Samstag, 27. Juli 2024

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GALERIA REISE Auf Teneriffa. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE Auf Madeira. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE In Siena, Stadt der Contraden. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In Florenz, Stadt der Kunst. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE (Fast) alles Chianti in der Toskana. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Im Agriturismo Poggio alle Lame. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Alte Zeiten im Hessenpark. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Bei den Ostfriesen in Greetsiel. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Boots-Idylle Im Oste-Land. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Am Golf von Neapel. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE In Astrid Lindgrens Südschweden. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Die pfälzische Weinstraße entlang. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In der Bretagne. Foto: Michael-Müller-Verlag
GALERIA REISE Im Freilichtmuseum Bad Sobernheim. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE In den schottischen Highlands. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Auf der istrischen Halbinsel. Foto: Rainer Waldinger
GALERIA REISE Vom Comer See in die deutsche Provinz. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Wetter zwischen Burgwald und Wollenberg. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Heimat Hunsrück. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Frauen in Marburgs Stadtgeschichte. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE Am Point Alpha in der Rhön. Foto: Günther Koch
GALERIA REISE An der Mosel entlang. Foto: Günther Koch

Gute Reise!

"Eine Dame lebt in Venedig, / die ist mit achtzig noch ledig. / Sie beklagt sich nicht, / sie lächelt und spricht: / „Vielleicht war das Schicksal mir gnädig.“

Die Limericks, die Sie an dieser Stelle immer lesen, stammen alle von Ole Haldrup. Sein „Buch der Limericks“ (2003), dazu „Lirum, Larum, Limerick“ (2004) und „Das Geheimnis der fünften Zeile" (2007) sind zu beziehen über: Nereus-Verlag, Susanne Happle, Johann-von-Werth-Straße 6, 79100 Freiburg, Telefon 0761-403802, nereus-verlag @gmx.de. (gk)

Früh zum alten Fischer

Reisewelt Ibiza & Formentera / Beide bilden sogar eine eigene Inselgruppe auf den Balearen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Ibiza, hier im Hafen von Ibiza-Stadt, Eivissa, ist früher vor allem bei Hippies beliebt gewesen. Foto: Koch

Eivissa/Sant Francesc – Klar, er mag die „fantastischen Strände und die reizvollen Landschaften“, die „guten Restaurants und Ibizas Hauptstadt Eivissa“, die zum Weltkulturerbe erhoben worden ist. Thomas Schröder, der zusammen mit dem für die Aktualisierungen zuständigen Robert Zsolnay den im Erlangener Michael-Müller-Verlag erschienenen Reiseführer "Ibiza & Formentera" verfasst hat, gefällt jedoch noch etwas anderes ... 

Aufgedrehte Stimmung

Einführung: „Das Besonderes aber ist die extrovertierte, aufgedrehte Stimmung“, schreibt Schröder. Nirgendwo mache es mehr Spaß, Leute zu beobachten. Es reiche, am späten Nachmittag im Beachclub „Blue Marlin“ vorbeizuschauen, „wo gerade ein durchtrainierter Yoga-Guru demonstrativ selbstversunken, aber für alle bestens sichtbar, seine Übungen macht“. Oder wie wär’s mit einem Besuch im Hafenviertel La Marina in Eivissas Unterstadt, wo sich Gassen und Plätze allabendlich mit erlebnishungrigen Kreuzfahrern und Partyvolk im Vorglühmodus füllten. Vom Eiscafé „Los Valencianos“ sehe er, wie Schlepper der Bars Neuankömmlingen überteuerte Cocktails schmackhaft machten. Gegen Mitternacht paradierten schrille Promotion-Trupps der Clubs durchs Viertel. Ibizas legendäre Nacht erwache. Er aber, betont Schröder, gehe dann schlafen, „weil ich früh zu ‚El Bigote‘ in der Cala Mastella will“. In der Kult-Strandkneipe serviere ein alter Fischer frischen Fang. Das halte offenbar fit, denn Bigote, bürgerlich Juan Ferrer, zähle mittlerweile mehr als - 90 Lenze.    

Große und kleine Schwester

Reiseziel & Reisezeit: Zu Ibiza: Flächenmäßig nach Mallorca und Menorca drittgrößte Insel der Balearen. 572 Quadratkilometer. 150 000 Einwohner. Im Inneren hügelig. Küste zerklüftet und durch sandige Buchten unterbrochen. Küstenlänge 210 Kilometer. Biologische Vielfalt und Natur seit 1999 Weltkulturerbe. Landwirtschaft, Salinen, Tourismus. Insbesondere in 1960er-/1970er-Jahren Ziel für Aussteiger. Zu Formentera: Neun Kilometer südlich von Ibiza. Zweitkleinste bewohnte Insel des Archipels. 82 Quadratkilometer groß. 11 500 Einwohner. 70 Kilometer Küstenlinie. Vegetation typisch mediterran, besteht, soweit nicht landwirtschaftlich genutzt, aus Pinienwäldern und Wachholder. Einst ebenfalls bei Hippies beliebt. Beide Inseln zusammen bilden die eigene Inselgruppe der Pityusen innerhalb der Balearen. Beste Reisezeit ist April bis September, Hochsaison ist August.

