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VW gibt mit ID Every 1 erste Ausblicke auf neues Elektro-Einstiegsmodell der Marke / Up-Nachfolger ab 2027

Von Günther Koch/Life-Magazin

Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume (links) und VW-Markenchef Thomas Schäfer an der ID-Every-1-Studie. Foto: Koch

Düsseldorf – Noch ist es ein Konzeptauto, das VW da gerade in Düsseldorf vorgestellt hat. Die Studie eines kleinen, in Portugal gebauten Vollstromers, der in der Serienversion 2027 schon ab rund 20 000 Euro an den Start gehen soll.

Studie mit 95 PS und mindestens 250 Kilometer Reichweite

Kantige Grundform. Steil abfallende Front. Breit ausgestellte Kotflügel. Kompakte Abmessungen. Relativ großzügiges Raumgefühl für ein Auto dieser Größenordnung. Platz für vier Personen. Keine klassische Mittelkonsole. Das Lenkrad oben und unten sportlich abgeflacht und noch mit physischen Tasten. Wie unter dem groß wirkenden und horizontal ausgerichteten Infotainment-Bildschirm. Schmales Kombiinstrument. Mit nur 3,88 Metern Länge positioniert sich die Studie zwischen dem nicht mehr gebauten Up und dem aktuellen Polo, ist 1,82 Meter breit und 1,49 Meter hoch. Das Kofferraumvolumen beträgt 305 Liter. Eine laut VW neue Elektromaschine treibt den Konzept-ID-Every-1 an, leistet 70/95 kW/PS, soll bis Tempo 130 schnell sein und, einmal vollgeladen, über mindestens 250 Kilometer Reichweite verfügen.

Basis-Volkswagen mit grundlegend neuer Software-Architektur

Zur Serienversion sagt der für den Geschäftsbereich Technische Entwicklung zuständige Markenvorstand Kai Grünitz, als erstes Modell im gesamten Konzern werde sie eine „grundlegend neue, besonders leistungsfähige Software-Architektur“ nutzen. So könne der künftige Basis-Volkswagen über den gesamten Lebenszyklus auch neue Funktionen erhalten. Und nach dem Neuwagenkauf lasse sich ebenfalls der kleine VW individuell anpassen. Ausgehend vom „klaren und unverwechselbaren Design“ des unmittelbaren Vorgängers Up betont Design-Chef Andreas Mindt, man habe „etwas Mutiges und doch Zugängliches“ schaffen wollen. So tritt die Studie in der Tat nicht gerade ohne Selbstbewusstsein auf, sie „bleibt aber sympathisch“, führt zumindest Mindt dies etwa neben Charakter und Identität insbesondere auf einzelne Details wie die recht dynamischen Frontleuchten und das aus seiner Sicht „lächelnde Heck“ zurück.

Zusammen mit ID 2 und ID GTI Teil der künftigen Electric-Urban-Car-Familie

Schon 2026, ein Jahr vor dem Every 1, der dann wohl ID 1 heißen und von der Studie auch einiges mit in die Serie übernehmen wird, will VW in der 25 000-Euro-Klasse den etwas größeren ID 2 einführen. Beide Modelle sind wie der Konzept-Sport-ID-GTI Teil der Electric Urban Car genannten neuen Stadtauto-Familie der Wolfsburger. Sie bauen auch mit Blick auf die Vielfalt auf dem modularen, von VW mit für den Volkswagen-Konzern entwickelten Elektro-Antriebskasten auf, wobei der elektrische Frontantrieb auch für bestmögliche Raumausnutzung und maximale Effizienz stehen soll.

Laut Zukunftsplan bis 2030 weltweit technologische Führerschaft

Mit der europaweiten Markteinführung der vollelektrischen Urban Car Family ab 2026 werde man das „vielfältigste Portfolio im Volumensegment“ anbieten“, verweist Thomas Schäfer bei der Präsentation in Düsseldorf in einer der großen Messehallen auf Verbrenner, auf Hybride und auf vollelektrische Fahrzeuge. Es geht laut dem Chef der Marke jetzt ums Aufholen, Angreifen und Anführen. Um die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die gezielte Erweiterung der bestehenden Modelpalette. Um, einschließlich ID 2 und ID 1, konkret neun neue Modelle bis 2027, darunter vier elektrische auf Basis eben des neuen modularen Elektro-Antriebsbaukasten für Frontantrieb. Und der Zukunftsplan für die nächsten Jahre sieht schließlich ebenfalls noch den Anspruch vor, den Schäfer trotz aller aktuellen Probleme der Marke so formuliert: „Wir werden bis 2030 unsere Position als der technologisch weltweit führende Volumenhersteller ausbauen!“ Um dann noch hinzuzufügen: Mit den „sichersten, innovativsten und meistgekauften Autos“. Kein leichtes Unterfangen.

KoCom/Fotos: Günther Koch

6. März 2025