Kaiserlodge, Scheffau
Appartement-Hotel mit Service eines luxuriöseren Hauses setzt auf Nachhaltigkeit am Wilden Kaiser - und auf Tirolls
Von Günther Koch/Life-Magazin
Die im Oktober 2017 eröffnete Kaiserlodge liegt auf Vier-Sterne-Superior-Niveau. Foto: Koch
Scheffau – Sie hat erst seit Oktober 2017 geöffnet: Mit der Kaiserlodge in Scheffau im österreichischen Bundesland Tirol setzen wir in loser Folge die Reihe der Vorstellungen ausgewählter „Hotels dieser Welt“, so der Titel der Serie, fort, begleitend diesmal etwa zu einer „Gott vergelt’s“-Geschichte über die Region am Wilden Kaiser sowie über den Tourismus rund um die vier Kaiserdörfer Söll, Scheffau, Ellmau und Going zu Füßen des mächtigen Gebirgsstocks, der sich etwa 15 Kilometer im Naturraum zwischen Kufstein und Sankt Johann erstreckt.
Am Berg, am See
Hotel/Lage: Bei der Kaiserlodge handelt es sich um eine Anlage auf Vier-Sterne-Superior-Niveau, die nach Angaben von Kaiserlodge-Chefin Barbara Winkler die „Freiheiten eines persönlichen Ferienhauses mit dem exklusiven Service eines Luxushotels“ verbinden soll. Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle, egal ob die Verwendung wertig-natürlicher Materialien oder die Zusammenarbeit im gastronomischen Bereich mit Bauern und anderen Anbietern aus der Region. Die Lodge „Am Berg. Am See“ findet sich direkt neben dem Schwesterhotel Kaiser nahe der Kirche inmitten des fast 750 Meter hoch gelegenen Dorfes nicht weit vom Hintersteiner Gebirgssee noch etwas weiter oberhalb.
„Zuflucht mit Heimatgefühl“
Unterbringung/Flair: Vor prächtiger Bergkulisse stehen 17 Doppelzimmer/Suiten, 4 Penthouses und 44 Appartements, 14 davon mit Zugang zu dem eigens angelegten, etwa 1300 Quadratmeter großen See, zur Verfügung, alle umfangreich ausgestattet. Die Einrichtung insgesamt von alpinen Altholzmöbel über Wohneinheiten mit eigenem Kräuter-, Farb-, Stoff- und Duftkonzept bis hin zum Smart-TV wirkt alpenländisch-behaglich und stilvoll-modern zugleich. Suiten und Appartements sind zudem zusätzlich mit stattlichen Kochmöglichkeiten bestückt. Trotz Größe und architektonischer Offenheit im „Zufluchtsort mit Heimatgefühl“ lassen sich immer noch genügend Nischen finden, sich zurückzuziehen.
Kreative Kochkunst
Küche/Keller: Zum hauseigenen Deli mit Kamin gehören Bistro- und Restaurantbereich samt Bar und Terrasse, Kochtisch und Bauernladen mit Produkten aus dem Haus sowie von Anbietern aus der Umgebung. In der Küche Vorbereitetes kann bestellt und dann in der Suite oder im Appartement fertig gekocht werden. Klassische Speisekarten gibt es nicht. Rollende Tafeln weisen auf zwar wenige, dafür aber schnell wechselnde Gerichte von Hausmannskost über Tiroler Spezialitäten bis zu regionaler Spitzenküche hin. Chefköchin Ela Michonska ist der kreative Kopf, der hinter alldem steckt, nicht nur was neue Gerichte mit regionalem Touch oder hausgemachte Limonaden etwa mit Kräutern aus dem Kaiserlodge-Garten, sondern auch was ihre sogar markenrechtlich geschützten Frühlingsrollen-Tirolls mit verschiedenen Füllungen betrifft. Tirol ist kein Weinanbaugebiet, trotzdem oder vielleicht gerade deshalb setzt Michael Landlinger, im Kaiserlodge-Deli mit zuständig auch dafür, vor allem auf Weine aus Österreich – oder versucht sich gleich selbst am Kreieren neuer Drinks.
Wellness unterm Dach
Wohlgefühl/Aktivitäten: 700 Quadratmeter groß ist das im Dach untergebrachte Spa mit Sauna, Innen-, Außenpool, Ruheräumen, Fitnessareal, Freiterrasse und freiem Blick auf die Berge. Es gibt eine Bibliothek, ein Kino. Für Kinder ist Philomenas Sinnenreich, draußen der groß angelegte Holzspielplatz da. Ältere können lernen, Videos zu drehen. In der Kaiserschmiede ist es möglich, sich handwerklich zu beweisen, Brot zu backen, Kränze zu binden oder auch nur mehr über Kräuter zu erfahren, Wer nicht gerade beruflich zu einer Tagung in die Kaiserlodge gekommen ist oder zum Mehraugen-Gespräch in die extra dafür umgebaute Seilbahngondel auf der Terrasse gebeten wird, kann sich im Haus ein Fahrrad, im Winter auch Ski leihen. Sonst ist das Freizeitangebot ebenfalls in der touristisch stark vermarkteten Region am Wilden Kaiser überaus vielfältig, reicht etwa vom normalen Wandern über Schlauchboot-Touren und das herausfordernde Absteigen in Schluchten, Canyoning genannt, bis hin im Winter zu den verschiedensten sportlichen Betätigungen. Es gibt mehrere Bergerlebniswelten in der Nähe. Mit Gästekarte kann man den Kaiserjet-Pendelbus zwischen den vier Kaiserdörfern kostenlos nutzen. Zudem ist es bis Sankt Johann und Kitzbühel nicht weit.
Bis zum Penthouse hinauf
Preise/Anreise: Im Bergappartement kostet der Aufenthalt aktuell in der kleinsten Kategorie in der Sommer-Nebensaison 185, im Penthouse in der höchsten Kategorie in der Winter-Hochsaison 800 Euro pro Tag. Von München reist man im Auto am besten über die beiden Autobahnen A8 und A93 und dann weiter über Kufstein an, das wie Wörgl, Kitzbühel und Sankt Johann zugleich Bahnstation ist. Die nächsten Flughäfen sind Innsbruck, Salzburg und München.
Adresse, Telefon, Internet
Information: Kaiserlodge, Dorf 11, A-6351 Scheffau am Wilden Kaiser, Telefon 0043-(0)-535844300, www.kaiserlodge.at.
Lesen Sie auch
Vergelt's Gott! Am Wilden Kaiser (I): Die Region / Serie startet Mehr Gleichmäßigere Verteilung - Am Wilden Kaiser (II): Der Tourismus / Kaiserlodge-Chefin Barbara Winkler im Gespräch Mehr Einfach, ehrlich, bunt - Am Wilden Kaiser (III) / Die Küche Mehr
KoCom/Fotos: Günther Koch
22. August 2018