Renault Captur
Diesmal im Test als Diesel Intens mit 110 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Renault Captur, hier als 110-PS-Diesel Intens. Fotos: Koch
Mit dem Captur ist Renault im Umfeld etwa von Citroen C4 Cactus, Dacia Duster, Fiat 500X, Nissan Juke, Opel Mokka, Peugeot 2008 oder Skoda Yeti unterwegs. Er rundet die sonst noch aus dem größeren Koleos und aus dem mittleren Kadjar bestehende SUV-Palette der Franzosen nach unten ab. Wir haben das Crossover-Modell jetzt als handgeschalteten Diesel in Intens-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Das Schwestermodell des 2015 an den Start gegangenen Kadjar ist seit 2013 auf dem Markt, hat gerade seine erste Aufwertung bekommen. Die aktualisierte Auflage, optisch leicht nachgeschärft und mit stärker betontem SUV-Charakter, fährt auf 4,12 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die untere Mittelklasse standesgemäß an. Man sitzt höher, sieht gut. Bei 2,60 Metern Radstand steht vorn ordentlich Platz zur Verfügung. Im Fond mit der längs verschiebbaren Rückbank geht es etwas beengter zu. Im flexiblen Kofferraum mit dem doppelten Ladeboden lassen sich 377 bis 1235 Liter Gepäck verstauen. Das Elf-Liter-Schubfach vorn ist weit aufziehbar. Die Rundumsicht könnte besser sein. Die Bedienung ist rasch im Griff.
Renault Captur: Schwestermodell ist der Kadjar. Der Markenrhombus prangt vorn groß im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen recht kultivierten 1,5-Liter mit 110 PS und durchzugsstärkeren 260 Newtonmetern ab unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Renault in der Spitze bis Tempo 180 schnell. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung damit zumindest im Datenblatt so angegebenen 3,7 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und zuletzt etwas flotteren Autobahnfahrprofilen immer noch akzeptable 4,6 Liter angezeigt.
Renault Captur: Blick auf den 1,5-Liter-Selbstünder. Im Cockpit geht es insgesamt sehr übersichtlich zu.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1280 Kilo schweren Frontantriebler recht flott voran. Das prima ausbalancierte Fahrwerk ist eher Richtung Komfort ausgelegt. Die elektrische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen, innenbelüftete Scheiben vorn, Trommeln hinten, packen standfest zu. Die erweiterte Traktionskontrolle mit den drei Fahrmodi Normal, Expert und Gelände ist in der höheren Crossborder-Ausführung Serie, soll für ein sichereres Vorankommen auf schwierigerem Untergrund sorgen. Unter anderem Seitenairbags, Kindersitzhalterungen und Bremsassistenz tragen neben dem Stabilitätsprogramm bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Renault Captur: Blick auf die Heckpartie sowie auf das Markenlogo und den Modellschriftzug dort.
Serie & Extras
Bei Intens als mittlerer von fünf Ausstattungen gehören etwa Front- und Heckschürze im SUV-Look, Voll-LED-Leuchten, Klimaautomatik, Multimediasystem mit Navigation, Lederlenkrad, Tempomat samt Begrenzer, Zweifarblack und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen schon zum Grundumfang. Spezielles Kartenmaterial für die Navigation für 100 Euro, Notrad- und Wagenheber für ebenfalls 100 Euro und die 590 Euro teure Metalliclackierung haben den Grundpreis des Testwagens lediglich um 790 Euro erhöht.
Renault Captur: Das Stauabteil fasst 377 bis 1235 Liter. Und so sieht der Crossover von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 22 990 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür fährt ein moderner Crossover-Franzose im Offroad-Look mit mehr Bodenfreiheit und robusten Radlaufverbreiterungen vor. Ab 15 890 bis 27 790 Euro sind in der Baureihe noch zwei Benziner mit 90 und 118 PS sowie ein kleinerer Diesel mit 90 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 81/110 kW//PS. Maximales Drehmoment: 260/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 4,6 Liter pro 100 Kilometer, 98 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 22 990 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
2. Oktober 2017