Designhotel Panorama
Das oberhalb vom Kalterer See und vom Dorfzentrum gelegene Vier-Sterne-Haus in Südtirol ist familiengeführt
Von Günther Koch/Life-Magazin
Von der Hotelanlage geht der Blick hinüber Richtung Berge. Fotos: Koch/Designhotel Panorama
Kaltern – Zwei Häuser, zwei Konzepte, ein Credo: Mit dem Designhotel Panorama & Dependance in Kaltern in Südtirol im Norden von Italien, italienisch Caldaro, setzen wir in loser Folge die Vorstellung ausgewählter internationaler Hotels, Land- und Gästehäuser mit besonderem Charakter fort, begleitend auch diesmal wieder zu Reportagen aus der Region.
Das Designhotel Panorama & Dependance von der Seite. Blick in ein Zimmer.
Hotel & Lage
Bei dem Hotel handelt es sich um eine Vier-Sterne-Herberge. Gäste-Einquartierungen bei der Betreiberfamilie Huf gehen bis in die 1960er-/1970er-Jahre zurück. Schön gelegen, oberhalb des Kalterer Sees mit Blick auf historischen Ortskern, Weingärten, Berge und Leuchtenburg, hat alles zunächst mit einer kleinen Zwei-Sterne-Pension angefangen. Die Großeltern führten den Betrieb zusammen mit Tochter Greti, der heutigen Besitzerin, fort. Erweiterungen fanden statt. Panorama-Hotel und Garni-Geranienhof wurden zusammengelegt im Rahmen des großen Umbaus „mit stimmigem Gesamtkonzept“ und einem „Projekt, fernab traditioneller Hotelarchitektur“, aber mit Einbindung der Umgebung vom Material bis hin zur regionalen Baukunst. Inzwischen sind zwei Häuser daraus geworden. Neben dem Haupthaus samt Dependance genanntem Nebenhaus gehört mittlerweile auch das in Kaltern nicht weit entfernte Wanda mit zwölf Suiten und sechs Studios für Urlaub allein, zu zweit oder unter Freunden dazu. Credo: Zwischen Design und Wein.
Das Hotel strahle eine helle, freundliche und natürliche Atmosphäre aus.
Unterbringung & Flair
Designhotel Panorama und Dependance verfügen zusammen über 38 großzügig geschnittene, dank Eichenholz genauso helle wie freundliche Zimmer und Suiten, einschließlich Gartensuite. Alle haben Terrasse oder Balkon. Die Einrichtung ist modern-minimalistisch und zugleich praktisch-funktionell, „aber auch gemütlich“, findet jedenfalls Junior-Chef Markus Huf. Zum Flair des Südens trägt schon außen der eine Pool-Garten gleich hinter dem Haupthaus mit Palmen, Zitronen- und Olivenbäumen bei. Im Hotel selbst fühlt man sich „inspiriert von der Kalterer Weinkultur“. Typische Pergel, dazu Farben und Formen der Umgebung sowie der Ausblick hinunter ins Tal seien eine Anregung für das innovative Hoteldesign mit klaren und unaufdringlichen Linien gewesen. Pergel stellen übrigens eine Weinanbau-Methode dar, die es Böden unter einem Laubdach erlaubt, die Feuchtigkeit besser zu speichern und als natürlicher Schutz gegen die Sonne zu dienen.
Die Messgeräte zeigen an: Alles in Ordnung! Pool im mediterranen Garten.
Küche & Keller
Das Restaurant befindet sich im Haupthaus, wo es auch das schon im Preis inbegriffene Frühstück vom Müsli über das Herzhafte bis hin zum Süßem gibt. Brot soll vom heimischen Bäcker, Speck vom Hausberg und Apfelsaft vom Onkel kommen. „Wo es geht, versuchen wir, die Wege so kurz wie möglich zu halten.“ Jeden Morgen liegt eine Art Bistrokarte bei, auf der man – jeweils als Vor- oder Hauptspeise – ankreuzen kann und später mit der Gesamtrechnung separat bezahlen muss, was man abends nach dem im Preis inklusiven Salatbuffet gern essen möchte. Zum Beispiel Spaghetti mit Knoblauch, Olivenöl, Chili und Petersilie, hausgemachte Rote-Beete-Gnocchi mit geräuchertem Lachs, Meerrettichsauce und Babyspinat oder Wiener Schnitzel vom Kalb an Lauch, Kartoffelsalat und Preiselbeermarmelade. Dazu als Nachspeise Mousse von der Himbeere. Der Keller – wir befinden uns an der Südtiroler Weinstraße, der insgesamt 16 Weindörfer angeschlossen sind – ist gut sortiert. Die heimischen Weine reichen vom weißen Gewürztraminer aus dem nahen Tramin über den roten Lagrein, der seine Wurzeln in Bozen hat, bis hin zum in ganz Südtirol angebauten Vernatsch.
Die Bar befindet sich im Haupthaus. Zitronen hängen draußen noch am Baum.
Wohlgefühl & Aktivitäten
Zwei Pools, einer auf 28 Grad beheizt, das Sky Spa mit 35 Grad warmen Whirlpools, dazu Dampfbad, Biosauna, finnische Außensauna, Fitnessraum, Salzgrotte und Ruheraum sind für die Entspannung da. Wanderungen durch Weinberge, an Apfelplantagen vorbei, um den Kalterer See, die Montiggler Seen oder den Fennberger See herum bieten sich an. Das Hotel verleiht E-Bikes für 35 Euro am Tag. Wir haben, meist zu Fuß, Ausflüge etwa in die Landeshauptstadt nach Bozen, nach Eppan, auf den Hausberg Mendel sowie nach Neumarkt und Tramin unternommen. Mit Gästepass ist man etwa per Bus oder Seilbahn sogar kostenlos unterwegs. Und wer in seinem Urlaub im Süden Südtirols etwas mehr Zeit hat: In die Dolomiten im Nordosten oder an den Gardasee im Süden mit Verona dauert es mit dem Auto jeweils rund eine Stunde.
Für Beleuchtung zwischen Hotel und Dependance ist gesorgt. Blick ins Restaurant.
Preise & Anreise
Die Preise reichten zuletzt von etwa 90 bis 190 Euro pro Person/Nacht. Wir haben für elf Übernachtungen in einem Doppelzimmer höherer Kategorie mit Frühstück plus Abendessen, Getränken und Ortstaxe pro Person 1544 bezahlt. Wer mit dem Auto aus Deutschland anreist: Für die Strecke ab Innsbruck nach Kaltern über die Brennerautobahn A22, Ausfahrt Bozen-Süd, Ausfahrt Eppan und dann die Weinstraße entlang sollte man noch etwa 135 Kilometer oder eindreiviertel Stunden Fahrzeit einplanen. Über den Reschenpass geht’s über Meran und Bozen. Auch Busverbindungen von Deutschland aus gibt es. Bozen ist Bahnknotenpunkt. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Innsbruck, Bergamo und Verona.
Blick in die Bistrokarte für den Abend. Das Hotel liegt oberhalb vom dörflichen Zentrum.
Information
Designhotel Panorama & Dependance, Penegalweg 21, I-39052 Kaltern an der Weinstraße, Südtirol/Italien, Telefon: 0039-(0)-471963205, Internet: www.designhotel-panorama.com.
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KoCom/Fotos: Günther Koch/Designhotel Panorama
22. Oktober 2024