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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Mitsubishi Outlander

Diesmal im Test als 224-PS-Plug-in-Hybrid Top

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der elektrifizierte Mitsubishi Outlander ist aufgewertet bei uns seit 2018 am Start. Fotos: Koch

Mit dem Outlander tritt Mitsubishi im Umfeld etwa von Toyotas RAV4 an. Wir haben das in der Mittelklasse angesiedelte Technologie-Flaggschiff der Japaner jetzt als Plug-in-Hybrid-Spitzenmodell in der Ausführung Top zur Probe gefahren.

Außen & Innen

Schon seit 2013 ist das geräumige SUV-Modell auch bei uns als an der Steckdose aufladbare elektrifizierte Variante am Start. Der fünftürige Fünfsitzer mit 4,69 Metern Länge 2,67 Meter Radstand und 463 bis 1590 Liter großem Kofferraum wirkt solide verarbeitet, mutet für sein Segment qualitativ standesgemäß an. Dass er über Marken und Segmente hinweg zuletzt über Jahre meistverkaufter Plug-in-Hybrid in Europa gewesen ist, darauf sind die Japaner verständlicherweise stolz, haben sich bei der 2018 aktualisierten Auflage um weitere Verbesserungen etwa bei Design, Antrieb, Fahrwerk, Karosserie, Assistenzsystemen und Ausstattung bemüht. Im relativ übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung nach kurzer Eingewöhnung rasch im Griff.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo, das sich vorn in einer Chromspange im Kühlergrill befindet.          

Motor & Umwelt

Der nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d-Temp eingestufte 2,4-Liter-Benziner kommt in dem Permanentallradler mit den neuen Fahrmodi Sport und Schnee mit nun 135 PS und 211 Newtonmetern daher, wird von einem 82-PS-Elektromotor vorn mit 137 Newtonmetern und einem mit 95 PS und 195 Newtonmetern hinten unterstützt. Zusammen steigt die Systemleistung auf 224 PS. In 10,5 Sekunden schafft der Plug-in-Hybrid Tempo 100, in der Spitze 175, rein elektrisch 135 Stundenkilometer. Die elektrische Reichweite geben die Japaner mit 54 Kilometern an. Das Nachladen der Batterie mit höherer 13,8-Kilowattstunden-Kapazität soll je nach Anschluss 25 Minuten für 80 Prozent bis fünfeinhalb Stunden dauern. Ein eingängiges Multi-Mode-Getriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Den mit 1,8 Litern Sprit und 14,8 Kilowattstunden zumindest im Datenblatt angegebenen Verbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Orts-, spritzigeren Landstraßen und flotteren Autobahnfahrprofilen doch recht hohe 4,8 Liter angezeigt.        

Unter der Haube ist als Verbrenner ein 2,4-Liter-Benziner mit 135 PS am Werk. Blick ins aufgeräumt wirkende Cockpit.

Dynamik & Sicherheit

Der leer 2015 Kilo schwere Outlander ohne mechanische Verbindung beim Allrad schiebt beim Tritt auf Gaspedal auch dank Sportfahrprogramm ganz ordentlich voran, lässt sich im seriellen wie im parallelen Hybridmodus auf deutlich niedrigerem Drehzahlniveau bewegen und kraftvoller beschleunigen. Der Sparmodus ist zuschaltbar. Über Schaltwippen am Lenkrad lässt sich die Rückgewinnung von Bremsenergie gleich sechsstufig einstellen. Die Federung spricht bei niedrigeren Geschwindigkeiten feiner an, erhöht die Genauigkeit beim Handling. Selbst beim Geräuschkomfort scheint der vorher schon recht kultivierte Mitsubishi, der Lasten bis 1500 Kilo ziehen kann, zugelegt zu haben. Die Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Ein-/Ausparkhilfe, Adaptivtempomat, Auffahrwarner, Fußgängererkennung, Notbrems-, Spurhalte-, Totwinkelassistenz, Rückfahrkamera und 360-Grad-Umfeldbeobachtung tragen im Top bereits zum Standard-Insassenschutz bei.  

Modellschriftzug des Plug-in-Hybrid hinten. Das Gepäckabteil fasst bemerkenswerte 463 bis 1590 Liter.

Serie & Extras

Bei Top als höchster von drei Ausstattungslinien gehören neben Dachreling, Dachspoiler, Seitenschweller, Bi-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Licht-, Regensensor, Zweizonen-Klimaautomatik, Digitalradioempfang, Smartphone-Einbindung, Lederbezüge beheizbares Multifunktionslederlenkrad, Cockpitverkleidung in Klavierlack-Optik, elektrischer Heckklappe und 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 225er-Reifen etwa auch das Glasschiebedach mit elektrischer Hubfunktion und das Soundsystem schon zum Grundumfang. Lediglich Navigation mit Siebenzoll-Touchscreen Metallic-/Perleffektlack kosten in diesem Fall noch 600 beziehungsweise 650 Euro Aufpreis.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht das SUV-Modell der Japaner von der Seite aus.

Preis & Leistung

Die Anschaffung, hier ab 49 990 Euro, ist selbst mit Umweltbonus nicht ganz billig, kann sich aber im direkten Vergleich mit anderen Wettbewerbern noch sehen lassen. Das Platzangebot ist gut, der Antrieb kräftig, wenn auch mit höherem Verbrauch, die Komfort- und Sicherheitsausstattung ziemlich umfangreich. Wer will, kann sich zudem dank Allrad in leichtes Gelände wagen – und den Plug-in-Hybrid nach wie vor sogar als mobilen Energiespeicher nutzen, wenn zu Hause oder unterwegs Strom einmal gebraucht werden sollte. Der Outlander ist sonst ab 25 890 Euro lediglich noch als herkömmlicher Benziner mit 150 PS und Frontantrieb zu haben.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Benziner plus zwei Elektromotoren. Hubraum: 2,4 Liter. Leistung Benziner: 99/135 kW/PS. Leistung Elektromotor vorn/hinten: 60/82, 70/95 kW/PS. Systemleistung: 164/224 kW/PS. Beschleunigung: 10,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit Elektro/Hybrid: 135/175 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch Benziner: 4,8 Liter pro 100 Kilometer, 40 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 1,8 Litern Mixverbrauch. Batterie: Lithium-Ionen. Kapazität: 13,8 Kilowattstunden. Ladedauer: 25 Minuten per Schnellladung für 80 Prozent bis fünfeinhalb Stunden per Normalladung. Verbrauch Strom: 14,8 Kilowattsunden pro 100 Kilometer. Elektrische Reichweite: 54 Kilometer. Preis: 49 990 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

20. Januar 2020