Ford Mondeo
Diesmal im Test als 180-PS-Diesellimousine Titanium
Von Günther Koch/Life-Magazin
Ford Mondeo, hier als fünftürige 180-PS-Diesellimousine Titanium. Foto: Koch
Er ist Fords Flaggschiff in Europa, tritt im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Opel Insigna oder VW Passat an. Wir haben den Mondeo jetzt als fünftürige Limousine und zweitstärksten Diesel mit Handschaltung und Titanium-Paket zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die seit Anfang 2015 auf dem Markt befindliche vierte Generation kommt überaus formschön auf 4,87 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die obere Mittelklasse ziemlich wertig an. Dank über 2,8 Metern Radstand ist selbst im Fond noch ausreichend Platz vorhanden. Das große Gepäckabteil fasst 458 bis 1446 Liter. Das Cockpit wirkt aufgeräumter. Die Infotainmentbedienung könnte leichter, die Anzeigen im Kombiinstrument könnten darüber hinaus weniger überladen und noch etwas übersichtlicher voneinander getrennt sein.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 180 PS und durchzugsstarken 400 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen Ford in der Spitze bis zu 225 Stundenkilometer schnell. Ein gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion jedenfalls im Datenblatt so angegebenen 4,4 Liter haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende bei eher moderater Fahrweise und gemischten Fahrprofilen ohne größere Lastwechsel akzeptable 5,4 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt den leer 1584 Kilo schweren Frontantriebler flott voran. Das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk federt komfortabel, ohne einen unsportlichen Eindruck zu hinterlassen. Bei der elektromechanischen Servolenkung hätten wir uns bei zügigerer Fahrt in Kurven noch direktere Rückmeldung gewünscht. Die Scheibenbremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Unter anderem Stabilitätsprogramm, Seitenairbags, Kopfairbags auch hinten sowie Fahrer-Knieairbag tragen zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Im höherwertigeren Titanium sind bereits Zweizonen-Klimaanlage, Audiosystem mit Sprachsteuerung, Spur-, Spurhalteassistenz, Müdigkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung, Tempomat samt Begrenzer und Sportsitze enthalten. Sonderausstattungen wie Businesspaket mit Navigation und weiteren Elektronikhilfen, Komfortpaket mit elektrischer Fahrwerksdämpferregelung sowie LED-Scheinwerfer, Leder/Stoff-Polster, City-Notbremssystem und 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen haben den Grundpreis des Testwagens um fast 8150 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffungskosten, hier laut Liste ab 35 600 Euro, gehen zumindest im direkten Vergleich zur Konkurrenz weitgehend in Ordnung. Dafür fährt ein langstreckentauglicher Ford vor, der durch das aktuelle elegante Design der Marke deutlich gewonnen hat. Ab 25 990 bis 42 300 Euro ist die fünftürige Limousine noch als Benziner mit 125, 160, 203 und 240 sowie noch als Diesel mit 120, 150 und 210 PS zu haben. Der ab 36 100 Euro teure Hybrid mit 187 PS Systemleistung bleibt der viertürigen Limousine vorbehalten. Der nach wie vor Turnier genannte Kombi beginnt bei 26 990 Euro. Vignale heißt das Topmodell.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 132/180 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2000-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 225 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,4 Liter pro 100 Kilometer, 115 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4 Litern Mixverbrauch. Preis: 35 600 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
23. Mai 2017