Freitag, 26. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der nächste Schritt

Toyota bietet Prius-Neuauflage auch wieder als Plug-in-Hybrid an / Systemleistung bei 122 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Toyota Prius Plug-in-Hybrid: Basis ist der normale Prius schon in vierter Generation. Foto: Waldinger

Frechen – Die vierte Prius-Generation stand auch bei der jetzt in Frechen bei Köln vorgestellten Plug-in-Hybrid-Version Pate. Toyota hat sie zu Einstiegspreisen ab 37 550 Euro bei den Händlern stehen.

Schon seit 2012 in Großserie

Das Auto: Schon 2012 haben die Japaner ihre Plug-in-Hybrid-Technologie im Prius in Großserie produziert. Die 4,64 Meter lange, solide verarbeitete und für die Mittelklasse recht wertig anmutende Neuauflage, die inzwischen auch optisch durchaus etwas mehr gewinnen kann, länger, breiter und flacher baut, ist der nächste Schritt der Marke hin zum Ziel, bis 2050 den Kohlendioxidausstoß aller Toyota weltweit um 90 Prozent gegenüber 2010 zu verringern. 2,70 Meter Radstand erlauben selbst im Fond ganz ordentlich Platz. Das Stauabteil fasst 360 bis dachhoch bei umgelegten Rücksitzen sogar 1204 Liter Gepäck. Im eher puristischen Cockpit geht es sehr übersichtlich zu, doch muss man sich an die Bedienung erst gewöhnen.

Schon überaus umfangreiches Serienpaket

Die Ausstattung: Die ist von LED-Scheinwerfern über Multimedia-Audiosystem, Zweizonen-Klimaautomatik, Fußgängererkennung mit autonomer Notbremsfunktion, Spurhaltehilfe mit aktiver Lenkunterstützung, Verkehrsschild-, Müdigkeitserkennung, Tempomat mit adaptiver Abstandsregelung, Navigation, Rückfahrkamera, Lederlenkrad und kabellosem Smartphone-Laden bis hin zu Leichtmetallrädern umfangreich. Besonderheit bei der Solar-Variante ab 39 600 Euro ist ein Solardach zur Verlängerung der Reichweite im reinen Elektrobetrieb. Bei den anderen kommen Headup-Display, Totwinkelwarner und Rückfahrassistenz sowie Einparksystem, Leder und Premiumsoundsystem noch hinzu. Erstmals ist eine Wärmepumpe im Einsatz, um den Fahrgastraum zu klimatisieren. Ab Werk fährt der Plug-in auf 15-Zoll-Leichtmetallrädern mit 195er-Reifen vor.

Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor

Der Antrieb: Der besteht aus einem 98-PS-Vierzylinder-Benzin- und 92-PS-Elektromotor. Beide zusammen kommen auf 122 PS Systemleistung. In der Spitze schafft dieser Toyota Tempo 162. Im Elektrobetrieb sind nun 135 Stundenkilometer möglich. Die elektrische Reichweite hat sich auf über 50 Kilometer mehr als verdoppelt. Ein Planetengetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Für den Mixverbrauch geben die Japaner zumindest im Datenblatt beim Benzin fast schon spektakulär nur einen Liter an, was umgerechnet bloß 22 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entsprechen würde, und beim Strom 7,2 Kilowatt. Bei einem von 87 auf 145 Liter erhöhten Volumen steht mit 8,8 Kilowattstunden bei der Lithium-Ionen-Batterie die doppelte Kapazität zur Verfügung. Das Laden an jeder haushaltüblichen 230-Volt-Steckdose soll in gut drei Stunden möglich, neuerdings sogar bis zu einer Woche im Voraus von Tag zu Tag programmierbar sein.

Besserer Federungskomfort und stabileres Fahren

Das Fahren: Die verwindungssteifere Plattform erlaubt einen tieferen Schwerpunkt und höherer Präzision, beides gut für die Agilität des leer doch 1605 Kilo schweren Wagens. Die spezielle Fahrwerksabstimmung  sorgt für besseren Federungskomfort und stabileres Fahren. Die gleichmäßigere Drehmomententfaltung und der kraftvollere Antrieb sind auf die Kombination mit dem Elektroantrieb zurückzuführen. Drei Fahrprogramme – Normal, Eco, Power – sowie verschiedene Betriebsarten, darunter eine besondere für die Stadt, lassen sich samt Batterielademodus frei wählen. Die Entwickler haben sich bemüht, die Fahrgeräusche weiter zu minimieren und damit auch den Komfort beim Fahren bestmöglich zu gestalten. Die elektrisch unterstürzte Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen dagegen für standfeste Verzögerung.

Japaner haben Pionierarbeit geleistet

Alles in allem: Gegenüber den normalen Hybridmodellen der Baureihe ist der Plug-in mit 6000 beziehungsweise 9350 Euro doch noch einmal deutlich teurer, die Prius-Konkurrenz vom Audi A3 e-tron bis zum VW Golf GTE aber nach wie vor nicht besonders groß. Die Japaner können sich auf die Fahne schreiben, bezüglich der Alternativtechnik Pionierarbeit geleistet zu haben. „Heute“, stellt Toyota-Deutschland-Sprecher Thomas Schalberger bei dem Termin in Frechen mit Blick auf das Konzept der Doppelherz-Kraft jedenfalls fest, „ist Hybrid in aller Munde.“ Und: „Ein Prius-Kunde ist ein treuer Kunde!“

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor. Hubraum: 1,8 Liter. Leistung (Benziner/Elektromotor/System): 72/98, 68/92, 90/122 kW/PS. Maximales Drehmoment (Benziner): 142/3600 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 162 Stundenkilometer (elektrisch 135). Umwelt: Laut Toyota Mixverbrauch 1,0 Liter Benzin, 7,2 Kilowatt Strom pro 100 Kilometer, 22 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Batterie: Lithium-Ionen. Kapazität: 8,8 Kilowattstunden. Elektrische Reichweite: 50 Kilometer. Preis: Je nach Ausstattung 37 500, 39 600, 40 650 Euro.

KoCom/Fotos: Rainer Waldinger

29. März 2017