Skoda Fabia
Diesmal im Test als 110-PS-Turbobenziner Style
Von Günther Koch/Life-Magazin
Skoda Fabia, hier als 110-PS-Turbobenziner Style. Fotos: Koch
Die Konkurrenten kommen wie Seat Ibiza und VW Polo aus dem eigenen Konzern, nämlich Volkswagen. Neben einer Reihe anderer ausländischer Wettbewerber tritt der Skoda Fabia aber auch gegen weitere deutsche wie Ford Fiesta oder Opel Corsa an. Wir haben den Kleinwagen der tschechischen Volkswagen-Tochtermarke jetzt als stärksten Turbobenziner mit Handschaltung in Style-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage, zwischenzeitlich mit optischen Retuschen an Front und Heck, neu gestalteten Leuchten und technischen Aufwertungen auch innen modellgepflegt, ist in dritter Generation seit 2014 auf dem Markt, kommt auf 3,99 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für ihre Klasse recht wertig an. 2,45 Meter Radstand sorgen vorn für ordentlich Platz. Erwachsene müssen sich aber auch im Fond nicht ganz unwohl fühlen. Das um 15 Liter vergrößerte Gepäckabteil fasst 330 bis 1150 Liter. Die Bedienung im übersichtlich-funktionell gestalteten Cockpit, wo der größere der beiden Touchscreens nun ebenfalls Serie ist, fällt überaus leicht.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenemblem über dem Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Dreizylinder handelt es sich um einen 1,0-Liter mit 110 PS und 200 Newtonmetern ab 2000 Touren. Der Laufkultur merkt man den einen fehlenden Zylinder zwar an, sie geht aber unterm Strich noch Ordnung. Der nach der Abgasnorm Euro 6 zertifizierte Turbo mit Partikelfilter macht diesen kleinen aufgeweckten Skoda in der Spitze bis Tempo 195 schnell. Ein manuelles Sechsgang-Getriebe überträgt die Kraft gut abgestuft auf die Vorderräder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt so angegebenen unter fünf Liter Mixverbrauch haben wir nicht ganz erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Stadt- und eher moderaten Landstraßen- und Autobahnfahrten 5,2 Liter angezeigt.
Unter der Haube ist hier ein 1,0-Liter-Dreizylinder am Werk. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet.
Dynamik & Sicherheit
Der Ottomotor schiebt diesen leer bis 1237 Kilo schweren Frontantriebler dank Aufladung recht spritzig, dann aber auch etwas lautstärker voran. Das Fahrwerk wirkt sicher, federt ziemlich komfortabel, ist sauber abgestimmt mit der mittlerweile elektromechanischen Servolenkung, die gute Rückmeldung gibt. Die vorn innenbelüfteten, bei den stärkeren Versionen auch hinten verbauten Scheibenbremsen verzögern standfest. Multikollisionsbremsassistenz, elektronische Querdifferenzialsperre und im Style ebenfalls City-Notbremsfunktion tragen um Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des für fünf Personen ausgelegten Fünfsitzers. Das Gepäckabteil fasst 330 bis 1150 Liter.
Serie & Extras
Bei Style als zweithöchster von fünf Ausstattungen mit dem Sondermodell Soleil gehören etwa schon Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung, Multifunktionslederlenkrad, beheizbare Vordersitze, Tempomat, Klimaanlage, Infotainment, Vernetzung, Smartphone-Einbindung und 15-Zoll-Leichtmetallräder mit 185er-Reifen zum Grundumfang. Sonderwünsche reichen da von der Müdigkeitserkennung für 50 Euro über Rückfahrkamera für 240 Euro, adaptive Abstandsassistenz für 280 Euro, Spurwechsel- und Ausparkhilfe für 350 Euro, dynamische Radio-Navigation für 730 Euro und LED-Scheinwerfer für 860 Euro bis zum 890 Euro teuren Panoramaglasdach hinauf-
Moderne Leuchteinheit und Modellschriftzug hinten. Und so sieht der kleine Skoda von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 18 950 Euro, ist für einen kleinen Wagen wie den Fabia sicher nicht billig. Dafür kann der aber mit viel Platz auf kleinem Raum, ganz guten Fahrleistungen und pfiffigen Ausstattungsdetails wie dem Ablagefach mit Regenschirm unterm Beifahrersitz punkten. Ab 13 490 bis 22 290 Euro finden sich noch ein Saug- und ein Turbobenziner mit 75 und 95 PS in der Liste. Der nutzwertigere Kombi, bei den Tschechen mit C geschrieben, startet bei 14 090 Euro. Die komplette Neuauflage und dann vierte Generation dürfte 2021 zu den Händlern kommen.
Datenblatt
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,0 Liter. Leistung: 81/110 kW/PS. Maximales Drehmoment: 200/2000-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 195 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,2 Liter pro 100 Kilometer, 107-105 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7-4,6 Litern Mixverbrauch. Preis: 18 950 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
15. April 2019