Audi A6
Diesmal im Test als 204-PS-Quattro-Diesel-Limousine
Von Günther Koch/Life-Magazin
Audi A6, hier als 204-PS-Quattro-Turbodiesel-Limousine Sport. Fotos: Koch
In der gehobenen Premiummittelklasse tritt er gegen BMW 5er, Jaguar XF, Mercedes-E-Klasse und Volvo S90 an: Wir haben den meist von Dienstwagenfahrern und Flottenkunden bewegten Audi A6 jetzt als Quattro-Limousinen-Basisdiesel Sport mit Automatik gefahren.
Außen & Innen
Die neue Generation, gewohnt sauber verarbeitet, wertig anmutend, schlanker wirkend, 4,93 Meter lang, 2,92 Meter Radstand, Kofferraum 530 Liter, ist seit 2018 bei uns auf dem Markt. Die breiten Schultern, die größeren Räder, die ausgestellten Kotflügel betonen schon äußerlich den Quattro-Antrieb. Im geräumigen Inneren – hinten steht mehr Beinfreiheit zur Verfügung – geht es wie immer weitgehend edel zu. Drei Bildschirme beherrschen mittlerweile das Cockpit, darunter die beiden Touchscreen-Monitore mit akustischem und haptischem Feedback in der Mittelkonsole, der untere fürs Klima und die Schrifterkennung, der obere für fast alle anderen der ähnlich wie im größeren A8 meist digital gesteuerten Funktionen. Um alles tatsächlich nutzen zu können, sollte man sich etwas Zeit nehmen für die Eingewöhnung in die Bedienung.
Blick auf die kraftvolle Frontpartie mit den vier Markenringen im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 204 PS und durchzugsstärkeren 400 Newtonmetern schon früh ab 1750 Touren. Der Euro-6d-Temp-Selbstzünder mit Spezialkatalysator für weniger schädlichen Stickoxidausstoß macht diesen Audi in der Spitze bis zu 246 Stundenkilometer schnell. Die gut abgestufte Siebengang-Box mit Doppelkupplung überträgt die Kraft auf alle vier Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik soll der Verbrauch im Mix zumindest laut Datenblatt nur um die viereinhalb Liter betragen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach normalen Stadt-, moderaten Landstraßen-, aber auch flotteren Autobahnfahrprofilen 5,6 Liter angezeigt.
Unter der Haube ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder am Werk. Das Cockpit ist weitgehend digitalisiert.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1780 Kilo schweren Quattro beim Tritt aufs Gaspedal ordentlich voran. Das Fahrwerk ist in den normalen Versionen komfortabler abgestimmt, wobei das Fahrdynamiksystem mit verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten von Auto über Komfort, Dynamik, Effizienz oder Lift (bei Fahrzeugen mit Luftfederung) Serie ist, sich der Charakter des Fahrzeugs je nach Fahrsituation, Straßenzustand oder persönlichen Wünschen etwa durch Anpassung der Lenkunterstützung, Motorcharakteristik, Schaltkennlinien und Dämpferreglung spürbar verändern lässt. Der Permanentallrad erhöht mit der Bodenhaftung die Sicherheit. Die elektromechanische Progressivlenkung gibt ausreichend direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Unter anderem die Technikpakete für vorausschauende Sicherheit sowie Tempomat samt Begrenzer und Multifunktionskamera tragen zum höheren Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des viertürigen Fünfsitzers. Modellkennung am Heck.
Serie & Extras
Über den Grundmodellen etwa schon mit LED-Scheinwerfern, seitlichen Lufteinlassgittern, Diffusoreinsatz, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem, Navigation, Vernetzung und 8,8-Zoll-Touchscreen-Monitor sind die Sport- und Design-Ausführungen angeordnet. Fast 40 lieferbare Assistenzsysteme sind in drei Paketen gebündelt. Aufpreispflichtige Sonderausstattungen wie Businesspaket, S-Line-Sportpaket, Stadt-Assistenzpaket, Fahrwerk mit Dämpferregelung, Matrix-LED-Leuchten, Headup-Display, sensorgesteuerter Gepäckraum-Entriegelung, Vollleder und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 245er-Reifen sowie zahlreiche andere haben den Grundpreis des Testwagens um gut 26 000 auf über 80 000 Euro erhöht.
Das Gepäckabteil fasst 530 Liter. So sieht die obere Premiummittelklasse-Limousine von der Seite aus.
Preis & Leistung
Schon die Anschaffung, hier ab 54 850 Euro, ist kein Pappenstiel. Dafür fährt jedoch eine mittlerweile ausgereifte, immer noch handliche, aber zunehmend digitalisierte Limousine vor, deren Langstreckenkomfort sich ebenfalls sehen lassen kann, wobei milde Hybridisierung den Verbrauch niedrig halten soll. Eigentlich reicht der recht kräftige und laufruhige Vierzlinder-Diesel schon aus. Ab 49 800 bis 62 800 Euro sind noch zwei Benziner mit 245 und 340 sowie zwei weitere Diesel mit 231 und 286 PS zu haben. Auch reiner Frontantrieb ist möglich. Der Avant-Kombi beginnt bei 52 300 Euro.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 150/204 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1750-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 246 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,6 Liter pro 100 Kilometer, 120-114 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,6-4,3 Litern Mixverbrauch. Preis: 54 850 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
4. Februar 2019