Plattform 3.0
Toyota treibt mit einem neuen Prototyp das autonome Fahren weiter voran
Von Günther Koch/Life-Magazin
Auf Lexus-LS-Vorgängerbasis: Toyota-Prototyp „Plattform 3.0“. Foto: Toyota
Las Vegas – Bei der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas hat Toyota gerade die nächste Generation eines autonomen Fahrzeugs vorgestellt. Die Japaner, vertreten durch ihr Forschungsinstitut, haben den Prototyp „Plattform 3.0“ genannt.
Spezielles Lichtsystem
Das Vorexemplar zur Serienfertigung weist eine Besonderheit auf: Die aufwändige Technik vor allem im Dachbereich der Testwagens ist deutlich kompakter gestaltet und besser in das Fahrzeugdesign integriert. Und das trotz zunehmender Leistungsfähigkeit, weshalb die 3.0-Plattform über ein spezielles Lichtsystem verfüge, „das nicht nur Hindernisse vor dem Auto erkennt, sondern nun in einer 360-Grad-Rundumsicht von 200 Metern um das komplette Fahrzeug“.
Mit hoher Auflösung
Möglich machten das vier hochauflösende Abtastköpfe, die selbst schwer erkennbare dunkle Objekte präzise erfassten. Zusätzlich seien Sensoren für den Nahbereich auf niedriger Höhe rund um das Fahrzeug platziert, um zum Beispiel spielende Kinder und kleinere Objekte zu entdecken. Die flexible Plattformstrategie könne zudem weitere Technologien aufnehmen, sobald die verfügbar seien.
Bessere Wahrnehmung
Um die Fähigkeiten des autonomen Fahrens zu erproben, entwickelt das Forschungsinstitut des japanischen Automobilherstellers nach eigenen Angaben kontinuierlich neue Testfahrzeuge. Der jüngste Prototyp basiert demnach auf der Vorgängerversion des Lexus LS und habe die Wahrnehmungsfähigkeit autonomer Fahrzeuge „nochmals verbessert, ohne das Design durch die zusätzliche Technik massiv zu verändern“. Gleichzeitig, so Toyota, soll die Technologie leicht reproduzierbar und somit in größerem Umfang einsetzbar sein.
Neues Dachpaneel
Um alle Sensoren und Kameras möglichst elegant zu verpacken und zu verstecken, ist ein neues wetter- und temperaturfestes Dachpaneel entwickelt worden, optisch von Offroad-Motorradhelmen inspiriert: Der vordere Bereich hat ein klares technisches Design, das nach hinten hin fließender und aerodynamischer wird und sich mit den „Charakterlinien des Lexus LS“ vereint. Für die Sensorik wird der verfügbare Raum des Schiebedachs genutzt, um die Fahrzeughöhe nicht so stark zu beeinflussen. So wirke die Technologieausstattung nicht länger wie ein „lästiges Anhängsel“.
Kleine Box reicht
Das Rechenzentrum, das die für den autonomen Fahrbetrieb notwendigen Kalkulationen durchführt, hat bisher den ganzen Kofferraum eingenommen. Im neuen Prototyp reicht dafür eine kleine Box. Die Produktion der Plattform 3.0 startet im Frühjahr in kleinerer Auflage, eine „bewusste Entscheidung zugunsten der Flexibilität“.
KoCom/Foto: Toyota
11. Januar 2018