Ein Stück vom Feinsten
Südtiroler Ski- und Almenregion Gitschberg-Jochtal bietet gute Mischung für Winter und Sommer
Von Kurt Sohnemann/Life-Magazin
Die Region Gitschberg-Jochtal in Südtirol ist landschaftlich (nicht nur im Winter) sehenswert. Foto: Sohnemann
Meransen/Maranza – „Wenn Du glaubst, Südtirol besteht lediglich aus Äpfel pflückenden Mädels im Dirndl und Zither spielenden Greisen, bist Du auf dem Holzweg“. Die sieben jungen Damen aus Brixen, die einen Junggesellinnenabschied in Meransen auf Wellnessbasis feiern, beteuern, dass die Schönheiten ihrer Heimat vielfältiger sind.
Strahlende Gesichter
Wer es nicht glaubt, sieht einfach aus dem Fenster. Die Panoramafront der Sauna im dritten Stock des Hotels Ambet lässt erkennen, dass Südtirol ein Paradies für Skiläufer und Wanderer ist. Das Gebiet Gitschberg-Jochtal bietet eine Fülle für Freizeitsportler und sich erholende Gäste. Schon direkt vor dem Hotel endet eine Piste mit leichten Anforderungen. Die jüngsten Anfänger, die gerade einmal aus ihren Skistiefeln gucken können, haben sich der Kinderbetreuung anvertraut und beenden mit strahlenden Gesichtern ihre ersten Stunden auf den Latten. Auch diese Einheiten der sportlichen Freude können direkt vor dem Hotel in Anspruch genommen werden.
Bis zur Rastnerhütte
Das Glück, die Wintersonne in der Landschaft zu genießen, die mit frischem Pulverschnee gepudert ist, lassen sich an diesem Tag nicht viele entgehen. Es gibt Tage, da mischt sich unter den Gästen der Region, die in den über 4700 Betten nach individuellen Ansprüchen untergebracht sind, ein hoher Anteil der heimischen Bevölkerung. Die vierzehn Kilometer Wanderstrecke vom Ausgangspunkt bis zur Rastnerhütte auf der Rodenecker Lüsneralm ist bevölkert von Zweibeinern, Vierbeinern und den unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel vom Langlaufski über Rollatoren bis zu Kinderwagen. Selbstverständlich sind auch die Loipen der Urlaubsregion gespurt, so dass sich die sportliche Variante der Fortbewegung auch auf dieser Strecke vollziehen lässt.
Infiziert vom Rodelvirus
Neben Langläufern genießen auch alpinen Skiläufer sehr viele Möglichkeiten, die sich über die Gondeln erreichen lassen. Skibusse sorgen für regelmäßige Anbindungen an die Pisten. Eine weitere Sportart ist zudem typisch für die Region – das Rodeln. Nahezu alle italienischen Rennrodler sind in der Gegend um den Gitschberg und das Jochtal zu Hause, was seinen Grund in den Rodelbahnen vor Ort hat. Während die Kinder und Jugendlichen bereits in jüngsten Lebensjahren mit dem Rodelvirus infiziert werden und sich auf der über sechs Kilometer langen Naturbahn austoben können, steht den Halbprofis eine Startbahn zur Verbesserung ihrer sportlichen Meriten zur Verfügung.
Ins Tal gleiten
Urlauber haben die Möglichkeit, sich über unterschiedliche Schwierigkeitsstufen ins Tal zu stürzen oder gleiten zu lassen. Wer alle Wanderwege erleben will, muss schon ein paar Wochen in der Region bleiben, damit ihm nichts an landschaftlicher Schönheit entgeht. Egal ob im Winter oder im Sommer.
Info Gitschberg-Jochtal I
Die Gegend am Schnittpunkt zwischen Eisack- und Pustertal wirbt für sich als Ski- und Almenregion. Bis nach Brixen, eine der ältesten Städte in Südtirol, sind es nur wenige Autominuten. Meransen, italienisch Maranza, ein Streudorf mit etwa 850 Einwohnern, liegt auf einer Südterrasse am Eingang des Pustertals über dem Marktort Mühlbach auf über 1410 Metern Höhe. Weitere bekannte Orte sind Vals, Rodeneck, Vintl und Spinges.
Info Gitschberg-Jochtal II
Das Klima ist mild. Wir waren in Meransen im Alpine-Lifestyle-Hotel Ambet (vier Sterne, 34 Zimmer/Suiten, moderne Alpinarchitektur, Blick auf die Dolomiten auf Gaisjoch und Gitschberg www.ambet.it) untergebracht. Die Küche der Region ist eine eher bäuerlich-bodenständige, dazu generell deftigere. Südtirol ist zudem für gute Weine bekannt. Information: Tourismusverein Gitschberg-Jochtal, Katharina-Lanz-Straße 90, I-39037 Mühlbach/Südtirol, Telefon 0039-(0)-472886048, www.gitschberg-jochtal.com.
Service Auto
Meransen und die Region Gitschberg-Jochtal lassen sich mit dem Auto gut über die Brennerautobahn (Mautpflicht!) oder den Fernpass erreichen. Bozen ist nur 50 Kilometer entfernt. Von München aus, wo von aus auch täglich Busse nach Südtirol verkehren, sind es noch etwa 180 Kilometer. Wie im übrigen Italien ist in Orten 50, außerhalb 90, auf Schnellstraßen 110 und auf Autobahnen Tempo 130 erlaubt. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Mit dem Zug kann man bis Mühlbach mitten ins Zielgebiet anreisen. Der nächste kleinere Flughafen ist Bozen, der nächste größere Innsbruck. Auch Treviso, Venedig, Verona, Mailand, Bergamo oder Brescia kommen in Frage.
KoCom/Fotos: Kurt Sohnemann/Alex Filz/Ski- und Almenregion Gitschberg-Jochtal
26. Februar 2018