Fiat Panda
Diesmal im Test als 4x4-Cross-Diesel mit 95 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Fiat Panda, hier als Allrad-4x4-Cross und 95-PS-Diesel. Foto: Koch
Mit dem Panda ist Fiat im Umfeld etwa von Hyundai i10 oder Kia Picanto unterwegs. Wir haben den Kleinstwagen der Italiener, einst als „tolle Kiste“ bekannt geworden, jetzt als Spitzenmodell in der 4x4-Allradversion als Cross und handgeschalteten einzigen Diesel gefahren.
Außen & Innen
Die dritte Genration kam 2012 auf den Markt. Als 4x4 kommt sie 3,68 Metern Länge solide verarbeitet und für ihre Klasse standesgemäß anmutend daher. Man sitzt höher, die Rundumsicht ist besser. Platz ist bei 2,30 Metern Radstand vorn ordentlich vorhanden, hinten geht es in dem Viersitzer deutlich beengter zu. Das Gepäckabteil fasst immerhin 225 bis 870 Liter. Die Bedienung ist kein Problem. Der Schalthebel ragt griffgünstig unten aus dem mittleren Armaturenträger. Das Lenkrad ist nur höhenverstellbar. Die Heizung könnte stärker sein.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen raueren 1,3-Liter mit 95 PS und 200 Newtonmetern schon früh ab 1500 Touren. Der Selbstzünder schafft in der Spitze Tempo 168, macht aber etwas lautstärker auf sich aufmerksam, wenn man schneller unterwegs sein will. Ein ganz passabel abgestimmtes Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder, doch für längere Fahrten fehlt, auch was die Fahrkultur dann insgesamt betrifft, der sechste Gang. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparautomatik zumindest im Datenblatt so angegebenen nur 4,5 Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist städtischen Fahrprofilen und zuletzt doch zügiger Autobahnfahrt 5,6 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1240 Kilo schweren Panda trotz allem relativ flott voran. Der Komfort beim Fahren reicht auf den in der Regel kürzeren Strecken. Der bedarfsgerecht arbeitende Allrad, hier mit einer Gravity genannten Kontrolle mit drei Modi für diesen Antrieb verknüpft, verteilt die Momente elektronisch. Rutschende Räder bremsen kontrolliert ab. Vortrieb selbst auf loserem Untergrund bereitet kaum Probleme. Die elektrische Servolenkung ist mit praktischer City-Funktion verknüpft, wirkt dann leichtgängiger in der Stadt und beim Parken. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Unter anderem Stabilitätsprogramm, durchgehende Kopfairbags sowie Kindersitzhalterungen tragen zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Als 4x4 ist der Panda mit der zweithöchsten von fünf Ausstattungen bestückt. Bei ihr gehören über Lederlenkrad, hintere Parksensoren, Radio mit Vernetzung, Stoff/Leder-Polster, Klimaautomatik und Dachreling etwa auch spezielle Cross-Designelemente für besonderen Offroad-Look, LED-Tagfahrlicht, Seitenairbags, höhenverstellbarer Fahrersitz, geteilt umklappbare Rücksitzbank mit drittem Sitzplatz im Fond sowie 15-Zoll-Leichtmetallräder bereits zum Grundumfang. Die Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht beim Cross etwa vom digitalen Radioempfang für 150 Euro über die City-Notbremsfunktion für 190 Euro bis zum 490 Euro teuren Metallicklack hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 20 790 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür müht sich der Allrad-Panda, bravourös und durchaus erfolgreich als „kleinster Geländewagen der Welt“ zu punkten. In der bei 9850 Euro beginnenden Baureihe stehen noch drei Benziner mit 69, 85 und 90 PS sowie eine Erdgasvariante mit je nach Betriebsart 80/85 PS zur Wahl.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,3 Liter. Leistung: 70/95 kW/PS. Maximales Drehmoment: 200/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 12,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 168 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,8 Liter pro 100 Kilometer, 119 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 20 790 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
6. Februar 2017