Beim Sternekoch
Ein Besuch im Hotel Vier Jahreszeiten und in der Gourmet-„Aubergine“ in Starnberg
Von Kurt Sohnemann/Life-Magazin
Sternekoch Maximilian Moser steht für kreative Spitzenküche. Fotos: Sohnemann
Starnberg – Da ein Sternekoch nach klassischem Vorbild mindestens drei Zentner auf die Waage bringen muss, passt Maximilian Moser so gar nicht ins Bild. Der Münchener, der sich schon früh den typisch bayerischen Slang abgewöhnt hat, setzt einen Spritzbeutel an, um eine bunte Masse in ein Röhrchen zu füllen. Sein Herrschaftsbereich ist an diesem Tag nicht die große Küche des Hotels „Vier Jahreszeiten“ in Starnberg, heute muss der Raum nebenan reichen, um den neugierigen Gästen einen Einblick in die Sterneküche zu gewähren.
Das Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg. Empfehlung vom Chefkoch: Wolfsbarsch mit Hummer.
Mit Kreativität
Der 32-jährige sportliche Familienvater ist 2014 erstmals mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden, hat ihn seitdem jährlich wieder bekommen. „Das ist das eigentlich Anstrengende, immer wieder an seinen Vorleistungen gemessen zu werden“, schmunzelt Moser: „Dann ist Kreativität gefordert!“. Währenddessen ist das Tatar vom bretonischen Hummer bereits in eine Hülse aus Aspik gefüllt. Schon vor drei Stunden kam sie in den Kühlschrank, damit die Substanz aus Kalbs- und Gemüsebrühe fest werden kann.
Ideen sammeln
Es ist ein minutiöses Geschäft, dem Maximilian Moser nachgeht. Sein Team aus 24 Mitarbeitern, darunter sieben Köchen, ist die sanften aber bestimmten Töne des Küchenchefs gewohnt. Schon sechs Wochen, bevor eine Speise auf den Teller gezaubert wird, ist sie von den kreativen Köpfen der Hotelküche entwickelt worden. „Dann sitzen wir gemeinsam um einen Tisch und sammeln die Ideen und Fertigungstechniken“, betont Moser.
Aus Australien: Der kleine Harvey mit Eltern. Zugpferd auch für Starnberg: Oktoberfest in München.
Eine Genussexplosion
Dass das Auge mitisst, muss in der Sterneküche nicht sonderlich erwähnt werden, füllt bestenfalls das Phrasenschwein. Hier ist akribische Kunst gefragt. Die Speisen müssen nicht nur appetitlich hergerichtet sein, sondern bei aller Dekorationskunst auch dem Gaumen schmeicheln. Gewürze und Komponenten aus allen Lebensmitteln, insbesondere den heimischen Anbauten, werden zu einer genussexplosiven Mischung zusammengeführt.
Ein Küchenkünstler
„Am liebsten bereite ich Fisch zu“, sagt Moser. Die Gäste wissen den Einfallsreichtum des Küchenkünstlers zu schätzen, steuern das Hotel, etwa zuletzt wieder zum Oktoberfest in München, für das jedes Mal ein eigenes Programm zusammengestellt wird, sogar aus allen Teilen der Welt an. „Es sind nicht wenige dabei, die sich besonders kulinarisch verwöhnen lassen wollen“, stellt Managerin Anuschka Henn fest, „dabei können sie natürlich auch bei besten Bedingungen hier wohnen.“ Henn kann ihnen ganze Verwöhnpakete bieten, die sich von Ausflügen in die Region über Wellness bis hin natürlich zur Verköstigung erstrecken.
Der Meister lässt sich bei Workshops über die Schulter schauen. Gourmetwallfahrtsort "Aubergine".
Bis zu Hemingway
Das Spitzenlokal „Aubergine“ ist zwar nur dienstags bis samstags auf und dann in der Regel auch sehr schnell ausgebucht, die Küche steht aber auch in Diensten der Vier-Sterne-Superior-Herberge, die über spezielle Ausstattungen etwa von Tagungsräumen bis hin zur Hemingway-Bar verfügt.
Info Hotel Vier Jahreszeiten
Bei dem Hotel in Starnberg mit angeschlossenem Gourmetrestaurant „Aubergine“ handelt es sich um ein Vier-Sterne-Superior-Haus direkt am Starnberger See. Es verfügt über 126 stilvoll eingerichtete Zimmer und Suiten. Fünf säulenfreie Räume sind auf Tagungen für bis über 250 Personen ausgerichtet. Drahtloses Internet steht überall zur Verfügung. Es gibt einen Wellness- und Fitnessbereich. Durch Kooperation mit der Deutschen Bahn ist das Hotel mit ICE-Nutzung von jedem Bahnhof in Deutschland aus vergleichsweise kostengünstig zu erreichen. Information: Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg, Münchener Straße 17, 82319 Starnberg, Telefon 08151-44700, www.vier-jahreszeiten-starnberg.de.
KoCom/Fotos: Kurt Sohnemann
27. Oktober 2017