VW Touareg
Diesmal im Test als 262-PS-Diesel mit R-Line-Paket
Von Günther Koch/Life-Magazin
VW Touareg, hier als 262-PS-Diesel in R-Line-Ausführung. Foto: Koch
Optisch macht er schon was her. Manche halten ihn, was sein Äußeres betrifft, sogar für den schöneren Cayenne, Porsches Schwestermodell. Der Touareg von VW tritt außerdem noch gegen Konkurrenten wie BMW X5, Audi Q7, Mercedes GLS oder Volvo XC90 an. Wir haben das große SUV der Wolfsburger jetzt als stärkeren Diesel R-Line gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist mit nachgeschärftem Design bei uns seit 2014 auf dem Markt. Sie kommt in zweiter Generation auf 4,80 Metern sauber verarbeitet und für die obere Mittelklasse wertig anmutend daher, steht breiter auf der Straße, wirkt nicht mehr ganz so hoch. Platz ist bei 2,90 Metern Radstand selbst im Fond noch üppig vorhanden. Das Stauabteil fasst bemerkenswerte 697 bis 1642 Liter bei längs verschieb- und umklappbarer Rücksitzbank. Im übersichtlich-noblen Cockpit fällt die Bedienung leicht. Man sitzt höher. Die Rundumsicht ist gut.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Sechszylinder handelt es sich um einen kultivierten 3,0-Liter mit 262 PS und drehmomentstarken 580 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen VW in der Spitze bis zu 220 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion angegebenen 6,9 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt-, Mittelstrecken- und kurzen Autobahnfahrprofilen mit häufigeren Lastwechseln 9,2 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 2185 Kilo schweren Permanentallradler mit dynamischer Momentenverteilung stürmisch voran. Er kann Lasten bis 3,5 Tonnen ziehen. Mit Luftfederung sind bis zu 30 Zentimeter Bodenfreiheit und ab Tempo 140 ein Absenken der Karosserie möglich. Was das Fahrwerk sonst betrifft, könnte es in sportlicher Hinsicht noch etwas mehr beeindrucken. Der Fahrkomfort indes ist hoch. Die Servolenkung arbeitet zwar agiler, könnte aber noch direktere Rückmeldung geben. Die innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu. Stabilitätskontrolle mit Gegenlenkunterstützung, Seiten-, Kopfairbags ebenfalls hinten sowie Kindersitz-Halterungen tragen zum bereits sehr guten Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Zwei Ausstattungen gibt es. Schon im Basispaket sind etwa Bi-Xenon-Scheinwerfer, Bergabfahrhilfe, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik und CD/MP3-Audiosystem mit Vernetzungsmöglichkeit enthalten. Bei der höheren gehören mehr Chrom und Edelholzdekor zum Grundumfang. Im 3885 Euro teuren R-Line-Exterieur sind eckige Endrohre, Heckspoiler, Schwellerverbreiterungen und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 265er-Reifen enthalten, im R-Line-Interieur ab 1055 Euro spezielle Dekors, Verkleidungen und pedale. Sonderwünsche reichen hier vom Panoramadach für 1560 Euro über die Navigation für 2355 Euro, das Dynamikpaket mit Wankausgleich für 3195 Euro und das Assistenzpaket für 3610 Euro bis zum Leder für bis zu 5690 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall als R-Line ab 63 040 Euro, hat es in sich. Dafür fährt allerdings auch ein Nobelhobel vor, mit dem man erhaben-souverän über den Asphalt gleiten, sich in der „Terrain Tech“-Version mit Untersetzung sogar in schwierigeres Gelände wagen kann. Doch wer will das mit diesem Luxus-Volkswagen schon? Ab 54 400 Euro ist sonst nur noch ein weiterer Diesel mit 204 PS zu haben. Den Nachfolger wollen die Wolfsburger noch 2017 vorstellen.
Datenblatt
Motor: Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 193/262 kW/PS. Maximales Drehmoment: 580/1750-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 220 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 9,2 Liter pro 100 Kilometer, 180 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,9 Litern Mixverbrauch. Preis (mit R-Line-Paket Exterieur/Interieur): 63 040 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
9. Januar 2017