Sonntag, 8. September 2024

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"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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Im italienischen Stil

Fiat (I): Vollelektro-600 hat jetzt auch einen Hybrid in gleich zwei Leistungsstufen zur Seite bekommen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Hybrid ist das zweite Modell in der Fiat-600-Baureihe. Foto: Koch

Frankfurt/Main – Fiat ergänzt seine bislang lediglich aus einer ab 36 490 Euro teuren vollelektrischen 156-PS-Version bestehende 600er-Baureihe um einen Hybrid, Einstiegspreis ab 24 990 Euro. Die italienische Volumenmarke im Stellantis-Konzern sieht darin eine Alternative „für Einsatzzwecke, bei denen ein vollelektrischer Antrieb noch nicht praktikabel ist“. Fiat-Deutschland-Produktfrau Vanessa Schwalm stellt den neuen Fiat in der Frankfurter Klassikstadt vor.  

Blick auf die Frontpartie mit der Modellkennung über dem Kühlergrill.

Ein Kleinwagen-SUV

Das Auto: Bei dem in Polen gebauten fünftürigen Fünfsitzer selbst – 4,17 Meter lang, 1,77/1,98 Meter breit, 1,52 Meter hoch, Radstand 2,55 Meter, Kofferraum immerhin noch 385 bis 1256 Liter – handelt es sich um ein kleines B-Segment-SUV-Modell. Der Fiat 600 baut auf einer Plattform auf, auf der im Konzern auch Schwestermodelle wie die technisch eng verwandten Jeep Avenger, Opel Corsa und Peugeot 2008 entstehen. Wie bereits beim Vollstromer: Man sitzt ziemlich bequem. Die Rundumsicht geht in Ordnung. Instrumentierung und Anzeigen liegen ganz gut im Blick. Vorn ist einigermaßen Platz vorhanden, hinten dürften zu dritt lediglich größer Gewachsene etwas Probleme mit der Knie-, Ellbogen- und Kopffreiheit haben. Im schnörkellos-übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.

Verbrenner und Elektromotor arbeiten beim Hybrid zusammen. Blick ins Cockpit.

Kombination aus zwei Motoren

Der Antrieb: Die Italiener kombinieren in diesem Fall einen 100- und einen 136-PS-Dreizylinder-Benziner jeweils mit einem laut Schwalm ins Getriebe integrierten 29-PS-Elektromotor auf 48-Volt-Basis. Die 1,2-Liter-Verbrenner stellen maximale Drehmomente von 205 und 230, der Elektromotor von 55 Newtonmeter bereit, beschleunigen im System die leer 1355 Kilo schweren 600er in 10,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, schaffen 184 Stundenkilometer Spitze. Eine Sechs-Gang-Automatik mit Doppelkupplung überträgt die Kraft auf die vorderen Räder. Den Mixverbrauch gibt Fiat kombiniert pro 100 Kilometer mit 4,5 bis 5,5 Litern an, was 102 bis 125 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bedeuten würde.

Antriebskennung am Heck. Das Gepäckabteil fasst 385 bis 1256 Liter.

Laden erfolgt während der Fahrt

Das Fahren: Wir sind in der 100-PS-Variante eher moderat auf Orts-, Landstraßen und kürzeren Autobahnetappen unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende 5,9 Liter Spritverbrauch angezeigt. Insgesamt geht der Hybrid ausreichend flott zu Werke. Der Elektromotor hilft dem Verbrenner beim Anfahren mit seiner zusätzlichen Leistung und dem sofort zur Verfügung stehenden Drehmoment, erlaubt bei geringen Geschwindigkeiten vollelektrisches Fahren. Für Technik-Interessierte: Das Laden selbst erfolgt während der Fahrt. Es gibt einen Boost-Effekt beim Beschleunigen. Das Entschleunigen trägt zur Rückgewinnung von Energie bei. Das Fahrwerk setzt sich vorn aus Einzelradaufhängung mit Querlenkern und unterstützenden Querträgern zusammen, hinten aus Verbundlenkerachse mit Stabilisator. Die etwas künstlich wirkende elektrische Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen sorgen dagegen für standfeste Verzögerung.

Heck-/Seitenansicht. Und so sieht der fünftürige Fünfsitzer von der Seite aus.

Einmal Basis, einmal La Prima

Die Ausstattung: Zwei davon gibt es. Es sind dies Basis und La Prima. Schon in der Grundausführung gehören etwa Voll-LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, 7-Zoll-Instrumentenanzeige, Audio-, Infotainmentsystem, 10,25-Zoll-Zentraldisplay, Radio, Smartphone-Einbindung, Tempomat, Aufmerksamkeits-, Spurhalte-, intelligente Geschwindigkeitsassistenz, Verkehrszeicheninformation, beheizbare Vordersitze und 16-Zoll-Stahlräder mit 215er-Reifen zum Umfang. In der Stufe darüber sind es unter anderem Klimaautomatik, Navigation, Spracherkennung, teilautomatisiertes Fahren mit adaptiver Fahrkontrolle und Stauassistenz, dazu Totwinkelassistenz, 180-Grad-Rückfahrkamera, 360-Grad-Parksensoren, höhenverstellbarer Kofferraumboden, elektrische Heckklappe und 18-Zoll-Leictmetallfelgen.

Weiter, aber flexibel

Alles in allem: In Sachen Elektro kündigen die Italiener an, in diese Richtung weiter voranschreiten, dabei aber flexibel bleiben zu wollen. Wie der 600er-Elektro soll der neue, nicht ganz so preisgünstige 600er-Hybrid aus Sicht von Produktfrau Schwalm „mit italienischem Stil, coolen Ausstattungsdetails und innovativer Technologie“ die „jugendliche Seele der Marke“ verkörpern, jedoch auch Stil, Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit zeigen. Wie schon sein Vorgänger von 1955 bis 1968. Der (Verbrenner-)Seicento. Italienisch für 600.

Datenblatt

Motor: Zwei Dreizylinder-Benziner plus 48-Volt-Elektromotor. Hubraum: 1,2 Liter. Leistung: (Verbrenner) 74/100, 100/136, (Elektromotor) 21/29 kW/PS. Maximales Drehmoment: (Verbrenner) 205, 230, (Elektromotor) 55 Newtonmeter. Beschleunigung: 10,5 Sekunden von o auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 184 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Sechs-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Laut Fiat Mixverbrauch kombiniert jeweils 4,5-5,5 Liter pro 100 Kilometer, 102-125 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6C-D. Grundpreis: 24 990/26 490, 29 990/31 490, (125-Jahre-Jubiläumsauflage) 28 990/30 490 Euro.    

KoCom/Fotos: Günther Koch

4. Juli 2024