Audi A4
Diesmal im Test als 150-PS-Diesellimousine Sport
Von Günther Koch/Life-Magazin
Audi A4, hier als 150-PS-Diesellimousine in Sport-Ausführung. Foto: Koch
Er gehört zu den Volumenmodellen bei Audi, ist so etwas wie das Herz der Marke: Der A4, den wir jetzt als Limousine und viertstärksten Diesel mit Doppelkupplungsautomatik in der Ausführung Sport zur Probe gefahren haben, tritt im Mittelklasse-Premiumsegment im Umfeld etwa von BMW 3er, Jaguar XE, Mercedes C-Klasse und Volvo S60 an.
Außen & Innen
Die um bis zu 120 Kilo abgespeckte und leisere neunte Generation ist seit 2015 auf dem Markt, fährt etwas breiter und flacher vor, kommt auf gut 4,7 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet für die Premiummittelklasse wertig an. Platz ist bei knapp über 2,8 Meter Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Vorn ist die Kopf-, hinten die Beinfreiheit leicht gewachsen. Das Gepäckabteil fasst erweiterbare 480 Liter. Durch die klare, sportlich-funktionelle Cockpit-Gliederung ist die Bedienung nach wie vor rasch im Griff. Bloß die Sicht nach hinten bleibt weiter etwas eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen recht kultivierten 2,0-Liter mit 150 PS und etwas durchzugsstärkeren 320 Newtonmetern schon früh ab 1500 und dann bis 3000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Audi in der Spitze 219 Stundenkilometer schnell. Die sehr gut abgestufte Siebengang-S-Tronic-Doppelkupplungsbox überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik gibt Audi zumindest im Datenblatt den Verbrauch im Mix mit knapp über vier Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und eher moderaten Autobahnfahrprofilen 4,7 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt den leer 1555 Kilo schweren Frontantriebler ziemlich flott voran. Bei aller Sportlichkeit ist das in diesem Fall verbaute Fahrwerk mit Dämpferregelung etwa auch mit Blick auf Dienstwagenfahrer, die oft länger unterwegs sind, mehr auf Komfort ausgelegt. Bei der Auswahl der Fahrprogramme spielt in diesem Zusammenhang auch der Effizienzmodus eine nicht unwesentliche Rolle. Die elektromechanische Servolenkung gibt gute Rückmeldung. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Zum Standard-Insassenschutz trägt etwa das vorbeugende System bei, das drohende Kollisionen erkennt, sofort warnt und bei Bedarf eine Notbremsung einleitet.
Serie & Extras
Bei Sport als einer von zwei Ausstattungslinien über dem Basismodell gehören unter anderem Xenon-Plus-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Radio, Sportsitze vorn, Multifunktionslederlenkrad, Tempobegrenzer sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen zum Grundumfang. Aufpreispflichtige Sonderausstattungen wie die Technologie-Selection mit virtuellem Cockpit, Navigation und Vernetzung, dazu Tour- und Stadt-Assistenzpaket, Digitalradio, LED-Scheinwerfer, Drei-Zonen-Klimaautomatik und speziellem Soundsystem haben den Grundpreis des Testwagens in diesem Fall noch einmal deutlich erhöht. Den Nettopreis gibt Audi mit 45 932 Euro an.
Preis & Leistung
Mit Mehrwertsteuer summiert sich alles sogar auf 54 660 Euro. Dafür kommt eine ausgereifte Limousine daher. Für die bei 32 400 Euro beginnende A4-Limosuine stehen sonst noch drei Turbobenziner mit 150, 190 und 252 PS zur Wahl sowie vier weitere Turbodiesel mit 122, 150, 218 und 272 PS. Der Avant genannte Kombi startet bei 34 250 Euro, der Allroad Quattro bei 43 050 Euro, die S4 Limousine bei 60 600 Euro, das Kombi-Pendant bei 62 450 Euro und der RS4 Avant als Spitzenmodell bei 80 700 Euro. Der normale Avant ist zudem auch noch als g-tron-Erdgasvariante zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1500-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 219 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 4,7 Liter pro 100 Kilometer, 112-104 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,3-4,0 Litern Mixverbrauch. Preis: 41 000 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
14. Mai 2018