Ford Mondeo
Diesmal im Test als 187-PS-Hybrid Vignale
Von Günther Koch/Life-Magazin
Ford Mondeo, hier als viertürige Hybrid-Limousine Vignale mit 187 PS. Foto: Koch
Der Mondeo ist das Flaggschiff von Ford in Europa. Mit ihm ist Ford im Umfeld anderer deutscher Wettbewerber wie Opel Insignia oder VW Passat unterwegs. Wie haben die gehobene Mittelklasse der Kölner jetzt als Hybrid Vignale gefahren.
Außen & Innen
Der aktuelle Mondeo ist bei uns seit 2015 auf dem Markt. Dabei handelt es sich um die überaus formschöne vierte Generation. Auch der Hybrid kommt auf fast 4,9 Metern Länge gut verarbeitet daher, mutet, zumal als Vignale, überaus wertig an. Platz ist bei über 2,8 Metern Radstand selbst im Fond ausreichend vorhanden. Das Gepäckabteil, in dem die darunter platzierte Batterie eine geschwungene Stufe formt, so dass sich der Stauraum nach hinten verengt und sperrigeres Ladegut fasst 429/525 Liter. Die Bedienung im übersichtlich gestalteten Cockpit ist rasch im Griff.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 2,0-Liter, der es zusammen mit dem Elektromotor, der seine Energie aus dem Lithium-Ionen-Akku bezieht, auf 187 PS Systemleistung bringt. Nur 173 Newtonmeter beträgt das maximale Drehmoment ab 1750 bis 4500 Touren. Bei niedrigen Geschwindigkeiten und auf kurzen Strecken ist der Antrieb rein elektrisch. Bei höherem Tempo und mehr Leistungsbedarf übernimmt der Benziner. Der Hybrid macht diesen Ford in der Spitze bis Tempo 187 schnell. Eine stufenlos übersetzte Automatik überträgt die Kraft auf die vorderen Räder. In Verbindung damit gibt Ford den Verbrauch zumindest im Datenblatt im Mix mit rund vier Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer im Realbetrieb am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und flotteren Autobahnfahrprofilen 5,7 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Die Doppelherzkraft erlaubt relativ munteren Vorwärtsdrang. Um das geringe Drehmoment des in einem speziellen Zyklus arbeitenden Benziners auszugleichen, ist beim Beschleunigen eine hohe Drehzahl nötig – und dann wird‘s lauter. Besonderheit beim Hybrid ist zudem das regenerative Bremssystem. Das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk federt komfortabel, hat dennoch keinen unsportlichen Eindruck hinterlassen. Bei der elektromechanischen Servolenkung hätten wir uns bei zügigerer Kurvenfahrt noch direktere Rückmeldung gewünscht. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Bremsassistenz, Fahrspur-, Spurhaltehilfe, Müdigkeitswarner und Tempomat samt Begrenzer tragen bereits zum Standard-Insassenschutz im Hybrid bei.
Serie & Extras
An der Spitze von fünf Ausstattungen gehören bei ihm neben adaptiven LED-Scheinwerfern, Zweizonen-Klimaautomatik, Navigation, Sprachsteuerung, Vernetzung, Touchscreen mit 20,3 Zentimetern Bildschirmdiagonale, Parkpilot sowie Ein- und Ausparken ebenfalls Bergabfahrhilfe, aktive Geräuschkompensation, Spezialanzeige in der Instrumententafel sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder mit rollwiderstandsoptimierten 215er-Reifen. Premium-Ledersitze mit Massagefunktion, Technologiepaket mit City-Notbremsfunktion und Totwinkelassistenz, Diebstahl-Alarmanlage und vierfach verstellbare Kopfstützen vorn haben den Testwagen-Grundpreis um rund 2500 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 42 800 Euro, ist kein Pappenstiel. Dafür fährt eine elegante, technisch grundsolide, sichere und sparsame Stufenhecklimousine vor, mit der man gern sogar auf längere Reisen geht. In der Baureihe finden sich noch die fünftürige Limousine und der Turnier genannte Kombi. Ab 25 990 bis 43 800 Euro sind neben dem Hybrid noch vier Turbobenziner mit 125, 160, 203 und 240 PS sowie vier Turbodiesel mit 120, 150, 180 und 210 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 140/187 kW/PS. Maximales Drehmoment: 173/1750-4500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 187 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 92-89 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,0-3,9 Litern Mixverbrauch. Preis: 42 800 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
11. Juni 2018