Kia Rio
Diesmal im Test als 120-PS-Turbobenziner Platinium
Von Günther Koch/Life-Magazin
Kia Rio, hier als 120-PS-Turbobenziner Platinium. Foto: Koch
Mit dem Rio ist Kia in der VW-Polo-Klasse im Umfeld etwa von Ford Fiesta, Opel Corsa, Renault Clio, Seat Ibiza oder Skoda Fabia unterwegs. Wir haben das Schwestermodell des Hyundai i20 jetzt als handgeschalteten Spitzenbenziner Platinium gefahren.
Außen & Innen
Die vierte Generation ist bei uns seit 2017 auf dem Markt, kommt auf nun sogar schon gut vier Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die Klasse der kleinen Wagen mehr als nur standesgemäß an. Der auf fast 2,6 Meter gewachsene Radstand sorgt selbst im Fond noch für vergleichsweise ordentlich Platz. Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit sind größer geworden. Das praktische Gepäckabteil mit einem in der Höhe variablen Boden fasst nun sogar 325 bis 1103 Liter dachhoch bei umgeklappter Rücksitzbank. Im Cockpit geht es übersichtlich zu. Die Bedienung fällt entsprechend leicht.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Dreizylinder mit Aufladung handelt es sich um einen zwar etwas rau laufenden, aber ziemlich spritzigen 1,0-Liter mit 120 PS und 240 Newtonmetern schon früh ab 1500 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Kia in der Spitze bis zu 190 Stundenkilometer schnell. Ein ganz gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparautomatik zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,7 Liter haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und etwas flotteren Autobahnfahrprofilen 5,8 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodirekteinspritzer bringt den leer bis zu 1228 Kilo schweren Frontantriebler deutlich besser in Schwung als die Sauger. Das Fahrwerk federt ziemlich komfortabel. Die elektronisch unterstützte Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüfteten, packen standfest zu. Unter anderem autonome Notbremsassistenz, dazu Tempomat samt Begrenzer, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera, Spurhalteassistenz und Spurverlassenswarnung tragen in diesem Fall bereits zum höheren Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Platinium ist die höchste von sechs Ausstattungsstufen. Bei ihr gehören neben Multifunktionslederlenkrad, Klimaautomatik, Sitzheizung, Parksensoren, Audiosystem, Siebenzoll-Touchscreen-Monitor und Smartphone-Einbindung etwa auch Aluminium-Sportpedale, Digitalempfang, elektrisches Glasschiebedach, Navigation, Leder und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen bereits zum Grundumfang. Die wenigen aufpreispflichtigen Sonderwünsche reichen hier von Parksensoren vorn für 329 Euro bis zur Performance-Abgasanlage aus Edelstahl für 740 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall noch für das Modelljahr 2018 ab 21 750 Euro, ist für einen Kleinwagen dieser Art gewiss kein Schnäppchen, der dafür aber mit umfangreicher Ausstattung, sicher-agilem Fahrverhalten, sonst relativ günstigem Unterhalt und sieben Jahren Garantie durchaus als Alternative im Segment vorfahren kann. Die Baureihe fängt preislich bei 11 950 Euro an. Drei weitere Benziner mit 84, 99 und 100 PS stehen zur Wahl. Sie alle sind wie die 120-PS-Variante dann laut aktueller Liste bereits nach der strengeren neuen Schadstoffklasse Euro-6d-Temp eingestuft.
Datenblatt
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,0 Liter. Leistung: 88/120 kW/PS. Maximales Drehmoment: 240/1500-2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 12,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 190 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,8 Liter pro 100 Kilometer, 107 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 21 750 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
8. August 2018