Donnerstag, 26. Dezember 2024

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Milder Hybrid

Suzuki (II): S-Cross weiterentwickelt / Es bleibt beim 129-PS-Turbobenziner / Vollhybrid auch noch 2022

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der S-Cross ist als SUV noch über dem Vitara angeordnet. Fotos: Koch

Frankfurt/Main – In der Modellbezeichnung fährt Suzukis neuer S-Cross zwar nach wie vor auch als SX4 vor. Meist ist bei den Japanern bei der aktuellen, gerade in Frankfurt/Main vorgestellten Auflage aber griffiger einfach vom S-Cross die Rede, der – Einstiegspreis ab 29 290 Euro – weiter in der unteren Mittelklasse gegen deutsche Konkurrenten wie Ford EcoSport, Opel Mokka oder VW T-Cross antritt. Bei dem S-Cross, der nunmehr bei den Händlern steht, handelt es sich statt einer kompletten Neuentwicklung eher um eine umfangreichere Aufwertung mit weitgehender technischer Überarbeitung des Vorgängers. 

Stärkerer SUV-Charakter

Das Auto: Designmäßig kommt der wie der Vitara in Ungarn vom Band laufende, solide verarbeitete S-Cross zumindest in der höheren Ausstattung wertiger anmutend daher, ist 4,30 Meter lang, 1,78 Meter breit, 1,58 Meter hoch, verfügt über 2,60 Meter Radstand und einen Kofferraum, der 430 bis 1230 Liter fasst. Er baut etwas flacher. Dass er schon äußerlich auch mit kurzen Überhängen vorn und hinten etwas kerniger auftritt, betont den robusteren SUV-Charakter stärker. Der nun größere Kühlergrill dominiert zusammen mit einer Chromspange die ebenfalls markanter gewordene Front. Die Rückleuchten sind deutlicher aus der Karosserie herausgearbeitet, zeigen wie das Tagfahrlicht der schmalen Scheinwerfer eine neue Lichtsignatur. Der fünftürige Fünfsitzer mit luftigerem Innenraum bietet selbst im Fond noch ordentlich Platz. Im ziemlich übersichtlich gestalteten, relativ leicht bedienbaren Cockpit sticht das neue, zugleich größere Multimedia-Display hervor.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn im Kühlergrill.

129-PS-Vierzylinder-Turbobenziner

Der Antrieb: Beim Motor handelt es sich um einen 129 PS starken 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, Abgasnorm Euro-6d, als Mildhybrid gekoppelt mit integriertem Startergenerator und 48-Volt-Batterie. 235 Newtonmeter Drehmoment stehen ab 2000 bis 3000 Umdrehungen pro Minute bereit. Eine Zahl für die Beschleunigung nennen die Japaner in den zur Fahrveranstaltung vorgelegten Unterlagen zwar nicht, immerhin dafür aber die höchste Geschwindigkeit mit 195 Stundenkilometern. Front- oder Allradantrieb in Kombination mit Sechsgang-Handschaltung oder Sechsstufen-Automatik sind möglich. Der Mixverbrauch nach WLTP findet sich pro 100 Kilometern mit 5,3 bis 6,1 Litern im Datenblatt. Wir sind im Allrad-S-Cross unterwegs gewesen, dessen Bordcomputer bei uns nach der Erstausfahrt mit normalen Orts-, Landstraßenfahrprofilen und kürzeren Autobahnetappen im Frankfurter Umland bei insgesamt moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel 6,4 Liter angezeigt hat. Noch für die zweite Jahreshälfte 2022 kündigt Suzuki den S-Cross zusätzlich als Vollhybrid an.

Unter der Haube ist ein 1,4-Liter-Turbobenziner am Werk. Blick ins Cockpit.

