Hyundai Tucson
Diesmal im Test als 185-PS-Allraddiesel N-Line
Von Günther Koch/Life-Magazin
Hyundai hat den Tucson modellgepflegt bei uns seit 2018 auf dem Markt. Fotos: Koch
Erst, 2004, Tucson, dann, 2009, ix35, seit 2015 wieder Tucson, womit Hyundai zur weltweit einheitlichen Namensgebung zurückgekehrt ist. Das kompakte SUV-Modell der Koreaner tritt im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford Kuga, Opel Crossland X und VW Tiguan an. Schwestermodell im Konzern ist der Kia Sportage. Wir haben den Tucson jetzt als Spitzendiesel mit Automatik und Allrad in N-Line-Ausführung gefahren.
Außen & Innen
Bei der 2018 modellgepflegten Auflage ist die Optik des fünftürigen Fünfsitzers geschärft, Front- und Heckpartie sind modifiziert worden. Der Tucson kommt auf 4,48 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die untere Mittelklasse standesgemäß an. Platz ist bei 2,67 Metern Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst stattliche 513 bis 1503 Liter. Die Bedienung im übersichtlichen Cockpit ist rasch im Griff. Neu ist der Instrumententräger mit freistehendem Monitor. Das Armaturenbrett ist mit angenehmen Softtouch-Oberflächen überzogen.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 2,0-Liter mit 185 PS und durchzugsstärkeren 400 Newtonmetern Drehmoment ab 1750 Touren. Der nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestufte Selbstzünder beschleunigt diesen Hyundai in 9,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn 201 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt angegebenen 5,7 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen noch akzeptable 6,5 Liter angezeigt. Alle Diesel-Tucson fahren seit 2019 elektrisch unterstützt als Mildhybrid mit 48-Volt-Bordnetz vor, was helfen soll, bis zu zwölf Prozent Sprit zu sparen.
Unter der Haube des Mildhybrid sitzt ein 2,0-Liter-Diesel. Blick ins aufgeräumte wirkende Cockpit.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer je nach Norm 1673 bis 1886 Kilo schweren Tucson, der Lasten bis 1,9 Tonnen ziehen kann, bei Tritt aufs Gaspedal recht flott voran. Der Allrad, der Ausflüge abseits des Asphalts erlaubt, arbeitet mit variablen Kraftverteilung, ist bis Tempo 40 manuell zuschaltbar. Beim Fahrwerk geht die Auslegung eher Richtung Komfort fürs mehr bequemere Unterwegssein auf der Straße. Lenk- und Schaltcharakteristik sind in zwei Modi einstellbar. Die elektrisch unterstützte Lenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Im N-Line tragen Tempomat samt Begrenzer, Aufmerksamkeits-, aktive Spurhalte-, autonome Notbremsassistenz, Frontwarner, Rückfahrkamera und Verkehrszeichenerkennung bereits zum hohen Insassen-Schutzniveau bei.
Das Gepäckabteil fasst 513 bis 1503 Liter. Modellschriftzug hinten auf der Tür des Kofferraums.
Serie & Extras
Bei N-Line, der die sportliche Note betont, als zweithöchster von sechs Ausstattungen gehören Voll-LED-Scheinwerfer, Dachreling, Dachspoiler, spezielle Front-/Heckschürze, Seitenschweller, Unterfahrschutz, Zweizonen-Klimaautomatik, Digitalradio, Navigation, Achtzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Soundsystem, Stoff/Leder-Sportkomfortsitze, Ledersportlenkrad, Pedale mit Aluminiumauflage, Einparkhilfe und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 245er-Reifen schon zum Grundumfang. Die Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht hier etwa von der elektrischen Heckklappe für 500 Euro über das elektrische Panorama-Hub/Schiebedach für 1200 Euro bis hin zum Sicherheitspaket mit Adaptivtempomat, Umfeldbeobachtung, Querverkehrs- und Totwinkelwarner für 1500 Euro hinauf.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht das Kompakt-SUV-Modell von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 43 000, ist sicher nicht ganz billig. Dafür fährt ein geräumiges, leicht bedienbares, gut ausgestattetes und sicheres Kompakt-SUV-Modell vor, für das die Koreaner zudem fünf Jahre Garantie geben. Ab 22 970 bis 43 850 Euro sind in der Baureihe noch zwei Benziner mit 132 und 177 sowie drei weitere Diesel mit 116 und 136 PS zu haben. Auch reiner Frontantrieb ist möglich.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 136/185 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1750-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 201 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,5 Liter pro 100 Kilometer, 184 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 43 000 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
17. Februar 2020