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Der Stecker ist drin

Ford auf Elektrifizierungskurs / Puma, Kuga, Explorer / Zusammenarbeit mit Volkswagen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der neue kompakte Ford Puma, früher ein kleines Coupé, kommt neu als Mildhybrid-SUV-Crossover. Fotos: Koch

Frankfurt/Main – Gleich 16 neue elektrifizierte Modelle will Ford im Rahmen seiner Elektrifizierungsstrategie einführen. „Wir rechnen damit, bis 2023 in Europa insgesamt eine Million Pkw und Nutzfahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb zu verkaufen“, sagt Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann jetzt zur Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt/Main. „Wir gehen davon aus, dass wir bereits 2024 in Europa mehr Pkw mit solchen Antrieben absetzen werden als mit konventionellen Benzin- und Dieselmotoren.“

Mit 48-Volt-Technologie

Als erster Hybrid ist der Mondeo an den Start gegangen. Seit Beginn 2019 gibt es nun auch die Turnier genannte Kombiversion mit diesem Antrieb. Anfang 2020 folgt der neue Puma als Kompakt-Crossover im SUV-Stil, der aber, wie Herrmann betont, nicht den EcoSport ersetzt. Beim Puma-Mildhybrid handelt es sich um eine 48-Volt-Technologie, bei der ein riemengetriebener Starter-Generator Bewegungsenergie zurückgewinnt, die sonst als Reibung an den Bremsen ungenutzt verloren gehen würde. Und mit der Energie wird dann eben die 48-Volt-Batterie speist. Der Generator unterstützt als Elektromotor bei geringeren Drehzahlen den 125 oder 155 PS starken 1,0-Liter-Turbobenziner im Puma mit zusätzlichem Drehmoment und sorgt so für deutlich niedrigere Verbrauchswerte.

Die blauen Pfeile weisen den Ford-Weg. Auch die dritte Kuga-Generation kommt hybridisiert.

Die ganze Hybridpalette

Ebenfalls die dritte Generation des Kompakt-SUV Kuga, die für Frühjahr 2020 vorgesehen ist, kündigt Herrmann nicht nur als Benziner und Diesel, sondern genauso als Hybrid, Plug-in- und Vollhybrid an. Beim Plug-in ist die Batterie für den elektrischen Antrieb zusätzlich über die heimische Steckdose aufladbar, während der Vollhybrid seinen Strom während der Fahrt wiederum durchs Rückgewinnen von Bewegungsenergie produziert.

Den Explorer gibt es hier nur als Plug-in-Hybrid. Der Puma ist ein Crossover im SUV-Stil.

Dann rein batterie-elektrisch

Noch Ende 2019 kommt der größere Explorer-SUV zu den europäischen Händlern, und zwar anders als in Nordamerika ausschließlich als Plug-in-Hybrid. Dessen System besteht aus einem 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbobenziner mit 350 und einem Elektromotor mit 100 PS. Im System kommen so 450 PS und bis zu 840 Newtonmeter Drehmoment zusammen. Da die Hybridarchitektur parallel geschaltet ist, lässt sich die komplette Leistung gleichzeitig abrufen. Gleich sechs wählbare Fahrprogramme stehen zur Verfügung. Eine Zehngang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Zum vorerst noch namenlosen, vom Mustang inspirierten rein batterie-elektrischen Ford, der Mitte November in den USA vorgestellt wird, lässt Herrmann bereits wissen, dass dessen Reichweite voraussichtlich rund 500 Kilometer betragen und dessen Beschleunigung „schneller als bei einem normalen Mustang“ sein soll.

„Go electric“ – so lautet jetzt auch die Devise gleich bei verschiedenen Ford-Modellen.

Immer mehr SUV verkauft

Jedes fünfte Fahrzeug, das Ford in Europa absetzt, ist mittlerweile ein SUV. „Allein 2018“, rechnet Herrmann vor, „haben wir 19 Prozent mehr SUV verkauft als 2017.“ Beim weiter im Aufwind befindlichen generellen Absatz von Neufahrzeugen der Marke in Deutschland spricht der Vorsitzende der Geschäftsführung der Ford-Werke in Köln von „historischen Höhen“. Bis einschließlich August haben die Kölner bei uns mit rund 192 500 neu zugelassenen Pkw schon über zehn Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres erreicht. Den auf den bisherigen Jahresverlauf bezogenen Pkw-Marktanteil beziffert Herrmann auf 7,7 Prozent. Ähnlich sehe es bei den leichten Nutzfahrzeugen mit bislang fast 37 200 verkauften Einheiten und hier sogar 13,2 Prozent Marktanteil aus.

Auch bei autonomem Fahren

Ford und Volkswagen bauen ihre globale Zusammenarbeit bekanntlich nun auch auf die Elektromobilität und das autonome Fahren aus. Das Selbstfahrsystem eines darauf spezialisierten Unternehmens, an dem die Wolfsburger Ford-Anteile übernehmen, soll laut Herrmann das erste sein, das in Europa und den USA gleichermaßen zum Einsatz kommt.

Basis ist modularer Baukasten

Als einer der ersten Automobilhersteller will Ford zudem den modularen Elektrobaukasten von Volkswagen nutzen und darauf im Entwicklungszentrum Köln-Merkenich ein eigenes, rein batterie-elektrisches Großserienfahrzeug entwickeln, dessen Marktstart bislang für 2023 geplant ist. Volkswagen liefert Komponenten aus dem Baukasten zu. Ford rechnet mit mehr als 600 000 verkauften Fahrzeugen innerhalb von sechs Jahren in Europa. „Darüber hinaus prüfen wir“, sagt Herrmann, „ein zweites Modell auf dieser Basis für den europäischen Markt anzubieten.“ Bei der Kooperation bei leichten Nutzfahrzeugen und Pickups entwickelt und produziert Ford für beide Unternehmen mittelgroße Pickups auch für Europa mit Einführung ab 2022 sowie größere Transporter, während Volkswagen für beide Partner einen Cityvan auf den europäischen Markt und ausgewählte Märkte weltweit bringt.

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. September 2019