Unterstützung beim Anfahren und Beschleunigen

Das Fahren: Der Turbo schiebt diesen leer bis zu 1385 Kilo schweren Suzuki, der Lasten  bis 1,5 Tonnen ziehen kann, beim Tritt aufs Gaspedal flotter voran. Das Fahrwerk federt unterm Strich ausreichend komfortabel. Der 14 PS starke Generator unterstützt den Benziner beim Anfahren und Beschleunigen. So stellt beispielsweise eine spezielle Funktion bei niedriger Drehzahl zusätzliches Drehmoment bereit, sodass das Fahrzeug unmittelbar auf die Betätigung des Gaspedals reagieren kann. Das Boosten wiederum hilft, bis der Turbolader bei etwa 2000 Touren anspricht und für leichtmäßigere Beschleunigung sorgt. Der Allrad erhöht mit der besseren Bodenhaftung die Stabilität beim Fahren auf nasser Fahrbahn, aber auch bei Schnee oder Eis. Über einen Drehregler sind verschiedene Einstellungen wählbar. Neben dem Modus „Auto“ für spritsparenderes Unterwegssein stehen „Sport“, „Snow“ und Lock mit starrer Kraftverteilung im Verhältnis 50:50 zur Verfügung. Je nach Modus regelt das elektronisch gesteuerte System nicht nur das auf die Räder übertragene Moment, sondern auch elektronischen Schleuderschutz und Motorleistung. Die etwas gefühllose Lenkung könnte direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen dagegen standfest zu.    

Heck-/Seitenansicht. Das Gepäckabteil hier fasst 430 bis 1230 Liter.

Sehr übersichtlich mit nur zwei Lines

Die Ausstattung: Mit zwei Ausstattungslinien bleibt es sehr übersichtlich. Bei Comfort gehören etwa bereits LED-Scheinwerfer, Dachreling in Aluminium-Optik, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem, Siebenzoll-Display, Digitalradioempfang, Smartphone-Anbindung, Lederlenkrad, doppelter Kofferraumboden, Adaptivtempomat samt Begrenzer, Müdigkeits-, Totwinkel-, Spurhaltewarner mit Lenkeingriff, Verkehrszeichenerkennung, Rückfahrkamera, Aus-/Einpark-, Berganfahrhilfe und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen zum Grundumfang. Bei Comfort+ sind elektrisches Panorama-Glas-/Schiebe-/Hubdach, Neunzoll-Display und 360-Grad-Kamera Standard.

Blick auf den Modellschriftzug. Und so sieht der Fünfsitzer von der Seite aus.

Noch Luft nach oben

Alles in allem: Der S-Cross kann nicht zuletzt mit munteren Fahrleistungen und umfangreicherer Serienausstattung punkten. Er ist noch über dem Vitara angesiedelt, den Suzuki als Vollhybrid zusammen mit dem S-Cross präsentiert hat und den wir ebenfalls noch vorstellen. Die auf Klein- und Allradfahrzeuge spezialisierten Japaner setzen auf beide aktuell bei uns genauso wie auf den kleinen Ignis, die kompakten Swift und Swift Sport, dazu auf den Sportkombi Swace, den größeren Across-SUV sowie auf den Geländewagen Jimny. Deutschland-Chef Kazuyuki Yamashita, der weltweit auf über 1,9 Millionen verkaufte Suzuki in 2020 und für 2021 auf knapp 27 500 Einheiten in Deutschland verweist, sieht für hierzulande durchaus noch Luft nach oben, nennt dabei die Marke von 50 000 als Ziel. Wie das erreicht werden soll? Mit Marktausschöpfung, Markenbekanntheit, Image, Kundenzufriedenheit, Profitabilität. Und dem S-Cross.     

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenzin-Mildhybrid. Hubraum: 1,4 Liter. Leistung: 95/129 kW/PS. Maximales Drehmoment: 235/2000-3000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Höchstgeschwindigkeit: 195 Stundenkilometer. Antrieb: Front/Allrad. Getriebe: Fünfgang-Handschaltung/Sechsstufen-Automatik. Umwelt: Laut Suzuki Mixverbrauch nach WLTP 5,3 bis 6,1 Liter pro 100 Kilometer, 120 bis 139 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 29 290 bis 36 040 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Suzuki (1)

23. März 2022