Donnerstag, 28. März 2024

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Auf Eco-Tour

Kia führt neuen Niro ein / Crossover-Modell ist mit Hybridantrieb unterwegs / Optima folgt

Von Günther Koch/Life-Magazin

Kia Niro: Das Crossover-Hybridmodell fährt mit SUV-Charakter vor. Foto: Koch

Hamburg – Bis 2020 will Kia zu den „führenden Anbietern“ von schadstoffarmen Fahrzeugen gehören. Das entsprechende Angebot dazu soll weltweit von heute vier auf dann elf Modelle ausgebaut, die Effizienz beim Verbrauch innerhalb der gesamten Palette dabei im Schnitt um 25 Prozent verbessert werden, kündigt Deutschland-Chef Steffen Cost jetzt bei der nationalen Fahrvorstellung des neuen Niro in Hamburg an.

Reine Elektroversion derzeit nicht geplant

Der bei uns im September startende Hybrid ist in Europa der erste Kia, der auf Basis dieses Eco-Strategieplans entsteht. Wie Hyundai mit dem ebenfalls gerade präsentierten Ioniq sieht die Schwestermarke Kia 2017 auf dieser Plattform zwar auch noch eine an der Steckdose aufladbare Plug-in-Variante vor. „Ein reines Elektromodell“, sagt Deutschland-Sprecherin Judith Richter, „ist derzeit aber nicht geplant.“

Schon äußerlich durchaus etwas sportlich-kraftvoller

Beim Niro handelt es sich um einen ab 24 990 Euro teuren Crossover mit SUV-Charakter. Er tritt schon äußerlich mit etwas bulligerer Front, breiterer Spur, Dachspoiler und Diffusor in Aluminium-Optik am Heck durchaus sportlich-kraftvoller auf, kommt auf 4,36 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die Mittelklasse recht wertig an. Platz ist bei 2,70 Meter Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst je nach Ausführung 427/373 bis 1425/1371 Liter. Die Bedienung im insgesamt noch übersichtlichen Cockpit ist rasch im Griff.

Bereits mit umfangreicherer Grundausstattung unterwegs

Drei Ausstattungen gibt es. Das Basispaket, erläutert Produktmann Steffen Michulski, ist etwa schon mit Spurhaltehilfe, Fahrmoduswahl und Tempomat mit Begrenzer bestückt. Ab Stufe zwei sind Stoff-/Ledersitze, Navigation, Siebenzoll-Monitor, Smartphone-Einbindung über Android Auto und Apple CarPlay ab Ende 2016 sowie Rückfahrkamera Serie. Ab drei gehören Xenon-Leuchten, Aluminium-Sportpedale, Digitalradio und Premium-Soundsystem zum Grundumfang. Ein Paket fasst verschiedene Assistenzsysteme zusammen, es kostet aber auch 1290 Euro extra.

Vierzylinder-Benziner mit Elektromotor kombiniert

Der Antrieb, erklärt Technikspezialist Joost van Ooijen, besteht aus einem sogenannten Parallelhybrid. „Das heißt, Sie können rein elektrisch, nur mit dem Verbrenner oder mit einer Mischung aus beiden fahren.“ Die Entwickler haben dabei einen 105 PS starken 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer mit einem noch durchzugsstärkeren 43-PS-Elektromotor kombiniert, die es zusammen auf 141 PS Systemleistung bringen. In der Spitze schafft der leer bis 1587 Kilo schwere Niro, bei dem die Batterie unter der Rückbank sitzt, um das Kofferraumvolumen nicht einzuschränken, immerhin Tempo 162. Eine Sechsstufen-Doppelkupplungsbox mit Sportmodus überträgt die Kraft auf die Räder.

„Ziel ist im Endeffekt doch, Sprit zu sparen“

Die in Verbindung damit zumindest im Datenblatt angegebenen 3,8/4,4 Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei unserer ersten Ausfahrt überwiegend in der Stadt hat der Bordcomputer am Ende 5,2 Liter angezeigt. „Aus dem 1,6-Liter-Motor hätte man sicher mehr Leistung rausholen können“, räumt Joost van Ooijen ein, „Ziel ist im Endeffekt aber doch, Sprit zu sparen, wenn Sie anfahren, sanft beschleunigen, dann schneller fahren, gleiten und Bremsenergie zurückgewinnen.“ 

Insgesamt flotter Gesamteindruck

Alles in allem: Der Niro, der mit entsprechendem Paket Lasten bis 1300 Kilo ziehen kann, hat einen insgesamt flotten Eindruck gemacht. Die elektrisch unterstützte Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen dagegen standfest zu. Nach wie vor sind nicht zuletzt die sieben Jahre Garantie bei Kia ein Wort. Mit der fährt ab September dann auch Kias neuer Plug-in-Hybrid vor, die Limousine Optima. In dieser Baureihe sehen die Koreaner übrigens zudem erstmals einen Kombi vor.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Benziner, Elektromotor. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 77/105, 32/43 (System: 103/141) kW/PS. Maximales Drehmoment: 147, 170 (System: 265) Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 162 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Kia Mixverbrauch je nach Rädern 3,8/4,4 Liter pro 100 Kilometer, 88/101 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätsprogramm, Seiten-, Vorhangairbags, Fahrer-Knieairbag, Zweizonen-Klimaautomatik, Radio, 16/18-Zoll Leichtmetallräder, 205/225er-Reifen. Preis: 24 990 bis 30 390 Euro. 

KoCom/Fotos: Günther Koch

20. Juli 2016