Donnerstag, 26. Dezember 2024

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Strategische Säule

Nissan denkt Elektromobilität über reine Fahrzeuge hinaus / Schon zwei Serienstromer

Von Günther Koch/Life-Magazin

Zwei Nissan-Stromer: Kastenwagen e-NV200 links und Leaf. Foto: Koch

Engelskirchen – Elektromobilität! Immer wieder ist sie Thema, mal mehr, mal weniger. Aktuell geht es bei uns um den Umweltbonus, der nun beschlossene Sache ist, und um Steuererleichterungen. Hersteller wie Nissan begrüßen das. „Für uns ist Elektromobilität eine strategische Säule“, sagt Nissan-Deutschland-Sprecher Michael Bierdümpfl jetzt beim jüngsten Workshop der Japaner zu diesem Thema in Engelskirchen bei Köln. Weltweit hat Nissan bislang rund 245 000 Elektroautos verkauft.

Leaf und e-NV200

In Deutschland, wo von Regierungsseite angestrebt worden war, bis 2020 rund eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, sind die Japaner momentan mit zwei Modellen vertreten, die über so einen lokal vollkommen schadstofffreien Alternativantrieb verfügen. Es sind dies der Leaf und der wenig emotional klingende e-NV200. 2015 hat Nissan bei uns knapp über 600 Leaf und fast 200 e-NV200 verkauft.

Vor allem von Flotten getrieben

„Elektromobilität wird hierzulande nach wie vor vor allem von Flotten getrieben“, sagt Michel Jansen, bei Nissan in Deutschland zuständig für Elektroautos. Staat und Hersteller haben sich mittlerweile darauf verständig, jeweils 2000 Euro zum Kauf so eines umweltfreundlichen Fahrzeugs beizusteuern, macht zusammen 4000 Euro. „Wir haben uns sogar entschieden, 3000 Euro zu geben“, begründet Jansen dies unter anderem auch damit, „die Elektromobilität insgesamt voranzubringen“.

Mit 109 PS starkem Motor

Ohne Prämie beginnt der Leaf bei 23 365 Euro, wenn man die Batterie mietet, und bei 29 265 Euro, wenn man sie kauft. Der e-NV200 steht als Kastenwagen ab 20 352/25 310 und als Kombi ab 24 352/29 309 Euro in der Liste; die e-NV200-Variante Evalia kostet ab 31 299/37 185 Euro. Sie alle werden von einem 109 PS starken Elektromotor angetrieben, den Nissan mit seiner Durchzugskraft von bis zu 254 Newtonmetern immerhin „auf dem Niveau eines 2,5 Liter großen Benziners“ sieht.

Stärkere 30-Kilowattstunden-Batterie

Der 144 Stundenkilometer schnell Leaf kann laut Jansen im Modelljahr 2016 nun auch mit einer stärkeren Batterie geordert werden, die mit 30 Kilowattstunden Kapazität bis zu 250 Kilometer Reichweite erlaubt, zumindest laut Datenblatt; bei der mit nur 24 Kilowattstunden sind es knapp 200. Was den Akku selbst betrifft, gewähren die Japaner auf ihn eine Garantie von acht Jahren oder 160 000 Kilometer Laufleistung. Das Schnellladen von bis zu 80 Prozent der Speicherkapazität soll in 30 Minuten möglich sein. Die wichtigsten e-NV200-Eckdaten diesbezüglich sind: Reichweite 170 Kilometer, Komplettladung in zehn Stunden, Schnellladung bis zu 80 Prozent ebenfalls in einer halben Stunde.

Ganzheitliche Lösungen

Doch Nissan bietet im Elektrobereich „mehr als nur Elektroautos“, betont Oliver Franz. Was der Nachfolger von Michael Bierdümpfl auf der Position des Deutschland-Sprechers damit meint, ist, dass intelligente Mobilität für die Marke nicht bei den Fahrzeugen aufhört.  Beim Workshop in Engelskirchen gehen Stefan Ritter und Carsten Rieck von den beiden Nissan-Kooperationspartner Mobility House und Eaton näher darauf ein: Denn egal ob Ladestation der Zukunft, Stromspeicher für zu Hause oder das Elektroauto, das wie der Leaf sogar selbst zum Energieversorger wird: Die Japaner beschäftigen sich nach eigenen Angaben gleich mit einer ganzen Reihe von Lösungen, „um Stromer sinnvoll und unkompliziert in den Alltag der Menschen zu integrieren“.

Tipps für effizientes Fahren

Daniel Berg mag es praktischer, gibt als Produktexperte für Elektromobilität bei Nissan in Deutschland Tipps für möglichst effizientes Fahren mit dem Elektroauto. So rät Berg vor dem Start etwa zur Kombination aus dem Eco- und dem Modus zur maximalen Rückgewinnung der Bremsenergie. Beim Beschleunigen empfiehlt er, relativ schnell auf die Reisegeschwindigkeit zu kommen, im Eco-Modus zu bleiben und über den Tempomat immer nur genau so viel Leistung vom Motor abzurufen, wie zum Halten der Geschwindigkeit benötigt wird. Vorausschauend zu fahren, das setzt Berg sowieso voraus. Und nennt ein Beispiel: „Wenn Sie eine rote Ampel sehen, dann gehen Sie einfach vom Gas, der Motor bremst dann von ganz alleine ab.“

KoCom/Fotos: Günther Koch

4. Juli 2016