Seat Mii

Diesmal im Test: Seat Mii als Connect und 60-PS-Benziner

Von Günther Koch/Life-Magazin

Seat Mii, hier als Connect-Viertürer und 60-PS-Benziner. Foto: Koch

Mit dem Mii ist Seat im Umfeld etwa der baugleichen Konzern-Schwestermodelle VW Up und Škoda Citigo unterwegs. Wir haben den Kleinwagen der spanischen Volkswagen-Tochter jetzt in der viertürigen Connect-Version mit dem Ecomotive-Einstiegsbenziner gefahren.

Außen & Innen

Seit 2013 ist der 3,55 Meter kleine Arosa-Nachfolger bei uns auf dem Markt. Er wirkt größtenteils solide verarbeitet, mutet für seine Klasse standesgemäß an. Vorn ist bei 2,42 Metern Radstand ordentlich Platz vorhanden. Man sitzt etwas weich. Im Fond geht es eng zu. Ins Gepäckabteil mit der etwas höheren Ladekante und der kleinen Öffnung passen erst nur 251, dank geteilt umklappbarer Rücksitzlehne dann aber doch noch 951 Liter hinein. Die Sicht nach hinten ist eingeschränkt. Im funktionellen Cockpit fällt die Bedienung leicht. Schade, dass die Lenksäule nur über eine Höhenverstellung verfügt.   

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Dreizylinder handelt es sich um einen 1,0-Liter mit 60 PS und 95 Newtonmetern, der bei höherem Tempo etwas lautstärker auf sich aufmerksam macht. In der Spitze schafft der kleine Viersitzer bis Tempo 161. Ein passabel abgestuftes Fünfgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die für den Ecomotive mit Stopp/Start-Spritsparfunktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,1 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende bei weitgehend Stadt- und Kurzstreckenfahrprofilen mit häufigeren Lastwechsel 5,3 Liter angezeigt.        

Dynamik & Sicherheit

Das 940-Kilo-Leichtgewicht federt recht komfortabel, wartet mit Fahrleistungen auf, die für den Stadtverkehr ausreichend sind. Man muss freilich schon öfter schalten, um auf Touren zu kommen. Die elektromechanische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen, innenbelüftete Scheiben vorn, hinten Trommeln, verzögern standfest. Unter anderem Stabilitätsprogramm sowie kombinierte Kopf-/Seitenairbags vorn und Kindersitz-Halterungen tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.

Serie & Extras

Fünf Ausstattungen gibt es samt Basisversion. Erst ab Stufe drei sind elektrische Fensterheber vorn und Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung serienmäßig an Bord. Ab vier kommen Fahrersitz mit Höheneinstellung, Tempomat, Klimaanlage, Lederlenkrad, CD/MP3-Soundsystem, Einparkhilfe hinten und 14-Zoll-Leichtmetallräder mit 175er-Reifen hinzu. Ab fünf sind es Nebelscheinwerfer und Sportfahrwerk mit tiefer liegender Karosserie. Hinter dem Connect verbirgt sich ein stärker auf Vernetzung ausgelegtes Sondermodell.  

Preis & Leistung

Die Anschaffungskosten des Mii, je nach Modell ab 8990 bis 13 360 Euro, gehen soweit in Ordnung. Dafür fährt ein durchaus gefälliger, dazu agil-wendiger Stadtflitzer vor, der als Viertürer sogar noch etwas mehr Nutzwert bietet. In der Baureihe sind sonst noch zwei etwas leistungsstärkere Benziner mit 68 und mit 75 PS zu haben.

Datenblatt

Motor: Dreizylinder-Benziner. Hubraum: 1,0 Liter. Leistung: 44/60 kW/PS. Maximales Drehmoment: 95/3000-4300 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 14,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 161 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,3 Liter pro 100 Kilometer, 95 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,1 Litern Mixverbrauch. Preis: Als 60-PS-Benziner je nach Ausstattung 8990 bis 12 110 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

27. Mai 2016