Opel Astra
Diesmal im Test als Diesel-Fünftürer mit 136 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Opel Astra, hier als zweitstärkster 136-PS-Diesel-Fünftürer. Foto: Koch
Mit dem Astra mischt Opel im bei uns am härtesten umkämpften Segment im Umfeld etwa von Ford Focus oder dem weiter führenden VW Golf mit. Wir haben das Kompaktmodell der Rüsselsheimer jetzt als fünftürige Fließhecklimousine in der zweitstärksten Dieselversion mit Handschaltung und Innovationpaket zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist bei uns seit 2015 auf dem Markt, tritt äußerlich noch etwas markanter und sportlich-schnittiger auf, kommt auf 4,37 Metern Länge etwas kürzer und flacher bauend, solide verarbeitet und für die untere Mittelklasse recht wertig anmutend daher. Obwohl auch der Radstand mit 2,66 Metern etwas kleiner geworden ist, geht es innen geräumiger zu. Vorn steht mehr Kopf-, hinten mehr Beinfreiheit zur Verfügung. Das Gepäckabteil fasst 370 bis 1210 Liter. Der mittlere Armaturenträger präsentiert sich übersichtlicher und nicht mehr so kleinteilig. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen ziemlich kultivierten 1,6-Liter mit durchzugsstärkeren 320 Newtonmetern. Er macht diesen Opel in der Spitze 205 Stundenkilometer schnell. Ein gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparautomatik im Mix so angegebenen knapp unter vier Liter Verbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt- und Kurzstreckenfahrprofilen mit häufigeren Lastwechsel und schnellerer Autobahnfahrt 6,3 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1360 Kilo schweren Frontantriebler flott voran. Die Entwickler haben das Fahrwerk fein zwischen Komfort und Sportlichkeit ausbalanciert. Es sorgt für agiles Fahrverhalten. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen verzögern standfest. Ab der zweithöchsten von vier Ausstattungsstufen kann der Astra auch noch dynamischer zu Werke gehen, ein Druck auf die Sporttaste genügt. Unter anderem Stabilitätsprogramm, Seiten-, Kopfairbags auch hinten und Kindersitzhalterungen tragen zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Das Innovationpaket als teuerste Ausstattung ist schon mit Front-, Rückfahrkamera, persönlicher Online- und Serviceassistenz, Parkpilot, Tempomat samt Begrenzer, Radio mit Siebenzoll-Touchscreen-Farbmonitor, kombiniertem Polster mit Stoff/Ledernachbildung, Lederlenkrad, Zweizonen-Klimaautomatik und 17-Zoll-Leichtmetallrädern mit 225er-Reifen bestückt. Aufpreisflichtige Sonderwünsche reichen in diesem Fall etwa vom Assistenzpaket für 620 Euro über die Navigation für 790 Euro und das LED-Matrixlicht für 1450 Euro bis zum 2300 Euro teuren Premiumleder hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 27 060 Euro, ist kein Schnäppchen. Dafür fährt ein Astra vor, der gegenüber dem Vorgänger mehr Platz bietet, um bis zu 200 Kilo abgespeckt hat, effizienter ist und dessen Cockpit aufgeräumter wirkt. Ab 17 260 bis 28 355 Euro ist der Fünftürer noch fünmal als Benziner mit 100 bis 200 PS und drei weitere Male als Diesel mit 95, 110 und 160 PS zu haben. Der Sports Tourer genannte Kombi findet sich ab 18 260 bis 29 355 Euro in der Liste.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 100/136 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/2000-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 205 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,3 Liter pro 100 Kilometer, 103-99 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,9-3,8 Litern Mixverbrauch. Preis: 27 060 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
30. Mai 2016