Seat Ateca
Diesmal im Test als 190-PS-Allraddiesel Xcellence
Von Günther Koch/Life-Magazin
Seat Ateca, hier als 190-PS-Allraddiesel Xcellence. Foto: Koch
Mit dem Ateca hat Seat viel vor: Er soll nach dem kleinen Ibiza und dem kompakten Leon im Verkauf zur dritte Säule der spanischen Volkswagen-Tochtermarke werden. Wir haben das kompakte SUV-Modell jetzt in der Spitzenversion als stärksten Diesel mit Allrad, Doppelkupplungsbox und Xcellence-Paket gefahren. Es tritt in der VW-Tiguan-Klasse insbesondere gegen Konkurrenten wie Nissan Qasqhai an.
Außen & Innen
Der bei der Schwestermarke Skoda in Tschechien vom Band laufende und nach einer Stadt in der zentralspanischen Provinz Saragossa benannte Ateca ist erst seit Mitte 2016 auf dem Markt. Er kommt auf 4,36 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet für die untere Mittelklasse standesgemäß an. Platz ist bei 2,63 Metern Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil mit doppeltem Ladeboden fasst in der Allradversion 485, sonst 510 bis 1604 Liter, wobei die Lehnen der Rücksitz geteilt umklappbar sind. Die Bedienung im ziemlich übersichtlichen Cockpit ist rasch im Griff.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 190 PS und kräftigen 400 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen Seat bis 212 Stundenkilometer schnell. Ein sehr gut abgestuftes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparautomatik angegebenen 5,3 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Im Praxistest bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt- und zügigeren Autobahnfahrprofilen 6,7 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1589 Kilo schweren Ateca, der Lasten bis 2100 Kilo ziehen kann, noch überaus flott voran. Das Fahrwerk wirkt sportlich, bietet dabei immer noch genug Komfort beim Fahren. Der Permanentallrad ist elektronisch gesteuert. Die elektromechanische Servolenkung gibt ausreichend Rückmeldung. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Stabilitätskontrolle, Seitenairbags, Kopfairbags selbst hinten, Fahrer-Knieairbag und Kindersitzhalterungen tragen zum hohen Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Bei Xcellence als höchster von drei Ausstattungen gehören schon LED-Scheinwerfer, Müdigkeitserkennung, Sportsitze, Zweizonen-Klimaautomatik, Audiosystem mit Achtzoll-Touchscreen-Farbmonitor, Einparkhilfe hinten, Umfeldbeobachtung, City-Notbremsfunktion, Tempomat und Fahrprofileinstellung zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Navigation, Panorama-Glassschiebedach, Standheizung, Fahrassistenzpaket, Vernetzungsbox, Leder, elektrische Heckklappe und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen haben den Testwagen-Basispreis noch um gut 8500 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 35 580 Euro, ist kein Schnäppchen. Dafür fährt ein genauso moderner wie schicker und agiler Seat in einem Boomsegment vor. Die Baureihe beginnt bei 19 990 Euro. Es sind noch zwei Benziner und zwei weitere Diesel mit jeweils 115 und 150 PS zu haben. Auch reiner Frontantrieb ist möglich. Und der kleinere SUV-Bruder Arona steht ebenfalls bald schon in den Startlöchern.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 140/190 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1900-3300 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 212 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,7 Liter pro 100 Kilometer, 135 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,3 Litern Mixverbrauch. Preis: 35 580 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
27. Dezember 2016