Corolla als SUV
Toyota lässt auch seinen nächsten Cross-Lifestyler front- oder allradangetrieben als Hybrid vorfahren
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der Cross ist nach Fließheck-Fünftürer und Touring-Sports-Kombi bei uns die dritte Corolla-Variante. Foto: Toyota
Wie den kleineren Yaris gibt’s auch den etwas größeren Corolla von Toyota jetzt als Cross. Er ist ab 39 650 Euro zu haben. Zum Vergleich: Der normale Corolla fängt bei 33 340 Euro an. Mit der schon optisch etwas robusteren Lifestyle-Variante treten die Japaner im kompakten SUV-Umfeld gegen Konkurrenten wie Jeep Compass, Kia X-Ceed oder VW T-Cross an.
Solider Eindruck
Toyota ist Corolla und Corolla ist Toyota. Das Kompaktmodell kommt nach wie vor als einer der meistverkaufen Pkw weltweit daher, macht nun sogar auch noch einen auf SUV. Schon äußerlich weist er etwa mit entsprechender Rundumbeplankung, Bodenfreiheit und Unterfahrschutz darauf hin, hinterlässt dabei einen gediegen-soliden Eindruck. Von der Größe her – 4,46 Meter lang, 1,62 Meter hoch, 1,56/1,82 Meter breit, Radstand 2,64 Meter, Kofferraum je nach Motorisierung und Ausstattung 414/430 bis 1333/1337 beziehungsweise 380/390 bis 1295/1299 Liter – reiht sich der Cross markenintern zwischen dem eher avantgardistischen C-HR und dem mehr mainstreamigen RAV4 ein.
Geräumiges Inneres
Selbst im Fond geht es in dem fünftürigen Fünfsitzer noch recht geräumig zu. Er wirkt sauber verarbeitet, mutet relativ wertig an. Man sitzt etwas höher. Alles liegt ganz gut im Blick. Die Dachführung schränkt nur die Sicht nach hinten etwas ein. Im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.
Mit Front- oder Allradantrieb
Antriebsmäßig steht ein 2,0-Liter-Hybrid mit Front- oder Allradantrieb zur Wahl. Basis ist ein Vierzylinder-Benziner mit 112/152 kW/PS, kombiniert in der einen Version mit einem 83/113 kW/PS starken Elektromotor vorn, in der anderen zusätzlich mit einem 30/41 kW/PS starken hinten. Unterm Strich kommen in beiden Fällen 145/197 kW/PS Systemleistung zusammen. Ebenfalls identisch sind die maximal 190 Newtonmeter Drehmoment ab 4400 bis 5200 Touren pro Minute. In 7,7/7,6 Sekunden beschleunigen diese leer 1575 bis 1625 Kilo schweren Toyota, die Lasten bis 750 Kilo ziehen können, auf Tempo 100, schaffen 180 Stundenkilometer Spitze. Ein stufenloses Automatikgetriebe überträgt die Kraft auf die vorderen oder alle vier Räder. Den Mixverbrauch nach WLTP geben die Japaner für 100 Kilometer mit 5,1 bis 5,4 Litern an, was umgerechnet 114 bis 122 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entsprechen würde. Abgasnorm ist Euro-6d.
Gesamteindruck ausgewogen-flott
Für Technik-Interessierte: Was das Fahren betrifft, sind vorn McPherson-Federbeine, hinten Doppelquerlenker verbaut, was unterm Strich für ein ausgewogenes und insgesamt durchaus flott-effizientes Fahrverhalten sorgt. Der Verbrenner schiebt bereits ordentlich an, beschleunigt kraftvoller, hält bei höheren Geschwindigkeiten den Schwung. Die Elektrokraft ist etwa beim Anfahren zu spüren, das ohne den Benziner funktioniert. Sie sorgt für schnelle Reaktionen und recht leise Fortbewegung bei niedrigeren Touren. Der Allrad erhöht mit der Bodenhaftung die Stabilität beim Fahren. Die Lenkung spricht für ein elektrifiziertes Modell gar nicht mal so künstlich, sondern sogar ziemlich gut an. Die Bremsen sorgen für ordentliche Verzögerung. Was bei Hybridmodellen der Marke jedoch auffällt, ist, dass der Verbrenner häufig laut aufheult, will man zum Beispiel überholen und der Automatik gelingt es dabei erst spät, bei starkem Druck aufs Gaspedal die Drehzahl zu senken.
Schon umfangreicheres Basispaket
Zwei Ausstattungen gibt es. Schon im Team-Deutschland-Basispaket sind etwa LED-Scheinwerfer, Dachreling, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 12,3-Zoll-Kombiinstrument, Multimedia, 10,5-Zoll-Monitor, Cloud-Navigationsfunktion mit Echtzeit-Verkehrsinformation, Smartphone-Einbindung, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Spurverfolgungs-, Spurhaltehilfe mit Lenkunterstützung, Verkehrsschilderkennung, Kreuzungsassistenz, Adaptivtempomat samt Begrenzer und 18-Zoll-Leichtmetallräder enthalten. Bei Lounge kommen Panorama-Glasdach, elektrische Heckklappe, Onboard-Navigation, Premium-Soundsystem, Einparkhilfe, 360-Grad-Kamera und Ledersitzbezüge hinzu.
Boom scheint anzuhalten
Interessant dürfte sein, wie sich nach der Einführung des Corolla Cross die Verkäufe des C-HR entwickeln, des zweiten Toyota-SUV in der kompakten Klasse. Als sogar recht leistungsstarkes Familienauto dürfte er, von dem im zweiten Quartal 2023 noch ein preisgünstigerer 1,8-Liter mit 103/140 kW/PS folgen soll, am Ende aber seinen Platz finden. Denn der SUV-Boom scheint anzuhalten. Warum also nicht nach dem Aygo X und Yaris Cross einen weiteren SUV-Lifestyler in den unteren Segmenten platzieren – zumal es ein, vom kurzen Auris-Zwischenspiel abgesehen, erfolgsverwöhnter Corolla ist?
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor/en. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 112/152 plus 83/133, 112/152 plus 83/113 und 30/41 kW/PS. Systemleistung: 145/197 kW/PS. Maximales Drehmoment: 190/4400-5200 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,7, 7,6 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Antrieb: Front, Allrad. Getriebe: Stufenlose Automatik. Umwelt: Laut Toyota nach WLTP Mixverbrauch pro 100 Kilometer 5,1 bis 5,4 Liter, 114 bis 122 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entsprechen würde. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: Ab 39 650 Euro.
KoCom/Foto: Toyota
6. Januar 2022