Audi A3
Diesmal im Test als Stufenheck mit 184-PS-Diesel
Von Günther Koch/Life-Magazin
Audi A3, hier als Quattro-Stufenheck-Limousine Sport und Diesel mit 184 PS. Foto: Koch
Kompakte Stufenheck-Limousinen sind inzwischen eher selten auf dem deutschen Markt. Audi bietet sie in seiner im Umfeld vom BMW 1er oder der A-Klasse von Mercedes angesiedelten A3-Baureihe dennoch an. Wir haben den Viertürer jetzt in der Quattro-Version Sport als stärksten Diesel mit Doppelkupplungsgetriebe zur Probe gefahren.
Außen & Innen
2013 kam das Stufenheck bei uns erstmals auf den Markt. Mit kurzen Überhängen, relativ großem 2,63-Meter-Radstand und flacher Dachkuppel fährt diese 4,45 Meter lange Variante sauber verarbeitet und für die untere Premiummittelklasse wertig anmutend vor. Das Innere wirkt relativ geräumig. Platz ist selbst im Fond passabel vorhanden. Die Bedienung fällt leicht. Das Gepäckabteil der Quattro-Ausführung fasst 390 bis 845 Liter, ist die Rücksitzlehne umgeklappt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 184 PS und durchzugsstärkeren 380 Newtonmetern früh ab unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Audi in der Spitze 237 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte Sechsgang-Doppelkupplungsbox überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 5,0 Liter Mixverbrauch haben wir anfangs nach meist moderater Überlandfahrt fast sogar erreicht, ehe der Bordcomputer bei uns am Ende nach einer zuletzt eher spritzigen Etappe auf der Autobahn 5,7 Liter immer noch akzeptable angezeigt hat.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1505 Kilo schweren A3 flott voran. Trotz Sportfahrwerk in der entsprechenden Ausführung mit dynamischerem Handling durch Tieferlegung und straffer abgestimmten Federn und Dämpfern lässt er sich genauso kommod bewegen. Die Fahrdynamikregelung mit den verschiedenen wählbaren Einstellungen, darunter auch eher sparsam, macht’s möglich. Der Allrad ist permanent. Die elektromechanische Servolenkung gibt ziemlich direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Neben der mit einer elektronischen Quersperre kombinierten Stabilitätskontrolle tragen ebenfalls Seiten-, Kopf- sowie Knieairbags bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Sport ist neben Design eine der beiden Ausstattungsstufen über der Basisversion. Bei ihr gehören neben Xenon-Plus-Scheinwerfern, Klimaanlage und Radio etwa auch Sportsitze, Aluminium-Optik innen, Multifunktions-Sportlederlenkrad und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen schon zum Grundumfang. Die Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht hier zum Beispiel vom Panorama-Glasdach für 1100 Euro über Feinnappa-Leder für 1350 Euro und Matrix-LED-Scheinwerfer für 1790 Euro bis zum virtuellem Cockpit samt Smartphone-Schnittstelle und Navigation für 3000 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 36 000 Euro, ist nicht ganz billig. Premium hat eben seinen Preis. Dafür ist den Ingolstädtern zweifellos gelungen, was nicht einfach ist, nämlich ein auch für deutsche Kunden ansehnliches Stufenheck-Modell, eigentlich gedacht für Märkte wie China oder die USA, auf die Räder zu stellen. Ab 23 300 Euro sind für den A3 noch drei Benziner mit 116, 150 und 190 sowie zwei weitere Diesel mit 110 und 150 PS zu haben. Auch reine Frontantriebler sind lieferbar. Es gibt darüber hinaus den Sportback, ebenfalls als Erdgas- und E-tron-Version, das Cabrio sowie S3 und RS3.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 135/184 kW/PS. Maximales Drehmoment: 380/1750-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 237 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 132-127 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,0-4,8 Litern Mixverbrauch. Preis: 36 000 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
6. Februar 2017