Per Flieger oder per Fähre

Anreise & Klima: Die Anreise im eigenen Auto und per Fähre rechnet sich laut Schröder nur bei einem Aufenthalt von mehreren Wochen. Mit dem Flugzeug sind es etwa von Frankfurt/Main aus rund zwei Stunden bis Ibiza. Der Flughafen der Insel liegt sieben Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Eivissa entfernt. Hinüber nach Formentera, das über keinen eigenen Flughafen verfügt, gelangt man am besten per Fähre. Das Klima auf Ibiza ist ziemlich ausgewogen. Die Sommer sind warm, die Winter mild. Das Klima auf Formentera, angeblich die wärmste und trockenste Insel der Balearen, gilt als gemäßigt subtropisch mit ebenfalls warmen Sommern und milden Wintern.

Sobresada oder lieber Butifarra?

Übernachtung, Essen & Trinken: Auf Ibiza soll es über 500 lizensierte Übernachtungsbetriebe geben, auf Formentera über 100 vom Hotel über Hostels, Apartements und ländlichen Agroturismos bis hin zur Hotelfincas. Camper können demnach unter vier Plätzen wählen, darunter dem in der Cala Bassa auf Ibiza. Die Preise im Führer reichen als Anhaltspunkte für ein Standard-Doppelzimmer zur Hochsaison von bis zu 80 über bis zu 140 und bis zu 200 bis über 200 Euro. Die Küche der Balearen ist ursprünglich eine eher bäuerliche gewesen. Noch immer traditionell neben dem einstigen Resteessen Paella in verschiedenen Varianten sind etwa Raor-Fisch, Tintenfisch-Tapa Frità de Pulpo, rote Sobresada-Paprikawurst, Butifarra-Blutwurst, deftige Sofrit Pages mit Fleisch, Lamm, Hühnchen, Wurst und Gemüse, Alioli aus Knoblauch mit Olivenöl und Salz, Coca mit roten Paprikastreifen oder Zwiebeln, Zucchini, Spinat oder Tomaten auf Mürbeteig, Schafskäsekuchen Flaó sowie vom Vortag mit Milch vermengter Greixonera-Brotpudding mit Karamelsoße. Heimische Rebsorten auf Ibiza sind Monastrel und Garnacha für Rotwein und Malvasía für Weißwein. Aus Formentera sind der bittersüße Aperitif Palo, der mit wildem Thymian aromatisierte Likör Frígola und der Anisschnaps Hierbas. Beim Vì Pages handelt es sich um einen eher gehaltvoll herben Bauernwein aus Ibiza.

Bis hin zum Uralt-Panoramaweg

Sehenswert: Autor Schröder empfiehlt: Den Szene-Strand Platja de ses Salines. Karibisch baden an der Platja de Migjorn. Schwimmen in Türkis an der Platja de ses Illetes. Die Stadt-Schönheit Elvissa. Ibizas höchsten Berg Sa Talaia. Den Turm mit Traumblick Torre des Savinar. Unter Sternen tanzen auf dem Hippiemarkt Las Dalias in Sant Charles. Die Schnorchel-Paradiese Pou des Lleó und Cala Mastella. Kinder und Trommeln in Cala de Benirràs. Und schließlich den Uralt-Panoramaweg Camí Romà.

Information & Reiseführer

Spanisches Fremdenverkehrsamt, Reuterweg 51-53, 60323 Frankfurt/Main, Telefon 069-725033, www.spain.info/de. Quelle: Thomas Schröder/Robert Zsolnay, „Ibiza & Formentera“, Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2023, siebte Auflage, 264 Seiten, 132 Farbfotos, 32 Karten und Pläne, 19,90 Euro, www.michael-mueller-verlag.de. Mit diesem Beitrag setzen wir in Zusammenarbeit mit dem Erlangener Michael-Müller-Verlag in loser Folge die Reihe Reisewelt als kompakte, serviceorientierte Destinationsvorstellungen fort. Als nächstes sind in dieser Artikelfolge noch die Bände Istrien, Lanzarote, Madeira, Teneriffa, Westkanada/Südostalaska und Nordthailand vorgesehen.

KoCom/Fotos: Günther Koch/Michael-Müller-Verlag (Cover)

11. Mai 2023