Lockruf des Südens
Gleich hinter Buxtehude fängt die Sehnsucht an / Mit Wolfgang Groeger-Meier unterwegs auf der B3
Von Alexandra Renon/Life-Magazin
Impressionen auf und am Wegrand der Bundesstraße B3. Fotos: Wolfgang Groeger-Meier
Buxtehude/Weil am Rhein – Endlich wieder richtig verreisen! Wie früher mit dem Auto in den Urlaub fahren. Auf einer Traumstraße in Richtung Sonne. Nicht in der Ferne auf dem Highway One in Kalifornien, der Route 66 von Chicago nach Santa Monica oder auf der Grande Corniche an der Côte d’Azur. In seinem BMW 2002, Baujahr 1975, ist Wolfgang Groeger-Meier seit Frühjahr 2017 gemeinsam mit Freunden in mehreren Etappen auf der Bundesstraße 3 von Buxtehude bei Hamburg Richtung Süden nach Weil am Rhein gefahren, hat dabei Geschichten am Wegrand gesammelt und sie in seinem Buch „Lockruf des Südens“ (Corso-Verlag, 200 Seiten, 24,90 Euro) zusammengefasst. „Eine großartige Deutschlandreise und Entdeckung der Heimat“, sagt der Fotograf und Buchautor selber über die Tour.
Autor Wolfgang Groeger-Meier mit seinem BMW 2002, Baujahr 1975. Rechts der Titel auf dem Cover des Buches.
Auf 800 Kilometern
Gleich hinter Buxtehude fängt die Sehnsucht an. Hier beginnt die deutsche Traumstraße, die Bundesstraße 3, kurz: B3. Auf 800 Kilometern verläuft sie von Norden nach Süden wie eine Lebensader durch Deutschland. In sechs Etappen reist Groeger-Meier im grünen Oldtimer längs durch Deutschland bis an die Schweizer Grenze bei Basel, entdeckt die Schönheit und Geschichtsträchtigkeit seines Heimatlandes. Durch die norddeutsche Tiefebene geht es auf langen schnurgeraden Straßen quer durch die Lüneburger Heide. Weiter über Hannover und durchs Calenberger Land Richtung Göttingen und Kassel an Marburg vorbei nach Frankfurt. Von dort entlang der Weinberge immer Richtung Süden über Darmstadt, Heidelberg und Freiburg ins Markgräflerland bis zum Ziel und Endpunkt der B3 bei Weil am Rhein.
Entdeckung der Heimat: Auf der B3 Richtung Süden geht es von Buxtehude bis nach Weil am Rhein.
Entschleunigung und Erlebnis
„Die B3 überrascht“, so Groeger-Meier, „es geht durch flaches Land im Norden, durch spannendes Stadtleben, vorbei an urigen Gaststätten, Museen und weiter auf den Spuren von Elvis Presley während seiner Militärzeit in Friedberg bis zu hügeligen Landschaften und warmen Pastellfarben im Süden“. Die Strecke sei abwechslungsreich, weil die Menschen, die dort lebten, sie dazu machten. „Die B3 verspricht Entschleunigung und Erlebnis zugleich – und die Sehnsucht nach Süden.“
Die Bundesstraße ist 800 Kilometer lang, hat von Nord nach Süd verschiedenste An- und Einsichten zu bieten.
Nach München Ausstellung in Tokio
Gerade erst hat das BMW-Museum in München in der Sonderausstellung „Traumstraße B3“ Fotos von Wolfgang Groeger-Meier zur Reise über die B3 im mintgrünen 2002 gezeigt. In Japan ist in der Tokyo Bay BMW Gallery noch bis Ende des Jahres die Fotoschau „Dreamroad B3“ mit quadratischen Fotografien in Form einer von Instagram inspirierten Installation zu sehen, die ein Bild der Bundesstraße 3 und den verschiedenen Regionen, die sie durchquert, skizziert. Buchhandlungen auch in Japans Hauptstadt bieten das Buch zur Reise - Internet-Information: www.bundesstrasse3.de – an. Es ist unterteilt in sechs Etappen und zwei weitere Kapitel. Die Autoren sind: Margret Hucko (Buxtehude-Hannover), Michael Godde ( „Die Kraft der automobilen Prägung“), Jörn Thomas (Hannover-Kassel), Markus Schönfeld (Kassel-Frankfurt/Heidelberg-Offenburg), Jörn Thomas (Frankfurt-Heidelberg), Katharina Meyer („Fahrtwind auf der B3“), Josef Clahsen (Offenburg-Weil am Rhein) sowie Wolfgang Abel („Gutedel- einer für alle"/„Grüßen, Hocken und Abhauen“)
Der Sonnenuntergang darf natürlich nicht fehlen. Auch auf dieser deutschen Traumstraße gibt es viel zu entdecken.
Schon früh viel unterwegs
Wolfgang Groeger-Meier, Jahrgang 1963, in Versailles geboren, aufgewachsen und dank der reisefreudigen Eltern schon früh viel unterwegs, ist von Paris mit der Familie oft im Peugeot 504 über die Route Nationale 7 an die Côte d’Azur, nach Spanien oder in die Alpen gefahren, hat bei Fotografen assistiert, Fotodesign studiert und in seinem ersten Atelier in Hamburg Menschen und Autos für Magazine und Autohersteller abgelichtet. Seine Shootings bringen ihn in die USA, oft nach Japan, China, Indien, Brasilien und immer wieder an schöne Plätze in Europa, wo er ideale Locations findet und die Autos im bestmöglichen Winkel fotografiert. Groeger-Meier, Autor auch von Reisebüchern über Traumstraßen in Frankreich und Italien, lebt mit seiner Familie in München, genießt es, im klassischen Sportwagen in den Süden zu fahren. Und auf der Bundesstraße 3.
KoCom/Fotos: Wolfgang Groeger-Meier
31. Oktober 2019