Südlicher Franzose
Renault setzt ebenfalls beim neuen Mittelklasse-SUV Austral durch Elektrifizierung auf Mild- und Vollhybrid
Von Günther Koch/Life-Magazin
Mit dem Austral tritt Renault in der SUV-Mittelklasse ab. Foto: Renault
Brühl - Mit dem Austral hat Renault den Kadjar abgelöst, der im Umfeld etwa des Kia Sportage, Hyundai Tucson, Nissan Qashqai, Peugeot 3008 oder VW Tiguan unterwegs gewesen ist. Den Einstieg in ihr neues Mittelklasse-SUV bieten die Franzosen ab netto/brutto 25 669/32 250 Euro an.
In Spanien gefertigt
Optisch lehnt sich der in Spanien gefertigte Austral am Elektro-Mégane an. Der fünftürige Fünfsitzer ist 4,51 Meter lang, 1,64 Meter hoch, 1,82/2,08 Meter breit, verfügt über 2,66 Meter Radstand und einen Kofferraum, der je nach Variante 430-1455 oder 500-1525 Liter fasst. Er bringt leer bis 1696 Kilo auf die Waage, kann Lasten bis 1800 Kilo ziehen.
Mit imposanter Frontpartie
Das Design mit imposanter Front, markantem Kühlergrill, C-förmiger LED-Lichtsignatur, kurzen Überhängen, eleganter Seiten-, hoher Fensterlinie, sanft zum Heck hin abfallenden Dachführung und breitem Rückleuchtenband wirkt ziemlich flott. Die Verarbeitung mutet solide an, das Ambiente im selbst im Fond noch ziemlich geräumigen Inneren wertig. Man sitzt bequem. Alle Anzeigen liegen gut im Blick. Zwei Zwölf-Zoll-Monitore dominieren das wie im Elektro-Mégane weitgehend digitale Cockpit mit Sprachbedienung, in dem nur noch für die wichtigsten Funktionen Schalter zur Verfügung stehen. Auffällig ist ein großer Hebel auf der Mittelkonsole, der allerdings lediglich als Handauflage dient.
Von 140 über 158 bis 200 PS
Laut Liste stehen zwei 103/140 und 116/158 kW/PS starke 1,3-Liter-Vierzylinder-Mildhybrid- sowie ein Vollhybridbenziner aus 1,2-Liter-Dreizylinder-Verbrenner plus Elektromotor mit 96/131 plus 50/68, im System 147/200 kW/PS, zur Wahl. Die Aggregate, Abgasnorm Euro-6d, verfügen über 260 und 270 Newtonmeter Drehmoment, beschleunigen die turboaufgeladenen Frontantriebler in 8,4 bis 10,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, machen sie in der Spitze 175 Stundenkilometer schnell. Ein manuelles Sechsgang-Getriebe, sonst eine Sieben-Gang-CVT-Automatik übertragen die Kraft auf die vorderen Räder. Den Spritverbrauch geben die Franzosen zumindest im Datenblatt nach WLTP im Schnitt pro 100 Kilometer mit 4,6 bis 6,2 Litern an, was umgerechnet 105 bis 143 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entsprechen würde.
Gleich drei Fahrprogramme
Bei den Mildhybrid unterstützt ein Riemen-Starter-Generator den Verbrenner beim Starten und Beschleunigen sowie beim Verzögern und Rückgewinnen von Bremsenergie. Beim Vollhybrid wird die Batterie über den Verbrenner und ebenfalls via Rekuperation beim Bremsen nachgeladen; möglich ist das in vier Stufen. Den Angaben zufolge kommt der Vollhybrid jedoch höchstens zwei Kilometer ohne den Benziner aus. Der Austral-Hybrid fährt immer im Elektromodus an. Neben dem vollelektrischen gibt es noch den seriellen, in dem der Motor nur den Generator zum Batterieladen antreibt, oder den parallelen zur Unterstützung auch des Antriebsstrangs.
Als Option sogar Allradlenkung
Das Fahren hinterlässt einen komfortablen Eindruck. Wem die Lenkung zu künstlich und leichtgängig ist, kann das unter „Lenkaufwand“ im Menü ändern. Die dynamische Allradlenkung sorgt für mehr Agilität in Kurven und größere Wendigkeit in der Stadt, kostet aber auch 1500 Euro extra.
Vier Ausstattungen stehen zur Wahl
Gleich vier Ausstattungsvarianten führt die Übersicht auf. Im Basispaket Equilibre sind etwa bereits Voll-LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Infotainment, Neun-Zoll-Touchscreen, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Tempomat samt Begrenzer, aktive Spurhaltehilfe mit Notfallwarner, aktive Notbrems- mit Kreuzungsassistenz, Fußgänger-, Radfahrer- und Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder enthalten. Navigation und Rückfahrkamera sind ab Techno Standard, Dachreling und Leder ab Techno Esprit Alpine, Zweifarblackierung, aktive Fahrassistenz, Adaptivtempomat, 3D-Kamera mit 360-Grad-Sicht, elektrische Heckklappe mit Fußsensor, Querverkehrs-, Totwinkel und Türöffnungswarner ab Iconic Esprit Alpine.
Keine Abkürzung für Australien
Und wer nach dem Namen fragt: Nein, die Abkürzung für Australien ist es nicht, leitet sich aber doch als kaum noch gebräuchliche Bezeichnung aus dem Lateinischen von „australis“, für „südlich“, ab.
Datenblatt
Motor: Zwei Vierzylinder-Mildhybrid-, ein Dreizylinder-Vollhybridbenziner. Hubraum: 1,3, 1,2 Liter. Leistung 103/140, 116/158 kW/PS, 96/131 plus 50/68, im System 147/200 kW/PS. Maximales Drehmoment: 260, 270 Newtonmeter. Beschleunigung 8,4 bis 10,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 175 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Sechsgang-Handschaltung, Sieben-Gang-CVT-Automatik. Umwelt: Laut Renault Mixverbrauch nach WLTP 4,6 bis 6,2 Liter pro 100 Kilometer, 105 bis 143 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis (netto/brutto): 25 669/32 250 Euro.
KoCom/Foto: Renault
6. Januar 2022