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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Opel Astra

Diesmal im Test als 145-PS-Fünftürer Elegance

Von Günther Koch/Life-Magazin

In aktualisierter Auflage ist der Opel Astra bei uns seit 2019 auf dem Markt. Fotos: Koch

Mit dem Astra ist Opel in dem bei uns mit am härtesten umkämpften Segment unterwegs. Die Rüsselsheimer treten dabei im Umfeld deutscher Wettbewerber wie Ford Focus oder VW Golf an. Wir haben ihr Kompaktmodell jetzt als stärkste Turbobenzinlimousine mit Automatik in Elegance-Ausführung zur Probe gefahren.

Außen & Innen

Den Kadett-Nachfolger gibt es seit 1991. 2015 ist die fünfte Generation auf den Markt gekommen, die 2019 überarbeitet worden und seitdem, egal ob als Benziner oder als Diesel, nur noch mit Dreizylindermotoren zu haben ist. Sie fährt sportlich-schnittiger auf 4,37 Metern Länge solide verarbeitet und für die untere Mittelklasse, was die Qualität betrifft, standesgemäß anmutend vor. Platz ist bei 2,66 Metern Radstand selbst im Fond des fünftürigen Fünfsitzers noch ganz ordentlich vorhanden. Der Kofferraum der Limousine fasst 370 bis 1210 Liter. Die Bedienung ist rasch im Griff. Die Sicht nach hinten bleibt durch die nach hinten coupéhafter abfallende Dachlinie eingeschränkt.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo, dem Blitz, vorn im Kühlergrill. 

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Dreizylinder handelt es sich um einen schon nach der noch strengeren Abgasnorm Euro-6d freigegebenen 1,4-Liter mit 145 PS und etwas durchzugsstärkeren 236 Newtonmetern Drehmoment schon früh ab 1500 bis 3500 Touren. Er beschleunigt diesen Opel in 9,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 210 Stundenkilometer schnell. Eine gut eingestellte stufenlose Automatik überträgt die Kraft auf die vorderen Räder. Die im Mix in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion zumindest im Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren so angegebenen bis zu sechs Liter Verbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach langsameren Orts-, spritzigeren Landstraßen- und eher moderateren Autobahnfahrprofilen 6,8 Liter angezeigt.

Unter der Haube ist ein 1,4-Liter-Dreizylinder am Werk. Das Cockpit wirkt aufgeräumt.

Dynamik & Sicherheit

Der Turbo schiebt diesen leer 1345 Kilo schweren Frontantriebler recht flott voran. Die Fahrleistungen gehen auch als Dreizylinder in Ordnung. Die Geräuschentwicklung hält sich nicht zuletzt dank gegenläufiger Ausgleichswelle im Motorblock zur Minimierung der Vibrationen in Grenzen.Das Fahrwerk mit geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung, die schon ordentliche Rückmeldung gibt, und Bremsen, vorn innenbelüftet, die standfest verzögern, ist weiterentwickelt worden, wobei die neuen Stoßdämpfer den Komfort steigern. Das optionale Dynamikchassis ist mit strafferen Dämpfern, noch direkter ansprechender Lenkung und spezieller Hinterachse für mehr Agilität versehen. Neben Berganfahrhilfe und Tempomat samt Begrenzer tragen im Elegance-Astra unter anderem Rückfahr- und Frontkamera, leider ohne Verkehrszeichenassistenz, bereits zum Standard-Insassenschutz bei. 

Modellschriftzug auf der Tür hinten. Das Gepäckabteil der Limousine fasst 370 bis 1210 Liter.

Serie & Extras

Bei Elegance als zweithöchster von sechs Ausstattungslinien plus Business Edition gehören neben Multimedia-Radio, Siebenzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Lederlenkrad, Licht-/Sichtpaket, Einparkhilfe vorn/hinten etwa auch LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, ergonomische Aktivsitze mit Polster aus Stoff und Lederoptik sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen zum Grundumfang. Die aufpreispflichtigen Sonderwünsche reichen hier etwa vom Soundsystem für 760 Euro über Elektronikhilfen für bis zu 800 Euro, das elektrische Glasschiebedach für 915 Euro und die Navigation ab 1100 Euro bis zum Leder für 2300 Euro hinauf.  

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht das Kompaktmodell von der Seite aus.

Preis & Leistung

Die Anschaffung, in diesem Fall ab 28 680 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür kommt eine inzwischen weitgehend ausgereifte, aerodynamisch verbesserte und designmäßig sportlich-schnittigere Kompaktlimousine daher. Ab 19 990 Euro ist der Fünftürer noch als Turbobenziner mit 110, 130, als 1,2-Liter ein weiteres Mal mit 145 PS sowie ab 23 385 Euro ebenfalls als Turbodiesel mit 105 und 122 PS zu haben. Der Sports Tourer genannte Kombi beginnt bei 20 990 Euro. 2021 soll in neuer Generation unterm Dach des französischen PSA-Mutterkonzerns dann auch ein elektrifizierter Astra folgen.

Datenblatt

Motor: Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,4 Liter. Leistung: 107/145 kW/PS. Maximales Drehmoment: 236/1500-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 210 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 136-128 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,0-5,6 Litern Mixverbrauch. Preis: 28 680 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

20. Januar 2020