Für die smarte City
Kia stellt Zukunftsstrategie vor / Koreaner sehen bis 2025 noch weitere Alternativantriebe vor
Von Günther Koch/Life-Magazin
Auffällig außen bei Kias neuem Konzeptfahrzeug Niro EV ist ein interaktives Displayelement in der Front. Foto: Kia
Las Vegas - „Noch sehen viele Kunden das Auto lediglich als ‚Fahrzeug’, dabei kann es viel mehr sein als nur die Summe seiner Teile“, sagt Woong-chul Yang, der das Forschungs- und Entwicklungszentrum der Autosparte des koreanischen Hyundai-Konzerns leitet. Die Schwestermarke Kia hat bei der Consumer Electronics Show (CES) gerade in Las Vegas ihre entsprechende Zukunftsstrategie vorgestellt.
Drei zentrale Felder
Demnach sind autonomes Fahren, Vernetzung und umweltfreundliche Antriebe drei zentrale Technologiefelder darin. So will Kia ab 2019 breit angelegte Flottentests für autonome Fahrfunktionen auf öffentlichen Straßen durchführen. Der erste kommerzielle Einsatz dieser Technologien ist für 2021 im Rahmen eines „Smart City“ genannten Pilotprojekts vorgesehen, bei dem Fahrzeuge des Autonomie-Levels 4 in Städten mit entsprechend intelligenter Infrastruktur verkehren. Geplant ist ferner, bis 2025 in allen Segmenten Fahrzeuge mit modernen Vernetzungstechnologien anzubieten. Bis 2030 soll jeder neue Kia vernetzt sein.
Ausbau geht weiter
Zugleich geht der Ausbau der alternativ angetriebenen Modellpalette weiter. Bis 2025 will Kia die Anzahl elektrifizierter Fahrzeuge auf dann 16 Modelle erweitern, darunter fünf neue Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, fünf neue batteriebetriebene Modelle und 2020 ein Brennstoffzellenfahrzeug für den Massenmarkt.
Neue Dienstleistungen
Die Strategie erstreckt sich auch auf neue Dienstleistungen. So kündigt Kia an, seinen 2017 in Korea gestarteten Carsharing-Service ab Ende 2018 erst in einigen europäischen Märkten anzubieten und dann nach und nach auf weitere Regionen auszuweiten. Die Buchung der Fahrzeuge erfolgt dabei per Smartphone-App.
Über 380 Kilometer
Vorgestellt haben die Koreaner in Las Vegas ihr Niro EV genanntes Konzeptfahrzeug. Dessen 150 Kilowatt starker Elektromotor bezieht seine Energie aus einer Lithium-Polymer-Batterie mit 64 Kilowattstunden Kapazität, was bis über 380 Kilometer Reichweite erlauben soll. Auffällig außen ein interaktives Displayelement mit moderner Lichttechnologie statt traditionellem Kühlergrills. Innen geht es eher puristisch-minimalistisch zu, um die digitale Atmosphäre zu verstärken.
Mit Log-in-Funktion
Durchaus zukunftsweisend ist eine Benutzerschnittstelle, über die sich mittels eines ins Lenkrad integriertes Bedienfeld Infotainment und Klimaanlage durch Gesten steuern lassen und man sich per Gesichts- und Spracherkennung einloggen kann, so dass die für die jeweilige Person gespeicherten Fahrzeugeinstellungen aktiviert sind.
Zur Fußgängerwarnung
Ein Zwei-Zonen-Soundsystem, das auch in künftigen Serienmodellen zum Einsatz kommen könnte, ermöglicht Insassen vorn und hinten gleichzeitig, unterschiedliche Musik oder Podcasts zu hören. Über Lautsprecher an der Front kann die Studie zudem per Kamera erkannte Fußgänger und Radfahrer, die die Fahrbahn kreuzen, bei Bedarf durch ein Warnsignal auf den Wagen aufmerksam.
KoCom/Fotos: Kia
11. Januar 2018