Alternative zum Strand
Ein Besuch im Ree-Safaripark bei Ebeltoft in Dänemark auf der jütländischen Halbinsel Djursland
Von Kurt Sohnemann/Life-Magazin
Im Ree-Safaripark bei Ebeltoft tummeln sich Tiere wie dieser Polarwolf. Foto: Sohnemann
Ebeltoft – Dass sich das Wetter ändert, ist in Dänemark ebenso selbstverständlich wie die Nationalflagge vor den Häusern der Einheimischen. Es muss aber niemand auf Sonnenschein warten, um irgendwelchen Unternehmungen zu starten, wenn er auf Djursland etwas erleben möchte. Da wäre beispielsweise der Vorschlag der kleinen Levke, die Tiere in ihr Herz geschlossen hat, der Besuch des Ree-Parks unweit der Provinzstadt Ebeltoft. Nach neun Kilometern steht schon der erste Elch am Zaun.
Inmitten der Natur
Der Ree-Park inmitten der Natur bietet in hügeligem Gelände große Flächen, auf denen sich Tiere aus verschiedenen Kontinenten wohlfühlen können. Kaum ein Zoo in Europa dürfte seinen meist vierbeinigen Bewohnern mehr Entfaltungsraum eingeräumt haben – mit einer einzigen Ausnahme: Wie eingepfercht muss sich der Tiger auf kleinster Fläche bewegen, rührt damit die siebenjährige Schülerin vor dem Zaun zu Tränen.
Mehr Auslauf für Tiger!
Besucher fragen sich: Muss das sein? Hätte die Parkleitung nicht das zur Verfügung stehende Geld erst in das Tigergehege investieren können statt in die Schmalspurbahn? Die ist zwar ein willkommenes Transportmittel, um drei Kilometer weit damit durch die einzelnen Sektionen das Parks zu fahren. Es sind aber auch genügend gut ausgebaute Fußwege, notfalls sogar eine Strecke mit Geländewagen vorhanden. Allerdings, räumt die Parkleitung ein, fehle für ein weitläufigeres Tigergehege bisher noch die Genehmigung.
Bis zum Alpaka
Ob Schwarzbären, Lemuren, Nashörner, Giraffen oder Alpakas zum Streicheln, die Fülle exotischer Tiere ist groß. Eine Besonderheit sind die Löwen mit den drei Jungen, die sich auf riesiger Fläche weniger beengt tummeln können. Kian ist mit seinen zehn Jahren gerade in dem Alter, in dem die Zuneigung zu Tieren eine besondere Form gefunden hat. So ist kaum eine Ziege, kein Alpaka vor ihm sicher, um in den Arm genommen zu werden. Die Vierbeiner scheinen Gefallen daran zu finden, lassen sich gern verwöhnen.
Gepflegte Bereiche
Wie in Dänemark üblich, sind auch die Preise für die Verkostung während der Zeit im Tierpark bedeutend höher als in Deutschland, so dass es sich anbietet, einen gut gefüllten Rucksack mitzunehmen, um nicht mit vielen Eindrücken, aber ohne Geld den Ausgang zu erreichen. Die gepflegten Bereiche der Tiere hinterlassen insgesamt einen positiven Eindruck, geben das Gefühl, mit umgerechnet 25 Euro für Erwachsene und etwa 15 Euro für Kinder eine Einrichtung besucht zu haben, deren Unterstützung lohnt.
Info Ebeltoft
Die rund 7430 Einwohner zählende Kleinstadt auf der jütländischen Halbinsel Djursland an einer Meeresbucht des Kattegat lebt vom Fremdenverkehr, verfügt über einen Fähr-, Fischerei- und Yachthafen. Die Altstadt aus dem 14. Jahrhundert vermittelt idyllisches Flair. Nachtwächter gehen durch die Straßen. Sehenswert sind das vermeintlich kleinste Rathaus der Welt mit altem Gefangenenkeller und die romanisch-frühgotische Kirche. Über Ebeltoft hinaus haben das Glasmuseum und die Glasbläserei in der „Hauptstadt des Glases“ Bedeutung. Im Museumshafen liegt die restaurierte Fregatte Jylland aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit Besatzung aus Wachsfiguren. Jedes Jahr Mitte Oktober wird das Ebelfestival gefeiert, das Apfelfest. Wie der Ree-Safaripark (www.reepark.dk) finden sich auch einige Ferienhausgebiete und Campingplätze in der Nähe.
Info Dänemark
Das gut 5,8 Millionen Einwohner zählende Königreich in Skandinavien, zu dem auch Grönland und die Färöer gehören, ist Mitglied der Europäischen Union. Neben der Hauptstadt Kopenhagen sind Aarhus, Odense und Alborg die nächstgrößeren Städte. Amtssprache ist Dänisch, aber ebenfalls mit Englisch kommt man in den Zentren gut weiter. Landeswährung ist die dänische Krone. Klimatisch geht es eher gemäßigt zu. Selbst im Winter macht sich der mildernde Einfluss des Golfstroms bemerkbar. Aus der dänischen Küche sind neben dem reichlich belegten Smorrebrod-Vollkornbrot vor allem der langsam im Ofen gegarte Flæskesteg-Schweinebraten mit Schwarte und das Skipperlabskovs-Labskaus als Nationalgerichte bekannt. Namhafte Biere im Land sind Carlsberg, Tuborg, Faxe und Albani. Information: Dänisches Fremdenverkehrsamt, Glockengießwall 2, 20095 Hamburg, Telefon 01805-326463, www.visitdenmark.com.
Service Auto
Von Flensburg sind es an Aarhus vorbei noch etwa 235 Kilometer bis Ebeltoft, das durch die Lage nahe der Europastraße 45 verkehrstechnisch ganz gut angebunden ist. In Orten ist 50, außerhalb und auf Schnellstraßen 80, auf Autobahnen Tempo 130 erlaubt. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Vom Fährhafen aus gibt es auch zeitsparende Verbindungen etwa zur Nordwestspitze der Halbinsel oder in die Hauptstadt Kopenhagen. Zum bei Tirstrup liegenden Flughafen von Aarhus sind es mit dem Auto nur etwa 15 Minuten.
KoCom/Fotos: Kurt Sohnemann
19. Januar 2018