Sonntag, 8. September 2024

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der Ex-Milano

Alfa Romeo nimmt mit Kompakt-SUV Junior neues Einstiegsmodell ins Programm / Auch zweimal Elektro

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der im Kleinwagen-Segment positionierte Junior wird in Polen gebaut. Foto: Koch

Maintal – Gleich vorweg: Eigentlich hätte dieser Alfa unter dem Namen Milano auf den Markt kommen sollen. Zur Weltpremiere im April 2024 hieß er wohl auch noch so. Doch dann: „Auf Anregung eines italienischen Regierungsbeamten, der die Namensgebung ‚Milano‘ aufgrund des Produktionsstandortes außerhalb Mailands beziehungsweise Italiens nicht guthieß“, so zumindest die offizielle Stellungnahme der italienischen Stellantis-Premiummarke, habe sich Alfa Romeo entschieden, „proaktiv und im Sinne gegenseitigen Verständnisses“ den Namen in Junior zu ändern, zumal es offenbar juristisch auch keine Probleme wegen der Namensrechte gegeben hat, über die man wohl verfügte.

In Polen gebaut

Wie dem auch sei: Ein Exemplar des kleinen Alfas ist zuletzt schon unter dem neuen Namen auf Händler-Tour in Deutschland unterwegs gewesen, darunter im hessischen Maintal im Main-Kinzig-Kreis. Bei dem neuen Alfa-Einstiegsmodell, dessen Verkauf bereits im April begonnen hat und das noch im Spätsommer 2024 bei uns verfügbar sein soll, handelt es sich um ein in Polen gebautes Premium-SUV im Kleinwagen-Segment. Die Konzernplattform ist eine elektrifizierte und modulare, auf der dann also auch andere Modelle aus dem Markenverbund aufbauen. Das Wettbewerbsumfeld, in dem der Junior antritt, stellt nach Alfa-Angaben das nach Verkaufszahlen größte Pkw-Segment in Europa dar. Entsprechend dürfte die Bedeutung des Modells für Marke und Konzern sein.

Auch rein elektrisch

„Als erster Alfa steht der Junior auch rein elektrisch zur Verfügung“, kündigt Produktmann Michael Meffert jetzt bei der statischen Präsentation in Maintal an. Das Design mit erstmals in zwei unterschiedlichen Varianten erhältlichem Scudetto-Kühlergrill, Voll-LED-/Matrix-Scheinwerfern, kurzen Überhängen, nach hinten ansteigender Schulterlinie, markanten Radhäusern und steil abfallendem Heck entstand im hauseigenen Centro Stile. Die Abmessungen – 4,17 Meter lang, 1,78 Meter breit, 1,50/1,53 Meter hoch, Radstand 2,55/2,56 Meter, Kofferraum 400/415 bis 1265/1280 Liter – sind kompakt.

Qualitativ wertiger

Innen geht es in dem fünftürigen Fünfsitzer alles in allem recht geräumig zu. Die Rundumsicht geht in Ordnung. Alles liegt ganz gut im Blick. Man sitzt bequem. Die Entwickler haben sich um die Verwendung qualitativ wertigerer Materialien bemüht. Das Cockpit mutet etwas zerklüftet an, könnte ruhiger, harmonischer wirken. Das volldigitale Kombiinstrument und das Touchscreen-Kontrolldisplay kommen auf eine Größe von 10,2/10,1 Zoll. Das Infotainment ist mit künstlicher ChatGPT-Software kombiniert, mit der Nutzer über textbasierte Nachrichten und Bilder kommunizieren können.

Mildhybrid und Elektro

Antriebsmäßig sind diese Motorisierungen vorgesehen: Der 136-PS-Ibrida-Mildhybrid mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, Sechs-Gang-Doppelkupplungsautomatik, darin integriertem 29-PS-Elektromotor und mit 48-Volt-Batterie – Einstiegspreis ab 29 500 Euro. Dazu der 156- und, für die Version Veloce, 240-PS-Vollelektro-Elettrica mit 54-Kilowattstunden-Akku für, im Fall der 156-PS-Variante, 398 bis 410, in der Stadt 582 bis 592 Kilometern Reichweite sowie Schnellladen in weniger als 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent der Batterie – Einstiegspreis ab 39 500/48 500 Euro. Hinzu soll etwas später noch der Vollelektro-Elettrica 280 mit 280 PS kommen.

Drei Fahrprogramme

An Fahrmodi stehen Natural, Effizienz und Dynamik zur Wahl. Das Fahrwerk baut laut Meffert auf Alfas Erfahrung im Motorsport auf. Niedriges Gewicht, dessen bestmögliche Verteilung, ausreichend Längs- und Querdynamik sollen für entsprechendes Fahrverhalten sorgen. Im Elettrica-Spitzenmodell Veloce setzen die Italiener ein Sportfahrwerk mit Tieferlegung, stärkeren Stabilisatoren, Sportbremsanlage und ein mechanisches Sperrdifferenzial ein, das bei Kurvenfahrten mehr Antrieb auf das langsamer drehende Rad verteilt.

Schon gutes Basispaket

Drei Ausstattungslinien gibt es. Es sind dies Junior, Speciale und Veloce. Schon in der Basisausführung gehören etwa Voll-LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Infotainment, Touchscreen, Digitalradio, drahtlose Smartphone-Einbindung, unten abgeflachtes Lenkrad, Kollisionswarner, autonome Notbremsfunktion, Aufmerksamkeits-, Spurhalteassistenz, adaptive Fahrkontrolle, Verkehrszeichenerkennung und 17-/18-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen zu den Standards.

Datenblatt

Motor: Ein Dreizylinder-Mildhybrid-Turbobenziner plus Elektromotor, zwei Elektromotoren. Hubraum: (Verbrenner) 1,2 Liter. Leistung: (Mildhybrid) 100/136 plus 21/29, (Elektromotoren) 115/156, 177/240 kW/PS. Maximales Drehmoment: (Verbrenner) 230 plus 55, (Elektromotoren) 260, 345 Newtonmeter. Beschleunigung: 8,9, 9,0, 6,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 206, 150, 200 Stundenkilometer. Antrieb: Vorderrad. Getriebe: Sechs-Gang-Doppelkupplungsautomatik, Ein-Gang-Automatik. Elektrische Reichweite: (156-PS-Elektrovariante) 398-410, in der Stadt 582-592 Kilometer. Ladedauer: (Elektrovarianten) Je nach Anschluss weniger als 30 Minuten für 10 bis 80 Prozent bis unter 27 Stunden komplett. Umwelt: (Hybrid) 5,2 Liter kombiniert pro 100 Kilometer, 117 Gramm Kohlendioxidausstoß, (156-PS-Elektrovariante) 15,0 bis 15,6 Kilowattstunden Strom kombiniert pro 100 Kilometer. Grundpreis: (Hybrid) Je nach Ausstattung 29 500, 31 500 Euro. (Elektro) Je nach Ausstattung 39 500, 41 500, 48 500 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

24. Juni 2024