Volvo XC60
Diesmal im Test als 190-PS-Biturbodiesel Momentum
Von Günther Koch/Life-Magazin
Volvo XC60, hier als 190-PS-Biturbodiesel Momentum. Foto: Koch
Mit dem XC60 tritt Volvo im Premiumsegment im Umfeld vergleichbarer Audi-, BMW-, Jaguar- und Mercedes-Pendants wie Q5/Q3, X3, E-/F-Pace und GLC an. Wir haben das markenintern zwischen XC40 und XC90 positionierte Mittelklasse-Kompakt-SUV-Modell der Schweden jetzt als handgeschalteten Basisdiesel in Momentum-Ausführung gefahren.
Außen & Innen
In zweiter Generation ist der XC60 bei uns seit 2017 auf dem Markt, baut auf neuer Plattform auf, fährt auch mit Blick aufs Design als kleinerer XC90-Bruder vor. Der fünftürige Fünfsitzer kommt auf knapp 4,7 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet wertig an. Platz ist bei über 2,8 Metern Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst bemerkenswerte 505 bis 1432 Liter. Für die Eingewöhnung in die Bedienung insbesondere des Audiosystems mit dem Touchscreen-Monitor, der einem hochformatigen Tablet gleicht, sollte man sich etwas Zeit nehmen.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen recht laufruhigen 2,0-Liter mit 190 PS und durchzugsstärkeren 400 Newtonmetern schon früh ab unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Volvo in der Spitze bis zu 205 Stundenkilometer schnell. Ein gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Technik zumindest im Datenblatt so angegebenen knapp fünfeinhalb Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und zuletzt zügigeren Autobahnfahrprofilen 6,5 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der gleich doppelt aufgeladene Turbodiesel schiebt diesen leer doch bald zwei Tonnen schweren SUV, der Lasten bis 2400 Kilo ziehen kann, recht flott voran. Der Permanentallrad erhöht mit der Traktion zugleich die Stabilität beim Fahren. Verschiedene Fahrmodi sind wählbar. Mit diesem Volvo ist man genauso sicher wie kultiviert-komfortabel und dazu sportlich unterwegs. Die elektrische Servolenkung gibt ausreichend direkte Rückmeldung von der Straße. Die vorn und hinten innenbelüfteten Scheibenbremsen packen standfest zu. Unter anderem City-Safety-System zur Kollisionsvermeidung, Fußgänger-, Radfahrer-, Wildtiererkennung, Kreuzungsbrems-, Spurhalteassistenz, dann die Elektronik, die hilft, Zusammenstöße mit dem Gegenverkehr zu vermeiden, Fahrer-Knieairbag sowie Müdigkeitswarner tragen zum hohen Niveau des Standard-Insassenschutzes bei.
Serie & Extras
Drei Ausstattungen gibt es. Bei Momentum als günstigster gehören etwa bereits LED-Scheinwerfer, Verkehrszeichenerkennung, Tempomat samt Begrenzer, Aluminium-Dachreling, Einparkhilfe hinten, Neunzoll-Touchscreen-Display, Zweizonen-Klimaautomatik, Komfortsitze und Lederlenkrad zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Infotainment mit Premiumsoundsystem, Winterpaket mit Sitz- und Lenkradheizung, Lichtpaket, Businesspaket mit Navigation, Ledersitze und 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen haben den Grundpreis des Testwagens noch um über 17 000 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 46 250 Euro, ist wahrlich kein Schnäppchen. Premium kostet! Als Gegenwert gibt’s den laut Volvo in Europa zuletzt meistverkauften Mittelklasse-SUV dafür, der zudem in Deutschland das beliebteste Modell der Marke ist. In der Baureihe, deren Einstiegspreise hoch bis 71 300 Euro gehen, sind noch zwei Turbobenziner mit 250 und 310 PS zu haben, der erste auch mit Frontantrieb, ein Plug-in-Hybrid mit 410 PS Systemleistung und ein stärkerer Turbodiesel mit 235 PS.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Biturbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 140/190 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1750-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 205 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,5 Liter pro 100 Kilometer, 142 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,4 Litern Mixverbrauch. Preis: 46 250 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
4. April 2018