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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der Teilzeitstromer

Mini nutzt den größeren Countryman als Basis für das erstes Plug-in-Hybrid-Modell der Marke

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mini Cooper SE Countryman All4: Er ist ein Plug-in-Hybrid. Foto: Koch

Barcelona – Nun auch Mini! Die Münchner haben in Barcelona mit dem Cooper SE Countryman All4 gerade den ersten Plug-in-Hybrid der BMW-Kleinwagentochter vorgestellt. Er kommt am 24. Juni in den Handel. 

Kofferraum etwas kleiner

Das Auto: Es fährt wie seine Serienbrüder auf 4,29 Metern Länge sauber verarbeitet vor, mutet wertig an. Platz ist in dem größten Modell der Marke bei 2,67 Metern Radstand selbst im Fond noch ganz ordentlich vorhanden. Fasst der Kofferraum beim normalen Countryman 450 bis 1390 Liter, lassen sich im Plug-in-Hybrid aber nur 405 bis 1275 verstauen. Grund sind die zusätzlichen Elektrokomponenten im Heck, die den trotzdem fünfsitzigen Teilzeitstromer auch 150 Kilo schwerer machen, so dass er 1660 Kilo auf die Waage bringt. Die 35 900 Euro Einstiegspreis bewegen sich auf demselben Niveau wie bei der nach dem John-Cooper-Works-Spitzenmodell teuersten Variante der Baureihe, dem Allraddiesel Cooper SD mit 190 PS.

Spezielle Designelemente und Instrumentierung

Die Ausstattung: In der sind über das Countryman-Basispaket hinaus neben besonderen Designelementen wie dem Kühlergrill in Wabenstruktur mit Chromumrandung oder dem E-Emblem auf dem Klappdeckel der Ladesteckdose vorn links und am Heck etwa auch schon Sportlederlenkrad, Radio, Navigation, Vernetzung und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen enthalten. Spezielle E-Instrumente mit Anzeigen fürs Boosten, also für die Doppelbeschleunigung durch Verbrennungs- und Elektromotor, sowie für die Rückgewinnung von Energie ersetzen den Drehzahlmesser.

Zwei Motoren machen elektrifizierten Allrad möglich

Der Antrieb: Der ist vergleichbar mit dem BMW 2er Active Tourer 225xe. Bei diesem Countryman mit Doppelherz-Kraft sind ein 136 PS starker 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner und ein 88-PS-Elektromotor kombiniert. Beide zusammen bringen es auf 224 PS Systemleistung und 385 Newtonmeter Systemdrehmoment. In 6,8 Sekunden ist Tempo 100 geschafft. In der Spitze geht es hoch bis 198 Stundenkilometer. Rein elektrisch kann dieser Mini lokal komplett schadstofffrei bis Tempo 125 gefahren werden. Gut 40 Kilometer Reichweite sollen dann möglich sein. Der elektrifizierte Allrad entsteht, indem die Sechsgang-Box die Kraft des Verbrennungsmotors auf die Räder vorn und das zweite Getriebe mit dem einem Gang die des Elektromotors auf die Räder hinten überträgt. Den Verbrauch gibt Mini im Datenblatt zumindest mit nur 2,1 Litern an.

Über E-Drive-Taste lassen sich gleich drei Funktionen steuern

Das Fahren: Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach gemischten Stadt-, Landstraßen- und Autobahnfahrprofilen jedoch viereinhalb Liter angezeigt. Der Wagen kann sparsamer oder sportlicher eingestellt werden. Per E-Drive-Taste sind gleich drei Funktionen steuerbar, und zwar die fürs elektrische Fahren zunächst bis Tempo 80, dann die bis Tempo 125 und schließlich die, um den Ladezustand der in gut zwei bis knapp über drei Stunden nachladbaren Batterie fürs Stromern später etwa durch die nächste Stadt auf über 90 Prozent zu halten oder ihn über den Startergeneration auf dieses Niveau zu erhöhen. Die fast vom Start weg hohe Durchzugskraft überzeugt. Das Mehrgewicht ist spürbar, ohne dass es einem freilich den Spaß am elektrifizierten Mini-Fahren nimmt.

Erster rein elektrischer Mini ab 2019

Alles in allem: 2008 haben die Münchner mit dem Mini E das erste rein elektrisch angetriebene Automobil der BMW-Gruppe vorgestellt. Über 600 Exemplare des auf Basis des Mini Cooper entwickelten Fahrzeugs sind für Praxisstudien weltweit unterwegs gewesen. Dabei habe man, so Uwe Seitz, „wichtige Erkenntnisse“ gewonnen, die beispielsweise schon in die Entwicklung des BMW i3 eingeflossen sind – und sicher auch noch in die des ersten rein elektrischen Serien-Mini einfließen werden. Den jedenfalls kündigt der Mini-Cooper-SE-Countryman-All4-Projektleiter für 2019 an.

Datenblatt

Motor: Dreizylinder-Turbobenziner, Elektromotor. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 100/136 kW/PS (Benziner), 65/88 kW/PS (Elektromotor). Systemleistung: 165/224 kW/PS. Maximales Systemdrehmoment: 385 Newtonmeter. Beschleunigung: 6,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 198 (elektrisch: 125) Stundenkilometer. Elektrische Reichweite: 42 Kilometer. Kapazität Lithium-Ionen-Batterie: 7,6 Kilowattstunden. Ladezeit: Rund zweieinhalb bis knapp über drei Stunden. Umwelt: Laut Mini Mixverbrauch 2,1 Liter pro 100 Kilometer, 49 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 35 900 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

10. Mai 2017