Donnerstag, 26. Dezember 2024

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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Für die Familie

Citroën macht mit Elektro-Berlingo und -Spacetourer auch auf Kindersitz-Sicherheit aufmerksam

Von Günther Koch/Life-Magazin

Auf Kindersitz-Sicherheit kommt es nicht nur in Elektroautos an. Fotos: Koch   

Frankenthal – Ein Kuscheltier im Kindersitz. Es soll die Sicherheit im Auto für Jungen und Mädchen im Alter bis zu zwölf Jahren illustrieren. „Ein Thema, das von manchen sogar immer noch stiefmütterlich behandelt wird“, stellt Citroën-Deutschland-Sprecher Christopher Rux beim Familien-Elektroauto-Test mit dem Elektro-Berlingo und dem bis zu neunsitzigen Elektro-SpaceTourer im pfälzischen Frankenthal auf dem Gelände der deutschen Tochter der britischen Autokindersitz- und Kinderwagenmarke Joie fest.

Der Berlingo ist ein kompakter Hochdachkombi, hier mit geöffneter Haube vorn.

Bis im Alter von zwölf Jahren

Die Vorschriften sind eindeutig: Danach gilt die Kindersitz-Pflicht bei Kindern bis zu einer Körpergröße von 1,50 Metern oder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr, was umgekehrt bedeutet, dass Kinder ab dem zwölften Geburtstag oder wenn sie größer als 1,50 Meter sind, ohne speziellen Kindersitz im Fahrzeug mitfahren dürfen – natürlich mit entsprechendem Sicherheitsgurt. „Es gibt verschiedene Kindersitz-Gruppen, die sich nach dem Gewicht und Alter des Kindes richten“, erklärt eine Joie-Mitarbeiterin. Fährt ein Kind ohne Kindersitz im Auto mit und das Auto wird von der Polizei angehalten, sind laut Gesetz 30 Euro fällig. Bei gleich mehreren Kindern ohne Kindersitz erhöht sich das Bußgeld auf 35 Euro – und sind die Kleinen nicht einmal angegurtet, auf 60 Euro.

Hinter der großen Heckklappe passt schon viel hinein. Modellschriftzug hinten.

Sogar gleich drei nebeneinander

„Viele Familien“, sagt Citroën-Mann Rux, „fragen nach einem elektrischen Auto, das Platz für bis zu drei Isofix-Kindersitze nebeneinander sowie ausreichend Ablagen bietet.“ Gleichzeitig seien sie auf der Suche nach einem Autokindersitz, vielseitig anwendbar, komfortabel und sicher, der sie zudem möglichst lange begleite. Neu ist vor diesem Hintergrund aktuell ein modulares System für kleine Passagiere bis zum Alter von etwa vier Jahren. Die Joie-Mitarbeiterin erklärt, die mobile Erstausstattung stelle werdende Eltern oft vor eine große Herausforderung, denn ab der Geburt wollten sie ihr Baby besonders komfortabel im Kinderwagen und maximal sicher im Auto transportieren. Das neue System bietet größtmögliche Flexibilität. Herzstück ist eine drehbare Basisstation für Kinder bis vier Jahre, auf die man je nach individuellem Bedarf verschiedene Kindersitze installieren kann. Babywanne, Babyschale und Folgesitz passen darauf.

