Feurige Berge
Reisewelt Lanzarote / Vulkaninsel der Kanaren profitiert ebenfalls vom geologischen Ursprung
Von Günther Koch/Life-Magazin
Strände Playas de Papagayo auf Lanzarote. Foto: Michael-Müller-Verlag
Arrecife – Das erste Mal Lanzarote. Eberhard Fohrer, Autor des im Erlangener Michael-Müller-Verlags vorliegenden aktuellen Reiseführers über die Insel, erinnert sich noch gut daran: Eine junge Dame habe gefragt: „‚Entschuldigung, aber wo geht’s denn hier zum Strand?“ Es folgte eine gemeinsame Autotour – und sei dann so gekommen, wie es kommen sollte: Die junge Dame ist seit Jahren Fohrers Frau. „Wir haben uns damals nicht nur ineinander, sondern auch in Lanzarote verliebt.“ Reiseziel: Nordöstlichste der acht bewohnten, zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln im Atlantik. Vulkanischer Ursprung. Deshalb auch fruchtbares Ackerland. Sonst meist hügelig, sogar bergiger. Vielfältigere Tierwelt, darunter (von den Menschen mitgebrachte) Dromedare. Eher karge Pflanzenwelt wegen der geringen Niederschläge. Als erste Insel 1993 zum Biosphärenreservat erklärt. Lage: 1000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt. Fläche: 846 Quadratkilometer. Nord-Süd-Ausdehnung 58, größte Ost-West-Ausdehnung 34 Kilometer. 213 Kilometer Küste mit Lava-, Sand-, Kiesel-, Felsstrand. Einwohner: Zuletzt 161 400. Hauptstadt: Arrecife. Zeitunterschied: Gegenüber uns minus eine Stunde. Reisezeit: Für einen Badeurlaub am besten Mai bis September. Wärmste Monate sind Juli bis Oktober. Nordostpassat sorgt dafür, dass auch wärmere Temperaturen gut auszuhalten sind. Anreise: Der internationale Flughafen Arrecife bindet Lanzarote an. Es bestehen Fährverbindungen von/nach Huelva und Cádiz auf dem spanischen Festland. Klima: Das ganze Jahr über mild. Niederschlagsarm. Trocken. In Teilen wüstenmäßig. Übernachtung: Hotels, Landhotels, Pensionen, Appartements, Ferienwohnungen-/häuser, Camping. Von unter 50 bis über 150 Euro für Standard-Doppelzimmer mit Frühstück. Essen: Neben den Kanaren-typischen Runzelkartoffeln mit Mojo-Sauce sollte man auf Lanzarote durchaus auch mal Ziegenbraten, Limpets genannte Napfschnecken oder Sama a la sal, rote Meerbrasse im Salzbett, gegessen haben. Trinken: Wie bei der Teneriffa-Folge zuvor: Wein spielt wegen der fruchtbaren Vulkanböden schon lange eine zentrale Rolle auf den Kanaren. Was Lanzarote betrifft: Heute etwa vom Volcánica über den weißen Moscatel bis hin zum roten Tinto de Lanzarote. Eine kanarische Kaffeespezialität ist der Barraquito aus Espresso, Milch, Milchschaum, Likör 43, Zimt und Zitronenschale. Tipps: „Feuerberge“ im Nationalpark Timanfaya. Strände von Puerto del Carmen. Historisches Gesamtkunstwerk Teguise. Weinbau ohne künstliche Bewässerung in La Geria. Meistbesuchtes Kunstwerk Jameos del Agua. Dünenstrand in rauer Natur in der Bucht von Famara. Papagayo-Strände. Risco-del-Famara-Steilhang am Meer. Mit dem Dromedar über schwarze Lava. Wüsteninsel La Graciosa. Information: Oficina de Turismo, Avenida de Las Playas, 35510 Puerto del Carmen, Tías, Lanzarote, 0034-(0)-928510542, www.spain.info. Reiseführer: Eberhard Fohrer, „Lanzarote“, Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2023, zehnte Auflage, 416 Seiten, 248 Farbfotos, 46 Karten und Pläne, 21,90 Euro, www.michael-mueller-verlag.de. Demnächst: Mit Istrien setzen wir in loser Folge in Zusammenarbeit mit dem Michael-Müller-Verlag die Reiseführer-Reihe „Reisewelt“ als noch kompaktere Destinationsvorstellungen fort.
KoCom/Fotos: Michael-Müller-Verlag (Cover)
27. April 2024