Citroën C4
Diesmal im Tes als Cactus als 99-PS-Diesel Shine
Von Günther Koch/Life-Magazin
Citroën C4 Cactus, hier als 99-PS-Diesel mit Shine-Paket. Foto: Koch
Er hat äußerlich schon was Spezielles. Kein Wunder, Citroëns C4 Cactus soll – wie eigentlich die ganze Marke – vor allem anders sein. Anders als Konkurrenten wie Kia Soul, Renault Captur oder Skoda Yeti. Wir haben das fünftürige SUV-Modell der Franzosen jetzt als einzigen Diesel mit Handschaltung und Shine-Paket zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Der Cactus baut auf dem kompakten C4 auf, ist in aktueller Version seit 2014 bei uns auf dem Markt, kommt auf 4,15 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für seine Klasse noch relativ wertig an. Die Airbump-Kunststoffluftpolster an den Seiten sollen den Wagen vor kleineren Beschädigungen schützen, ihm zudem eine persönlichere Note geben. Bei 2,59 Meter Radstand ist vorn ordentlich Platz vorhanden. Das Gepäckabteil hinter der höheren Ladekante fasst noch 348/358 bis 1170 Liter. Die Lehne der Rücksitzbank ist hier geteilt umklappbar. An die Bedienung muss man sich erst gewöhnen. Die Rundumsicht ist teils eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen passablen 1,6-Liter mit allerdings nur 99 PS, dafür aber mit im Durchzug stärkeren 254 Newtonmetern schon früh ab 1750 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Citroën in der Spitze bis Tempo 184 schnell. Das Getriebe könnte mit Blick auf einen bei höheren Geschwindigkeiten ruhigeren Lauf einen sechsten Gang vertragen. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion im Datenblatt jedenfalls so angegebenen rund dreieinhalb Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt- und Kurzstreckenfahrprofilen 5,4 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer maximal bis 1208 Kilo schweren Frontantriebler unterm Strich noch einigermaßen flott voran. Das Fahrwerk ist eher Richtung Komfort ausgelegt, könnte ruhig etwas mehr harmonische Sportlichkeit vertragen, die Servolenkung direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen, vorn innenbelüftete Scheiben, hinten Trommeln, verzögern standfest. Unter anderem Stabilitätsprogramm, Seiten-, Kopfairbags ebenfalls hinten und Kindersitz-Halterungen tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Sechs Ausstattungen gibt es. Shine ist die zweithöchste davon. Bei ihr gehören neben Audiosystem, Tempomat samt Begrenzer, schwarzer Dachreling und Lederlenkrad etwa auch Freisprecheinrichtung, Vernetzungsbox, Rückfahrkamera, Einparkhilfe hinten, Klimaautomatik und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen schon zum Grundumfang. Aufpreispflichtige Sonderwünsche reichen dabei etwa von der Sitzheizung für 300 Euro und das Panorama-Glasdach für 490 Euro bis zum weißen Perlmutlack für 725 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 22 590 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür fährt ein sicher nicht mainstreamiges Kompaktauto mit individuellem Charakter vor. Ab 13 990 bis 24 690 Euro sind sonst noch drei Benziner mit 75, 82 und 110 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 73/99 kW/PS. Maximales Drehmoment: 254/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 184 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,4 Liter pro 100 Kilometer, 90 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,4 Litern Mixverbrauch. Preis: 22 590 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
9. Januar 2017