Danach zum Mond
Honda (II): Hybrid-Tage / Beispiel Jazz und HR-V / Auch die Japaner setzen sich immer mehr unter Strom
Von Günther Koch/Life-Magazin
Auch HR-V (links) und Jazz Crosstar sind mit Hybridantrieb unterwegs. Fotos: Koch/Weigl
Erlensee – Bis Ende 2022, wenn auch der neue Civic auf dem Markt ist, will Honda die Palette seiner bereits vorhandenen Volumenmodelle in Europa vom kleinen Jazz über die beiden HR-V- und CR-V-SUV bis hin eben zum Civic elektrifiziert haben. Neben der statischen Vorstellung der Neuauflage des Kompaktmodells, immerhin dann schon die elfte Generation seit 1972, haben die Japaner jetzt bei den Hybrid-Tagen am Sitz der Honda-Akademie in Erlensee bei Hanau ihre e:HEV abgekürzte Hybridtechnologie am Beispiel des Jazz und des gerade gestarteten neuen HR-V in den Mittelpunkt gestellt.
Auch im Jazz, hier Crosstar, arbeiten Benziner und Elektromotor zusammen.
Zusammen mit Crosstar
Zum Jazz: Er ist aktuell zusammen mit der Crosstar genannten Lifestyle-Variante das Einstiegsmodell der Marke bei uns. Es verfügt über ein Hybridsystem, das sich aus einem 80/109 kW/PS und 253 Newtonmeter Drehmoment starken Elektromotor sowie einem 1,5-Liter-Benziner mit 72/98 kW/PS und 131 Newtonmetern Drehmoment zusammensetzt. In 9,4 bis 9,9 Sekunden schaffen Jazz und Jazz Crosstar aus dem Stand Tempo 100, sind in der Spitze 173 bis 175 Stundenkilometer schnell. Der Antrieb erfolgt über die vorderen Räder. Die Kraftübertragung setzt ein e-CVT genannter Direktantrieb um. Den kombinierten Verbrauch pro 100Kilometer geben die Japaner nach WLTP zumindest im Datenblatt mit 4,5 bis 4,8 Litern an, was umgerechnet einem Kohlendioxidausstoß pro Kilometer von 102 bis 109 Gramm entspricht. Einschließlich Crosstar stehen fünf Ausstattungen zur Wahl. Die Preise beginnen bei 22 850, gehen hoch bis 27 750 Euro.
Blick ins Cockpit des Kleinwagens und auf den Modellschriftzug hinten.
Noch unterhalb vom CR-V
Zum HR-V: Dabei handelt es sich um das noch unterhalb vom CR-V positionierte SUV-Modell. Die wichtigsten technischen Daten hier sind: Elektromotor mit 96/131 kW/PS und 253 Newtonmetern Drehmoment, 1,5-Liter-Benzinmotor mit 79/107 kW/PS und 131 Newtonmetern, Beschleunigung in 10,6 und 10,7 Sekunden auf Tempo 100, 170 Stundenkilometer höchste Geschwindigkeit, Vorderradantrieb, Kraftübertragung durch e-CVT-Direktantrieb, kombinierter Verbrauch pro 100 Kilometer nach WLT zumindest laut Datenblatt 5,4 Liter pro 100 Kilometer, was umgerechnet 122 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bedeuten würde. Es gibt in diesem Fall nur drei Ausstattungslinien. Der preisliche Einstieg in das e:HEV-Kompakt-SUV-Modell fängt bei 30 400 Euro an, reicht hinauf bis 35 300 Euro.
Auch beim HR-V hat Honda Elektro- und Verbrennermotor kombiniert.
Ab 2023 geht‘s gleich weiter
Auch Honda setzt sich immer mehr unter Strom, hat mit dem Honda-e ebenfalls schon einen ab 33 850 und 38 000 Euro teuren Vollstromer mit 100/136 und 113/154 kW/PS im Programm. Die Japaner wollen ihre elektrifizierte Modellpalette 2023 weiter ausbauen. Die Rede ist von einem kompakten vollelektrischen SUV im B-Segment, einem noch eher kryptisch e:Ny1 genannten Prototyp im Mittelpunkt des zukünftigen Portfolios, einem Vollhybrid-SUV und vom nächsten CR-V in Europa offenbar als Vollhybrid und Plug-in. Für wichtige Märkte wie Europa gilt, den Anteil der verkauften Elektro- und Brennstoffzellenwagen bis 2030 auf 40, bis 2035 auf 80 Prozent zu steigern. Ab 2040 gibt's dann keine Verbrenner mehr.
Blick ins Cockpit des Kompakt-SUV und auf den Modellschriftzug hinten.
Über die Erde hinaus
Klimaneutral will das Unternehmen bis 2050 sein. Es bemüht sich darum, die Nutzung heimischer Ladegeräte für Elektrofahrzeuge, städtische Ladelösungen und kommerzielle Energiedienstleistungen zu erhöhen, will mehr in schadstofffreie Technologien wie Festkörperbatterien, austauschbare Batteriesysteme, Kohlendioxid-neutrale Kraftstoffe und Brennstoffzellen investieren. Es engagiert sich in Bereichen wie Robotik sowie neuerdings der Luftfahrt mit der Entwicklung eines Fluggeräts mit elektrischem Antrieb für den Stadt-zu-Stadt-Verkehr. Die Ambitionen reichen den Angaben zufolge inzwischen sogar über die Erde hinaus: Gemeinsam mit der japanischen Raumfahrtagentur forscht Honda weiter am Einsatz seiner Brennstoffzellentechnologie – für zukünftige Außenposten auf dem Mond.
KoCom/Fotos: Günther Koch/Thorsten Weigl (4)
25. März 2022