Sonntag, 22. Dezember 2024

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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Sonne und Erde

Subaru hat mit neuem Solterra ersten Vollstromer im Programm / Zwei Motoren, 218 PS, Permanentallrad

Von Günther Koch/Life-Magazin

Die Ähnlichkeit zum Toyota bZ4X ist da: Elektro-Crossover Solterra mit über 400 Kilometer Reichweite. Foto: Subaru

Er ist das erste Elektroauto der Marke, hat im Toyota bZ4X und Lexus RZ weitgehend baugleiche Schwestermodelle: Mit dem ab 57 490 Euro teuren Solterra tritt Subaru, bisher bekannt im Nischenbereich vor allem durch die Kombination aus Boxermotor, Allradantrieb und stufenloser Lineartronic-Automatik, jetzt in der Mittelklasse im Umfeld etwa von Volumenanbieter-Konkurrenten wie Ford Mustang-Mach-E, Kia EV6 oder VW ID5 an. Der Name des neuen Crossover-SUV setzt sich übrigens aus den beiden lateinischen Wörtern „sol“ (für „Sonne“) und „terra“ (für „Erde“) zusammen.  

Erhöhte Karosserie

Das Auto: Der Japaner kommt gewohnt solide verarbeitet daher, mutet für sein Segment standesgemäß an, ist 4,69 Meter lang, 1,86 Meter breit und 1,65 Meter hoch, verfügt über 2,85 Meter Radstand und ein Stauabteil, in das stattliche 452/441 bis 1415 Liter passen. Die erhöhte Karosserie, deren ebenfalls relativ hohe Schweller beim Ein- und Aussteigen etwas stören, wirkt kantig. Die Radkästen sind auffällig umrandet. Vorn gibt‘s ausreichend Platz. Im Fond geht die Beinfreiheit noch in Ordnung, aber die dort coupéhaft nach hinten abfallende Dachlinie schränkt die Kopffreiheit für größer Gewachsene und die Sicht nach hinten etwas ein. Das Digitalcockpit mit weit oben platziertem Kombiinstrument zeigt eine klare Struktur. Dennoch sollte man sich, besonders was die teils verschachtelte Menüführung des Touchscreens betrifft, zur Eingewöhnung in die Bedienung anfangs etwas Zeit nehmen. Auch sollten sich Subaru/Toyota-Entwickler nochmals Gedanken über die eine oder andere Anzeige, etwa zum Momentanverbrauch und Akkustand, machen.

71,4-Kilowattstunden-Akku

Der Antrieb: In Sachen Motorisierung sind zwei jeweils 109 PS starke Elektroaggregate miteinander kombiniert, die es leistungsmäßig im System auf 218 PS und maximal 336 Newtonmeter Drehmoment bringen und für den elektrischen Allrad sorgen. Auf dem Heimatmarkt in Japan wird zusätzlich auch noch eine einmotorige Version nur mit Frontantrieb angeboten. Die Beschleunigung bei der Variante mit Allrad findet sich mit 6,9 Sekunden im Datenblatt, die Spitze mit 160 Stundenkilometern. Bei 71,4 Kilowattstunden Batteriekapazität gibt Subaru den kombinierten Verbrauch pro 100 Kilometer nach WLTP je nach Ausstattung mit 16,0 bis 17,9 Kilowattstunden an, die Reichweite mit 416 bis 466 Kilometern. Das Schnellladen bei 150 Kilowatt Ladeleistung soll 30 Minuten auf 80 Prozent der Akkugröße dauern.

Recht zügig im Vorwärtsdrang

Das Fahren: Schon die technischen Werte für sich genommen stehen für recht zügigen Vorwärtsdrang. Die Höchstgeschwindigkeit jedoch ist mit Blick auf Batterie und Reichweite schon relativ früh abgeregelt. Der Akku passt von seiner Kapazität her. In der Fahrpraxis dürften, abhängig von den wärmeren oder kälteren Witterungsverhältnissen draußen, der Stromkonsum aber wie gehabt höher, die Reichweite niedriger liegen. Als Fahrmodi sind Eco, Normal und Power einstellbar. Die Bodenhaftung des Permanentallrads mit X-Mode genannter Assistenz samt zwei Fahrprogrammen und Gripkontrolle hilft, das Fahren etwa auf unsicherem Boden oder in schnelleren Kurven zu stabilisieren. Das – anders als bei manch anderem Elektroauto – ausgewogen abgestimmte Fahrwerk federt komfortabel. Die Adaptivlenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen versprechen standfeste Verzögerung.  

In drei Ausführungen

Die Ausstattung: Drei Ausführungen gibt es für den leer 2013 bis 2057 Kilo schweren Wagen mit 21 Zentimeter Bodenfreiheit, der Lasten nur bis 750 Kilo ziehen kann. Schon mit Comfort-Paket sind neben einer gleich ganzen Armada moderner elektronischer Hilfen etwa schon LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Dachreling, Dachspoiler, elektrische Heckklappe, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multimedia-/Audiosystem, Navigation, 12,3-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Digitalradioempfang, Multifunktionslederlenkrad und 18-Zöller Standard. Bei Platinum gehören Soundsystem, Sitze in Ledernachbildung und 20-Zöller zum Grundumfang. Bei Platinum plus ist es das Panorama-Glasdach.        

Acht Jahre Garantie

Alles in allem: Der Anschaffungspreis ist hoch. Die Fahreigenschaften sind sicher. Der Solterra fährt diesbezüglich und, was den Komfort angeht, mit umfangreicher Serienausstattung vor. Zudem sind acht Jahre Garantie ein Wort. Handschuhfach und Routenplanung samt Ladestopps werden jedoch vermisst. Auch dürfte die Effizienz bei Kälte zu leiden haben. Aber Subaru steht für Zuverlässigkeit. Und Kunden der Marke tun es für ihre Treue.

Datenblatt

Motor: Elektroaggregat vorn/hinten. Leistung: Jeweils 80/109 kW/PS. Leistung System: 160/218 kW/PS. Maximales Drehmoment: 336 Newtonmeter. Beschleunigung: 6,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 160 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Ein-Gang-Konstantübersetzung. Batteriekapazität: 71,4 Kilowattstunden. Verbrauch: Laut Datenblatt kombiniert nach WLTP je nach Ausstattung 16,0, 17,8, 17,9 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Ladeleistung je nach Stromart 7 oder 150 Kilowatt. Schnellladen: Bei Gleichstrom mit 150 Kilowatt 30 Minuten auf 80 Prozent der Akkugröße. Reichweite: 466, 419, 416 Kilometer. Grundpreis: 57 490, 59 990, 60 990 Euro.

KoCom/Foto: Subaru

28. April 2023