Zurück zu den Wurzeln
Fiat bietet Grande-Version seines Kleinwagens Panda als Hybrid und Vollstromer an / Familienplanung geht weiter
Von Günther Koch

Der größere Panda ist in der Länge um stattliche 61 Zentimeter auf 3,99 Meter gewachsen. Foto: Koch
Dreieich – Die „tolle Kiste“, der Panda, bekannt insbesondere aus den 1980er-Jahren, ist größer geworden. Mit der national gerade in Dreieich bei Offenbach vorgestellten Grande-Neuauflage will Fiat zurück ins Segment, in dem die heutige Stellantis-Tochter ihre Wurzeln hat. 2025, im 125. Jahr des Bestehens der Marke, wollen die Italiener mit ihr sogar gleich eine ganze globale Modellfamilie gründen. Zwei Mitglieder sind nun schon da, zwei weitere folgen offenbar zeitnah.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenschriftzug am Vorderwagen.
Mit Anleihen beim Kleinen
Das Auto: Trotz Grande bleibt es beim Kleinwagen. Modelle wie Citroën C3 und C3 Aircross teilen sich auf Konzernebene die Plattform mit dem neuen, nun vor allem deutlich länger bauenden Panda. Zu den Konkurrenten sonst zählen etwa Dacia Sandero und Hyundai Inster. Schon optisch nimmt der große Panda Anleihen beim kleineren, interpretiert sie nur moderner. Der fünftürige Fünfsitzer, in Serbien gebaut, solide verarbeitet und qualitativ zumindest standesgemäß anmutend, ist 3,99 (vorher 3,38) Meter lang, 1,76/2,01 Meter breit und 1,80 Meter hoch, verfügt über 2,54 Meter Radstand und einen Kofferraum, der immerhin noch bis zu 361 bis 1315/1366 Liter Gepäck fasst. Die Hybridversion bringt 1390, die Elektroversion 1532/1554 Kilo auf die Waage. Innen geht es geräumiger zu. Platz ist vorn ordentlich vorhanden. Das ovale Armaturenbrett mit 10- und 10,25-Zoll-Display soll an die Rennstrecke auf dem Dach des historischen Turiner Fiat-Werks im Stadtteil Lingotto erinnern. Das moderne Cockpit ist Insgesamt doch ziemlich übersichtlich gestaltet.
Blick unter die Motorhaube beim Hybrid. Im digitalen Cockpit geht es schnörkellos zu.
Hybrid auf 48-Volt-Basis
Der Antrieb: Ganz kurz: Es gibt den Grande Panda als Hybridbenziner auf technologischer 48-Volt-Basis mit 110 PS, bis Tempo 160 Spitze, ab 18 990/24 990 Euro, sowie als Vollstromer mit 113 PS, bis Tempo 132 Spitze, bis zu 320 Kilometern Reichweite und mit 27-Minuten Schnellladen von 20 auf 80 Prozent der Batteriekapazität, ab 24 990/27 990 Euro.
Heck-/Seitenansicht. Der Hybridkofferraum ist 51 Liter größer als beim Vollstromer.
Größere preisliche Differenz
Das Fahren: Wir sind im Hybrid unterwegs gewesen. Dessen Bordcomputer hat bei uns am Ende der ersten Ausfahrt verbrauchsmäßig 6,3 Liter angezeigt. Optisch sind Hybrid- und Elektroversion nicht zu unterscheiden. Die preisliche Differenz der Einstiegsversionen macht dagegen 6000 Euro zugunsten des Hybrid aus. Der Kofferraum ist größer. Die Endgeschwindigkeit liegt höher. Mit dem teilelektrifizierten Grande Panda ist man eigentlich schon ganz gut motorisiert, jedenfalls für städtische Gefilde und Mittelstecken. Der reibungslos funktionierende, geschmeidig die Gänge der Automatik wechselnde Antrieb macht brav seine Arbeit, unterstützt den Benziner trotz kleiner Batterie beim Beschleunigen, erlaubt antriebsloses „Segeln“, stellt zudem beim Überholen etwa auf der Landstraße immer noch genügend Kraft zur Verfügung.
Modell-/Motorisierungsschriftzug hinten. So sieht der Grande Panda seitlich aus.
Drei beziehungsweise zwei Lines
Die Ausstattung: Pop, Icon und La Prima heißen die drei vorgegebenen Lines beim Hybrid, Red und La Prima die bei der Elektroversion. Unter anderem manuelle Klimaanlage, Digitalkombi, Berganfahrhilfe, Spurhalteassistenz und 16-Zoll-Stahlfelgen gehören zu den Basisstandards beim Hybrid. Die beim Vollstromer sind neben den für einen Elektrobetrieb nötigen Details basismäßig dagegen etwa schon LED-Scheinwerfer, Smartphone-Einbindung, Tempomat samt Begrenzer, dazu Aufmerksamkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung und ein genauso neig- wie ausziehbares Lenkrad.
Noch mehr Nachwuchs angesagt
Alles in allem: 2018 hat Fiat den kleinen Punto eingestellt. Der kleine Panda soll bleiben. Derweil sind die Italiener bereits um den nächsten Familiennachwuchs in der Reihe bemüht, und zwar um einem 4x4-Allrad mit elektrisch angetriebenen Rädern hinten und konventionell per Verbrenner angetriebenen vorn sowie um ein Panda-SUV-Coupé.
Datenblatt I
(Grande Panda Hybrid) Motor: Dreizylinder-Hybridbenziner. Hubraum: 1,2 Liter. Leistung: (Verbrenner) 74/101, (Elektromotor) 21/29, (System) 81/110 kW/PS. Maximales Drehmoment: 205 Newtonmeter. Antrieb: Front. Getriebe: Sechs-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Beschleunigung: 11,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 160 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 6,3 Liter, 116/117 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer kombiniert bei angegebenen 5,1 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6e. Preis: 18 990/20 490 Euro.
Datenblatt II
(Grande Panda Elektro) Motor: Elektro. Leistung: 83/113 kW/PS. Maximales Drehmoment: 122 Newtonmeter. Antrieb: Front. Getriebe: Ein-Gang-Automatik mit fester Übersetzung. Beschleunigung: 11/11,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 132 Stundenkilometer. Batterieapazität: 44 Kilowattstunden. Ladezeit: Je nach Anschluss Schnellladen 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent, sonst 2:50 und 4:20 Stunden. Elektrische Reichweite: Laut Fiat bis zu 320 Kilometer. Umwelt: 16,8 Kilowattstunden Energieverbrauch pro 100 Kilometer. Preis: 24 990/27 990 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
2. Juli 2025









