Renault Captur
Diesmal im Test als 110-PS-Diesel mit Intens-Paket
Von Günther Koch/Life-Magazin
Renault Captur, hier als 110-PS-Turbodiesel in Intens-Ausführung. Foto: Koch
Mit dem Captur ist Renault im Umfeld etwa von Citroen C4 Cactus, Fiat 500X, Nissan Juke, Opel Mokka X, Peugeot 2008, Seat Arona oder VW T-Roc unterwegs. Wir haben das noch unter dem mittleren Kadjar und dem größeren Koleos angesiedelte kleinste der drei SUV-Modelle der Franzosen jetzt als stärksten Diesel in Intens-Ausführung gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist bei uns optisch nachgeschärft, mit stärker betontem SUV-Charakter und innen aufgewertet seit 2017 auf dem Markt. Sie kommt auf rund 4,1 Metern Länge mit bequemem Ein- und Ausstieg solide verarbeitet daher, mutet für ihr Segment standesgemäß an. Platz ist bei 2,6 Metern Radstand vorn ordentlich vorhanden. Im Fond des fünftürigen Fünfsitzers mit der längs verschiebbaren Rückbank geht es dagegen etwas beengter zu. Das Gepäckabteil fasst 377 bis 1235 Liter. Die Bedienung im übersichtlichen Cockpit ist rasch im Griff. Die Rundumsicht könnte besser sein.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 1,5-Liter mit 110 PS und 260 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen Renault in der Spitze bis Tempo 180 schnell. Ein ganz gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion zumindest im Datenblatt so angegebenen nur 3,7 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach gemischten Stadt-, Landstraßen- und eher moderaten Autobahnfahrprofilen ohne größere Lastwechsel 4,8 Liter angezeigt
Dynamik & Sicherheit
Der etwas raue Turbodiesel müht sich beim spontanen Beschleunigen, den leer 1280 Kilo schweren Frontantriebler in Schwung zu bringen. Einmal auf Touren bewegt er sich dann jedoch ziemlich flott voran. Das Fahrwerk federt komfortabel. Die elektrische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen, vorn innenbelüftete Scheiben, hinten Trommeln, packen standfest zu. Unter anderem vier Airbags, Kindersitzhalterungen, Notbremsassistenz und Berganfahrhilfe tragen zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Bei Intens als mittlerer von fünf Ausstattungen gehören etwa Abstandssensoren hinten, Klimaautomatik, Regensensor, Multimediasystem mit Navigation, Voll-LED-Scheinwerfer, Front- und Heckschürze im SUV-Look, abziehbare Stoffpolster, Lederlenkrad, Tempopilot mit Begrenzer, Zweifarblackierung und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen zum Grundumfang. Drei Sonderausstattungen wie Metalliclack, spezielles Kartenmaterial für die Navigation sowie Notrad samt Wagenheber haben den Grundpreis des Testwagens um rund 800 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 22 990 Euro, ist für einen Kleinwagen nicht ganz billig. Dafür fährt ein kompaktes Crossover-SUV-Modell vor, das zuletzt in seiner Klasse immerhin zu den meistverkauften in Europa gehört hat und nach seiner ersten Aufwertung durchaus gewonnen hat, auch wenn Konkurrenten etwa bei der Auswahl an Elektronikhilfen mehr zu bieten haben. Ab 15 890 bis 27 790 sind in der Baureihe noch zwei Turbobenziner mit 90 und 118 PS sowie ein weiterer Diesel mit 90 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 81/110 kW/PS. Maximales Drehmoment: 260/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 4,8 Liter pro 100 Kilometer, 98 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 22 990 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
19. Februar 2018