Audi A8
Diesmal im Test als 286-PS-Quattro-Turbodiesel
Von Günther Koch/Life-Magazin
Audi A8, hier in der Normalversion als 50 TDI Quattro mit 286 PS. Fotos: Koch
Mit dem A8 ist Audi im Umfeld etwa von BMW 7er, Jaguar XJ und Mercedes S-Klasse unterwegs. Wir haben die Oberklasse der Ingolstädter jetzt in der Normalversion als Basisdiesel 50 TDI Quattro mit Automatik zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die vierte Generation ist bei uns seit 2017 auf dem Markt. Sie baut etwas höher, aber nicht mehr ganz so breit. Zum kraftvolleren Heck hin mit dem breiten Leuchtband wirkt die Neuauflage coupéartig gestreckter. Sie kommt auf 5,15 Metern Länge vorbildlich verarbeitet daher, mutet in Sachen Qualität überaus wertig an. Platz ist bei 2,99 Metern Radstand selbst im Fond noch üppig vorhanden. Das leichter beladbare Gepäckabteil fasst 505 Liter. Zur Eingewöhnung in die Bedienung sollte man sich etwas Zeit nehmen. Zwei hochauflösende Touchscreens in der Mitte und das volldigitale Kombiinstrument hinterm Lenkrad vermitteln einen überaus futuristisch-noblen Gesamteindruck. Der einzig verbliebene Drehregler ist praktischerweise der fürs Radio.
Blick auf die Frontpartie mit dem wuchtigen Kühlergrill und den vier Markenringen darin.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Sechszylinder handelt es sich um einen als Mildhybrid ausgelegten 3,0-Liter mit 286 PS und durchzugsstarken 600 Newtonmetern Drehmoment ab 2250 Touren. Der Selbstzünder beschleunigt diesen Audi in 5,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze elektronisch abgeregelt 250 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf alle vier Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion gibt Audi den Verbrauch im Mix nach altem/neuen Messverfahren zumindest im Datenblatt mit 5,5,-5,6/7,6-6,9 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Stadt-, eher moderaten Landstraßen- und flotteren Autobahnfahrprofilen 6,7 Liter angezeigt.
Der Turbodiesel ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder. Das Cockpit ist weitgehend digital.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diese leer doch 2050 Kilo schwere viertürige Stufenhecklimousine beim Tritt aufs Gaspedal stürmisch voran. Im bedingt durch Sicherheitsauflagen und Elektrifizierung um bis zu 50 Kilo schwereren A8 kann man genauso gelassen-souverän, sanft und geräuscharm gleiten wie ihn dynamisch-leichtfüßiger bewegen. Standard sind Luftfederung und Permanentallrad. Die variabel übersetzte Dynamikallradlenkung des Testwagens steht neben direkter Rückmeldung ebenso für bessere Wendigkeit, das ebenfalls optionale Aktivfahrwerk mit vollaktiver Federung, über die jedes Rad separat nach oben gezogen oder nach unten gedrückt werden kann, für noch größere Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit. Verschiedene Fahrmodi sind einstellbar. Über 40 Elektronikhilfen, darunter neue wie Kreuzungs-, Manövrierassistenz und Bordsteinwarnung, tragen zum Standard-Insassenschutz bei, stehen entweder serienmäßig oder optional zur Verfügung.
Moderne Leuchteinheit hinten mit Modellkennung. Heck-/Seitenansicht der Luxuskarosse.
Serie & Extras
Schon das Basispaket reicht etwa von Matrix-LED-Scheinwerfern über Komfortsitze, Leder, Holz-, Feinlackdekoreinlagen, Infotainmentsystem, Vernetzung, Navigation und Multifunktionslederlenkrad bis hin zur Zweizonen-Klimaautomatik Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Teure Sonderausstattungen wie Vollleder, Soundsystem, Technologiepaket, Komfortpaket, 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 255er-Reifen, eben Dynamik-Allradlenkung, Alcantara, Assistenzpaket Stadt, Vierzonen-Klimaautomatik, Umgebungskameras, Klimakomfort-/Akustikverglasung und viele andere haben den Grundpreis des Testwagens nochmals um 42 220 auf 132 820 Euro erhöht.
Das Gepäckabteil fasst 505 Liter. Und so formschön sieht die Nobellimousine von der Seite aus.
Preis & Leistung
Anschaffung, hier ab 93 550 Euro, und Unterhalt sind wie in der luxuriöseren Oberklasse üblich teuer. Mit der Neuauflage seines Flaggschiffs unter neuer Nomenklatur hat Audi vor allem in technologischer Hinsicht ein Statement gesetzt. Der stärkere 340-PS-Turbobenziner 55 TFSI Quattro ist ab 95 150 Euro zu haben. Die Langversionen kosten ab 97 050 und 98 650 Euro. Ein 4,0-Liter-Achtzylinder mit 460, erneut ein Zwölfzylinder mit 585 und ein Plug-in-Hybrid mit 449 PS Systemleistung, etwa 50 Kilometer elektrischer Reichweite und kabellosem Laden sollen folgen.
Datenblatt
Motor: Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 210/286 kW/PS. Maximales Drehmoment: 600/2250-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 157-148/200-180 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,5-5,6/7,6-6,9 Litern Mixverbrauch nach altem/neuen Messverfahren. Preis: 93 550 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
18. Februar 2019