Kia Sportage
Diesmal im Test als 185-PS-Diesel mit GT-Line
Von Günther Koch/Life-Magazin
Kia Sportage, hier als 185-PS-Diesel mit GT-Line-Paket. Foto: Koch
Bei ihm gilt nomen est omen: Mit dem Sportage ist Kia im VW-Tiguan-Segment im Umfeld asiatischer Konkurrenten wie Honda CR-V, Hyundais Schwestermodell Tucson, Mazda CX-5, Mitsubishi ASX, Nissan Qashqai, Suzuki Vitara oder Toyota RAV4 unterwegs. Wie haben das kompakte SUV-Modell der Koreaner jetzt als stärkeren Turbodiesel mit Handschaltung, Allradantrieb und GT-Line-Paket zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist seit Ende Januar 2016 auf dem Markt. Sie sieht nach wie vor schnittig aus, kommt auf 4,48 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für ihre Klasse durchaus wertig an. Bei 2,67 Metern Radstand ist selbst im Fond noch passabel Platz. Das Gepäckabteil fasst 491/503 bis 1492 Liter, klappt man die teilbare Rückbanklehne um. Die coupéhafte Dachlinie schränkt die Sicht nach hinten ein. Im übersichtlichen Cockpit fällt Bedienung nicht schwer.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultiviert laufenden 2,0-Liter mit 185 PS und im Durchzug stärkeren 400 Newtonmetern schon früh ab deutlich unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Kia in der Spitze bis Tempo 201 schnell. Ein ganz gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung damit gibt Kia zumindest im Datenblatt den Mixverbauch mit 5,9 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende 6,8 Liter anzeigt, nach meist moderater Fahrt ohne größere Lastwechsel auf Autobahnlangstrecke doch deutlicher unter sechs Litern.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1587 Kilo schweren Sportage, der Lasten bis 2200 Kilo ziehen kann, flott voran. Das Fahrwerk könnte etwas komfortabler federn, die elektronisch unterstützte Lenkung direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Der elektronisch geregelte Allrad mit automatischer Kraftverteilung erlaubt Ausflüge in leichtes Gelände. Stabilitätskontrolle, Seiten-, Vorhangairbags sowie Kindersitzhalterungen tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
In der GT-Line als zweithöchster von insgesamt sechs Ausstattungen sind neben Spurhaltehilfe, Verkehrszeichenerkennung, Audiosystem, Navigation, Achtzoll-Farbbildschirm, Tempomat samt Begrenzer, Zweizonen-Klimaautomatik und Xenon-Scheinwerfern etwa auch Nebelleuchten, Aluminium-Sportpedale, Multifunktionslenkrad mit abgeflachtem Kranz sowie 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 245er-Reifen schon enthalten. Metalliclack für 750 Euro, Leder für 890 Euro und das Technikpaket für 1190 Euro mit Spurwechselhilfe, Querverkehrwarnung, Digitalempfang, elektrischer Heckklappe und kabelloser Ladestation für Smartphones haben den Grundpreis um 2830 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 37 390 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür fährt ein sportliches Kompakt-SUV-Modell vor, dessen Revier trotz Allrad eher der Boulevard ist. Kias sieben Jahre Garantie bleiben auch künftig ein Wort. Ab 19 990 bis 42 190 Euro sind in der Baureihe noch zwei Benziner mit 132 und 177 sowie zwei weitere Diesel mit 115 und 136 Ps zu haben. Auch Frontantrieb ist möglich.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 136/185 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1750-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 201 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 154 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,9 Litern Mixverbrauch. Preis: 37 390 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
18. Mai 2016