Der größere SpaceTourer fährt schon eher als Kleinbus daher. Blick ins Cockpit

Bekannter Antrieb aus dem Konzern

Schon im eher kompakten Elektro-Berlingo, 4,40/4,75 Meter lang, 1,84/2,10 Meter breit, 1,84 Meter hoch, Radstand 2,78/2,97 Meter, ist Platz dafür. Der aus dem Stellantis-Konzern und bei Schwestermarken bekannte Elektromotor des Frontantrieblers leistet 100/136 kW/PS, verfügt über 260 Newtonmeter Drehmoment, schafft hier bis Tempo 135, soll kombiniert pro 100 Kilometer 19,3 bis 20,0 Kilowattstunden Strom verbrauchen, mit voller 50-Kilowattstunden-Batterie bis zu 285 Kilometer weit fahren können, der Akku je nach Anschluss in 30 Minuten bis 80 Prozent wieder nachgeladen sein. Die drei Fahrmodi heißen wie beim elektrischen SpaceTourer-Pendant Eco, Normal und Power. Vier Ausstattungen stehen zur Wahl. Das Gepäckabteil fasst je nach Konfiguration als Fünf- oder Siebensitzer 322 bis 1050 oder 65 bis 775 Liter. Das Stauvolumen innen mit nahezu 30 Fächern bemisst sich auf zusätzlich 167 Liter. Als Hochdachkombi gibt es den Berlingo seit 1996. Er kommt im Umfeld seiner baugleichen Schwestermodelle Peugeot Partner, Opel Combo und Toyota Proace City in dritter Generation ab 25 210 Euro auch noch als Verbrenner daher. In der Elektroversion mit Energierückgewinnung vor allem im Stadtverkehr zur Verbesserung der Reichweite während der Fahrt ist er ohne/mit Umweltbonus ab 36 590/27 020 Euro zu haben.

Heck-/Seitenansicht des Elektromodells und Blick auf den Modellschriftzug hinten.

Mobiles Wohnzimmer oder Business Lounge

Der größere SpaceTourer, 4,95/5,30 Meter lang, 1,92/2,20 Meter breit, 1,87/1,95 Meter hoch, Radstand 3,27 Meter, ist in vier Versionen und zwei Längen vom klassischen Personentransporter übers mobile Wohnzimmer mit drehbaren Einzelsitzen und Tisch bis hin zur Business Lounge verfügbar. Es gibt den Van und Kleinbus mit bis zu 3300 Liter Kofferraumvolumen in zwei Batteriegrößen mit 50 oder 75 Kilowattstunden Kapazität für bis zu 225 oder 322 Kilometer Reichweite. Der Antrieb ist der aus dem Elektro-Berlingo. In allen Fahrmodi ist der Frontantriebler in diesem Fall 130 Stundenkilometer schnell. Den kombinierten Verbrauch pro 100 Kilometer geben die Franzosen mit 24,6 bis 26,7 Kilowattstunden Strom so zumindest im Datenblatt an. Je nach Anschluss soll das Nachladen bis 80 Prozent auch hier nur 30, bei der größeren Batterie 45 Minuten dauern. Der SpaceTourer selbst ist seit 2016 auf dem Markt, anfangs auch noch als Verbrenner. Die Preise für den 2020 eingeführten Elektro-SpaceTourer, der sich mit den technisch identischen Fiat E-Ulysee, Opel Zafira-e, Peugeot E-Traveller und Toyota Proace Verso Electric messen lassen muss, beginnen ohne /mit Umweltbonus bei 51 890/43 990 Euro.

Zumindest lokal schadstofffrei

Der Berlingo ist wegen seiner geringeren Größe der wendigere von beiden. Beim wuchtigeren SpaceTourer kann es etwa im dichteren Stadtverkehr doch schon mal enger werden. An die schwierigeren Sichtverhältnisse muss sich, wer vorher meist nur normale Pkw gefahren hat, erst einmal gewöhnen. Genauso vielleicht wie an viel Plastik im Innenraum. Für Elektro-Berlingo und Elektro-SpaceTourer gleichermaßen gilt jedoch auch: Sie fahren mit modernem vollelektrischen Antrieb vor, stoßen damit zumindest lokal keinerlei Schadstoffe aus. Der Fahrwerkskomfort geht in Ordnung, wirkt absolut alltagstauglich. Glasdach und größere Fensterflächen sorgen für Helligkeit und luftige Atmosphäre im Innenraum. Es geht sehr funktionell, vernetzt und servicebetont zu bis hin zum Auflisten von Ladestationen samt Strompreisen und Parkhäusern mit deren entsprechenden Gebühren. Beide sind zudem familienfreundlich, geräumig, variabel beim Platzangebot für Personen und Gepäck, wandelbar, nutzwertig bis ins Detail, praktisch etwa mit Blick auf die Schiebetüren hinten sowie umfangreicher ebenfalls in Sachen Sicherheit und Komfort mit modernen Assistenzsystemen bestückt – und binden problemlos eben auch Kindersitze ein, gleich mehrere nebeneinander.

KoCom/Fotos: Günther Koch

30. März 2022