Ford Ka+
Diesmal im Test als 85-PS-Benziner Black
Von Günther Koch/Life-Magazin
Ford Ka+, hier als 85-PS-Benziner in Black-Ausführung. Foto: Koch
Das Gemeinschaftsprojekt mit Fiat und dem 500er-Pendant der Italiener gibt es nicht mehr. Seinen Ka hat Ford deshalb allein zum Ka+ weiterentwickelt. Wir haben den Kleinwagen jetzt als stärkeren Schaltbenziner in Black-Ausführung zur Probe gefahren. Er tritt im Umfeld anderer deutscher Wettbewerber wie Opel Corsa oder VW Polo an.
Außen & Innen
Der auch für europäische Märkte in Indien gebaute Fünftürer ist bei uns seit 2016 auf dem Markt, kommt auf über 3,9 Metern Länge mit beachtlichen 30 Zentimeter Zuwachs einigermaßen solide verarbeitet daher, mutet für sein Segment immer noch standesgemäß an. Platz ist vorn ganz ordentlich vorhanden. Im Fond geht es etwas beengter zu, allerdings ist die Beinfreiheit da besser geworden. Das Gepäckabteil fasst 270 bis 849 Liter, hat demnach um 46 Liter zugelegt. Im Cockpit geht es recht übersichtlich zu. Im Mittelteil zumindest des Testwagens fällt die Bedienung samt Monitor jedoch ziemlich kleinteilig aus. Da hat Ford schon modernere Lösungen im Programm.
Motor & Umwelt
Bei dem Saugbenziner, der uns zur Verfügung stand, handelt es sich um einen 1,2-Liter mit 85 PS und im Durchzug nicht ganz so starken 112 Newtonmetern dazu erst ab 4000 Touren. Der Vierzylinder macht diesen Ford in der Spitze bis Tempo 169 schnell. Ein leider nur fünfgängiges Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Automatik zumindest im Datenblatt so angegebenen fünf Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer im Realbetrieb am Ende nach wechselnden Stadt-, eher moderaten Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen 5,8 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der träge Benziner müht sich etwas, den leer nur 1055 Kilo leichten Frontantriebler in Schwung zu bringen. Das Fahrwerk federt recht komfortabel. Überhaupt liegt das Niveau des Komforts beim Farben vergleichsweise hoch. Lediglich die elektrisch unterstützte Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen, vorn Scheiben, hinten Trommeln, sorgen für standfeste Verzögerung. Unter anderem Seitenairbags, Kopfairbags auch hinten, Kindersitzhalterungen, Berganfahrhilfe und Geschwindigkeitsbegrenzer tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Einschließlich der Active-Version im robusteren Außenlook gibt es fünf Ausstattungen mit Black als mittlerer davon. Bei ihr sind etwa schon Audiosystem mit sprachgesteuerter Kommunikation und AppLink, dann MyKey-Schlüsselsystem, Notrufassistenz, Dach und Außenspiegelgehäuse in der Kontrastfarbe Weiß sowie 15-Zoll-Leichtmetallräder mit 195er-Reifen Standard. Aufpreispflichtige Sonderausstattungen wie Parkpilot und elektrische Fensterheber hinten, Geschwindigkeitsregelanlage, Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, Digitalradio-Empfang und Diebstahl-Alarmanlage haben den Grundpreis des Testwagens um über 1850 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 13 090 Euro, geht in Ordnung. Dafür fährt ein Kleinwagen vor, der die durch die Höherpositionierung des Fiesta entstandene Lücke zum größeren Bruder schließt. Lediglich in Sachen moderner Elektronikhilfen scheint es in diesem Fall noch etwas Nachholbedarf zu geben. Ab 9990 bis 11 850 Euro ist in der Baureihe lediglich noch ein 70-PS-Benziner zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Benziner. Hubraum: 1,2 Liter. Leistung: 63/85 kW/PS. Maximales Drehmoment: 112/4000 Newtonmeter. Beschleunigung: 13,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 169 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,8 Liter pro 100 Kilometer, 114 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,0 Litern Mixverbrauch. Preis: 12 400 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
28. Mai 2018