Peugeot 508
Diesmal im Test als SW-Dieselkombi GT mit 177 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Peugeots neuer Coupé-Kombi 508 SW steht seit 2019 bei den Händlern. Fotos: Koch
Mit seinem 508 tritt Peugeot neben anderen ausländischen insbesondere auch gegen deutsche Konkurrenten wie Ford Mondeo, Opel Insignia oder VW Passat an. Wir haben das Mittelklassemodell der Franzosen jetzt als SW genannten Kombi als stärksten Diesel mit Achtstufen-Automatik in GT-Ausführung zur Probe gefahren.
Relativ flach
Außen & Innen: Erst Mitte 2019 ist der Kombi verspätet zu den Händlern gekommen. Ähnlich wie die Coupé-Limousine baut der 4,77 Meter lange, solide verarbeitete, schon außen überaus flott wirkende und innen qualitativ für die obere Mittelklasse recht wertig anmutende Kombi mit nur 1,42 Metern relativ flach, kann bei 2,79 Metern Radstand dennoch ein luftigeres Raumgefühl mit ordentlich Kopf-, Schulter- und Beinfreiheit selbst im Fond bieten. Durch die zum Heck stärker abfallende, so schon tiefe Dachlinie und das schmale Fenster hinten bleibt die Sicht eingeschränkt. Im etwas zerklüfteten Cockpit des fünftürigen Fünfsitzers mit vielen metallischen Tasten und kleinem Sportlenkrad ist die Bedienung dennoch rasch im Griff. Man sitzt ergonomisch gut. Die teilbare Rückbank ist bequem umklappbar. Im Kofferraum lassen sich 530 bis 1780 Liter Gepäck verstauen.
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Blick auf die Frontpartie mit der Modellkennung über und dem Markenlöwen im Kühlergill.
Weitgehend kultiviert
Motor & Umwelt: Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen weitgehend kultivierten 2,0-Liter mit 177 PS und kraftvolleren 400 Newtonmetern Drehmoment ab 2000 Touren. Der Selbstzünder mit Abgasnorm Euro-6d-Temp beschleunigt diesen Peugeot in 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze bis zu 231 Stundenkilometer schnell. Eine ganz gut abgestufte Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die vorderen Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp-Start-Funktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,7 Liter kombinierten Verbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Fahrprofilen, mal eher moderat, mal zügiger, immer noch akzeptable 5,8 Liter angezeigt.
Bei dem 2,0-Liter-Motor handelt es sich um einen Vierzylinder. Blick ins sportlichere Cockpit.
Ziemlich flott im Antrieb
Dynamik & Sicherheit: Der Turbo schiebt diesen leer 1615 Kilo schweren Frontantriebler ziemlich flott voran. Die im GT verbaute Fahrwerkskontrolle arbeitet mit gesteuerter Federungsdämpfung. Die Grundauslegung des Chassis geht zwar eher Richtung Komfort, hat aber durchaus auch einen sportlichen Eindruck hinterlassen, wobei die elektrische Servolenkung ausreichend direkte Rückmeldung von der Straße gibt und die Scheibenbremsen für standfeste Verzögerung sorgen. Die Fahreigenschaften sind, gut nicht zuletzt für längere Strecken etwa bei der Dienst- oder der Urlaubsfahrt mit der Familie, insgesamt ziemlich ausgewogen. Unter anderem Spurhaltehilfe mit Lenkeingriff, aktive Totwinkelassistenz, Rückfahrkamera mit 180-Grad-Umgebungsansicht sowie Müdigkeitswarner tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit der Modellkennung auch noch hinten.
Höchste Ausstattungslinie
Serie & Extras: Bei GT als höchster von drei Ausstattungslinien gehören neben Zweizonen-Klimaautomatik, Audioanlage, Navigation, Vernetzung, Tempomat samt Begrenzer, Multifunktionslederlenkrad, Einparkhilfe und Verkehrsschilderkennung etwa auch Voll-LED-Paket und Soundsystem zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie sensorgesteuerte Heckklappe, Panoramadach zum Ausstellen und Schieben, kabellose Smartphone-Ladestation, Digitalradioempfang und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen haben den Grundpreis des Testwagens nochmal um fast 3800 Euro erhöht. Der Adaptivtempomat mit Stopp-&-Go-Funktion ist für 750 Euro, das Nachtsichtsystem für 1200 Euro, Vollleder für 1350 Euro zu haben.
Das Gepäckabteil fasst 530 bis 1780 Liter. So sieht der coupéhafte Kombi von der Seite aus.
Nicht ganz billig
Preis & Leistung: Die Anschaffung, hier ab 48 150 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür findet sich mit dem SW nun auch wieder die Karosserievariante im Programm, die für das Kombiland Deutschland wohl wichtiger ist. An das ungewöhnliche Cockpit, anfangs kritisiert, dürften sich zumindest ebenfalls die bald gewöhnen, die es nicht nur außen, bei den Motoren und beim Fahrwerk etwas sportlicher mögen. Beginnt die Limousine bei 31 850 Euro, fängt der Kombi bei 36 250 Euro an. Zwei Turbobenziner mit 180 und 225 PS sowie zwei weitere Turbodiesel mit 130 und 163 PS stehen zur Wahl. Allrad gibt es nicht.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 130/177 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 231 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,8 Liter pro 100 Kilometer,124 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 48 150 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
19. August 2019