BMW 6er GT
Diesmal im Test als 265-PS-Spitzendiesel 630d
Von Günther Koch/Life-Magazin
BMW 6er GT, hier als 265-PS-Diesel 630d. Foto: Koch
Seiner G(ran)T(urismo)-Philosophie bleibt BMW treu, nur inzwischen etwas formschöner als zuvor mit dem für manche doch etwas unförmigen Heck. Das gilt neben 3er GT auch für den 6er GT, den wir jetzt im Umfeld etwa von Audi A7 oder Mercedes CLS als stärksten Automatikdiesel 630d zur Probe gefahren haben.
Außen & Innen
Der etwas niedrigere 6er GT, der die vergleichbare 5er-Variante abgelöst hat, ist bei uns seit 2017 auf dem Markt, kommt mit gestreckteren Proportionen und zum flacheren Heck hin mit noch coupéhafter verlaufender Dachlinie auf gut fünf Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet für die obere Premium-Mittelklasse wertig an. Über drei Meter Radstand sorgen für ordentlich Platz selbst im Fond. Bein- und Kopffreiheit können sich sehen lassen. Das Gepäckabteil des fünftürigen Fünfsitzers fasst 610 bis 1800 Liter. Im sportlich-funktionellen Cockpit fällt die Bedienung nach kurzer Eingewöhnung leicht.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Sechszylinder handelt es sich um einen kultivierten 3,0-Liter mit 265 PS und im Drehmoment wirklich starken 620 Newtonmetern ab 2000 Touren. Der Selbstzünder schafft in 6,1 Sekunden aus dem Stand Tempo 100, macht diesen BMW der Spitze bis zu 250 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte, über Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Hinterräder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion zumindest im Datenblatt so angegebenen rund fünf Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen 7,5 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer auch ohne Allrad 1900 Kilo schweren GT beim Tritt aufs Gaspedal vehementer voran. Das Fahrwerk samt Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung an der Hinterachse hat einen zwischen Sportlichkeit und Komfort bestmöglich ausbalancierten Eindruck hinterlassen. Über den Fahrerlebnisschalter sind von Komfort über Eco Pro bis Sport verschiedene Einstellungen wählbar. Die Servotronic mit geschwindigkeitsabhängiger Lenkkraftunterstützung gibt ziemlich direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Unter anderem Auffahr- und Personenwarnung jeweils mit City-Bremsfunktion sowie Aufmerksamkeitsassistenz tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Im Standardpaket sind etwa Tempomat mit Bremsfunktion, Leder, Multifunktionslederlenkrad, Durchladesystem, automatische Heckklappenbetätigung, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem, Navigation, Vernetzung, Parkassistenz und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen schon enthalten. Die unterschiedlichen Lines Sport, Luxury und M-Sport kosten mit den betreffenden Inhalten 2570, 3100 und 5770 Euro zusätzlich. Die aufpreispflichtigen und nicht gerade billigen Sonderwünsche reichen beispielsweise vom Panorama-Glasdach für 1700 Euro über bis zu 2800 Euro teure Assistenzsysteme bis zum Innovationspaket für 4100 Euro mit adaptiven LED-Scheinwerfern, Headup-Display und spezieller Fahrassistenz hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 67 700 Euro, ist wahrlich kein Schnäppchen. Dafür fährt ein langstreckentauglicher Gran Turismo vor, der gegenüber dem vergleichbaren 5er-Pendant als Vorgänger deutlicher auch an Produktsubstanz gewonnen hat. Ab 60 600 bis 74 400 Euro sind in der Baureihe noch zwei Turbobenziner mit 258 und 340 sowie zwei weitere Turbodiesel mit 190 und 320 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Sechszylinder-Turbobenziner. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 195/265 kW/PS. Maximales Drehmoment: 620/2000-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 7,5 Liter pro 100 Kilometer, 139-129 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,3-4,9 Litern Mixverbrauch. Preis: 67 700 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
28. Mai 2018