Donnerstag, 21. November 2024

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Für alle Marken

Audi-E-Auto-Laden in Metropolregionen: Stationen auch für Menschen mit Bewegungseinschränkungen konzipiert

Im neuen Charging Hub von Audi in Frankfurt, dem sechsten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Foto: Koch

Von Günther Koch/Live-Magazin

Frankfurt/Main – Für Audi-Technologie-Sprecher Christian Hartmann ist es ein „weiterer Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Elektromobilität“: In der Klassikstadt Frankfurt/Main haben die Ingolstädter gerade ihre nach Berlin, München, Nürnberg, Salzburg und Zürich sechste Ladestation für gleich mehrere Elektroautos in Betrieb genommen.

Barrierearm

Laut Hartmann ist das Konzept der überdachten Charging Hubs auf Schnellladen im städtischen Bereich ausgelegt. Die Stationen mit Second-Life-Batterien aus Audi-Forschungsfahrzeugen würden nicht nur die Möglichkeit bieten, ein Elektrofahrzeug schnell aufzuladen, sondern setzten auch auf Nachhaltigkeit und Inklusion. So ermögliche das barrierearme Design mit viel Bewegungsfreiheit, praktischen Kabel-Schwenkarmen und höhenverstellbaren Bediendisplays etwa auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen ein selbstständiges, komfortables, trockenes Laden ohne Stolperfallen etwa durch Kabel. Zudem lieferten integrierte Photovoltaikmodule bis zu zehn Kilowatt erneuerbare Energie zum Betreiben der Station.   

Hohe Leistung

Das denkmalgeschützte Fabrikareal der Klassikstadt an der Orber Straße. Rote Backsteingebäude. Old- und Youngtimer-Sammlungen. Dienstleistungen. Gastronomie. Wir stehen vor den vier Ladepunkten des Audi-Hubs. „Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos aller Marken können hier laden“, sagt der für die Einführung der Hubs zuständige Nikolai Senst und verweist auf die hohe Ladeleistung von bis zu 320 Kilowatt. Senst erwartet für Frankfurt rund 5000 Ladevorgänge pro Jahr, rechnet mit einer ähnlich hohen Rate an wiederkehrenden Kundinnen und Kunden wie an den anderen Orten. Wie in Nürnberg zum Beispiel, wo Audi seit Dezember 2021 eine Station mit sechs Ladepunkten und einer 200 Quadratmeter großen Lounge darüber betreibt und wo die Wiederkehrrate laut Senst bei rund 70 Prozent liegt.

Mit Zwischenspeicher

Der Audi-Mann erläutert weiter: Dass die Ingolstädter für ihre Hubs sogenannte Second-Life-Batterien aus Erprobungsfahrzeugen nutzen, habe den Vorteil, dass man die vor Ort vorhandene Niederspannung nutzen könne. Ein zusätzlicher Trafo müsse nicht installiert werden. Für die vier Ladepunkte steht mit dem Zwischenspeicher demnach eine Energiemenge von rund 1,05 Megawattstunden zur Verfügung – „genug“, so Senst, „um rechnerisch 60 Fahrzeuge ohne Unterbrechung laden zu können“.   

Hilfe per Kamera

Audi-Kundinnen und -Kunden können mittels myAudi-App online einen Ladeplatz per Terminbuchung reservieren. An den Ladepunkten kostet die Kilowattstunde für sie je nach Vertrag ab 0,35, sonst 0,50 Euro. Nach Tests in Berlin und München kommt in Frankfurt darüber hinaus erstmals ein besonderes Kundenservice-Konzept zum Einsatz, nach dem speziell geschultes Personal per Kamera Tipps gibt und Hilfestellung leistet. Der Ladevorgang, so Senst, lasse sich aus der Ferne überprüfen. Treten bei der Authentifizierung Schwierigkeiten auf, werde man zum Beispiel auf die Möglichkeit der Zahlung per Kreditkarte hingewiesen. Auch beim Einrichten von Plug & Charge biete Audi Hilfestellung an. Erreichbar sei der Service über eine Hotline. Ein Angebot, das zumindest in der Testphase sehr gut angenommen worden sei.

In Stadtnähe

Man habe in der Metropolregion eine „hohe Dichte an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen“, zitiert Audi mit Blick auf den neuen Hub Stephanie Wüst, Stadträtin und Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing. Gleichzeitig nehme die Versorgung mit Ladepunkten stetig zu. Die Ladestation der Ingolstädter sei nicht nur eine weitere Lademöglichkeit, biete zudem die Möglichkeit eines Besuchs der Klassikstadt: Das schnelle Aufladen im Umfeld der Stadtzentren sei besonders wichtig für die, die keine Möglichkeit zum Laden zu Hause oder beim Arbeitgeber hätten. Gerade auch in Citynähe wolle man damit, so Sensts Audi-Kollege und Sprecher Hartmann, wichtige Akzente setzen.

KoCom/Fotos: Günther Koch

29. Februar 2024